Hallo
auf meiner WEB Seite gibt es einiges zu Rettke und der Ahnenforschung. Meine Frau ist eine geborene Rettke. Alle Rettke kommen aus Hinterpommern; heute Polen!
Wir freuen uns sehr, einen neuen Gast-Autor in unserem Blog vorstellen zu dürfen: Tyrell Rettke, besser bekannt als Ty.
Nachdem Ty lange gegen eine Colitis Ulcerosa kämpfen musste und mehrere chirurgische Eingriffe überstanden hat, hat er entschieden, sich in ein Abenteuer zu stürzen: Im Rahmen einer Weltreise möchtet er nach seinen Vorfahren forschen und den Menschen, die er in den verschiedenen Ländern kennenlernt, bei ihrer Ahnenforschung helfen.
Von seiner kleinen Heimatstadt Ketchikan in Alaska machte sich Ty nach Irland auf, um seine Wurzel zu erforschen. Dies ist der erste von seinen monatlichen Beiträge, die er von verschiedenen Ländern aus schreiben wird.
„Es gibt viele Gründe, warum Menschen reisen. Ein klarer Trend ist, dass Menschen die Heimat ihrer Vorfahren besuchen. Für mich bedeutete das, Irland zu besuchen. Als ich beschlossen hatte, die Welt zu umrunden und mich auf dem Weg über den Atlantik machte, wusste ich, dass Irland ein Muss für meine Weltreise war.
Meine irische Linie geht durch meine Großmutter väterlicherseits (die Mutterlinie meines Vaters) zurück. Die Mutter ihres Vaters, Rose, wurde 1849 in Irland geboren und mit 24 (also 1874) ist sie in die USA ausgewandert. Ende 1874 heiratete sie John. Johns Vater, Dennis, wurde ebenfalls in Irland geboren und 1849 ist auch er nach Amerika ausgewandert, genauer gesagt nach Wisconsin, wo John geboren ist.
In Irland kann es sehr schwierig werden, die Wurzeln vor 1850 zu erforschen, da die Datensätzen von damals nicht gut erhalten wurden. Es ist für mich bedauerlich, dass in meiner Linie nicht viele Informationen über die früheren Generationen erhalten geblieben sind. Die Orte, wo sie gelebt haben, zu welcher Kirche sie gegangen sind, was sie gemacht haben, all diese Dinge gingen im Laufe der Jahre verloren. Hinzu kommt noch die Tatsache, dass ihre Familiennamen sehr häufig vorkommen – Murphy und Hagerty. Somit werde ich in den nächsten Jahren sehr viel unternehmen müssen, um weitere Informationen über ihre Herkunft herausfinden zu können.
Aber nur weil ich den genauen Ort oder Stadt, in der sie lebten, nicht kenne, heißt noch lange nicht, dass ich nicht das Beste aus meinem Besuch in Irland machen kann! Es ist für mich nicht weniger interessant, die Landschaft zu erkunden und die Menschen dieses Landes zu treffen. Es wäre natürlich wunderbar gewesen, ein altes Haus oder die Kirche zu sehen, wo meine Ahnen gewesen sein sollten, aber da diese keine Option für mich ist, entschied ich mich, Irland einfach kennenzulernen, wie es heutzutage ist. Das ist das Ziel meiner Reise in dieses Land.
Zu diesem Zweck und auch, um Arbeit zu finden, ging ich auf einen Golfplatz, der sich ca. 45 Minuten südlich von Dublin befindet. Das große 350-Hektar-Gelände verfügt über einen 18-Loch-Golfplatz, der nach Augusta, in den USA entwickelt wurde. Auf den langen Fairways habe ich das Gefühl, ständig die Geräusche eines Rasenmähers zu hören, aber irgendwo in der Ferne. Das Land um den Golfplatz gehört einer Familie, wird aber an einige lokale Höfe verpachtet – einen Pferdehof und einen Milchviehbetrieb. Jeden Morgen fahre ich die Felder entlang und sehe die gelben Butterblumen und die Pferde.
Einmal, schlenderte ich am Zaun entlang und ein Jährling kam auf mich zu. Er ließ zu, dass ich ein paar Porträtbilder von ihm machte und ihm am Kopf streichelte, knabberte ein bisschen an meinem Hemd und ging weiter zu seiner Mutter. Es ist schon unglaublich in einer solch üppigen Gegend zu sein. Das Grün ist erstaunlich lebendig. Meine Heimatstadt in Alaska ist schon sehr grün, aber die Töne sind viel dunkler. Die Bäume und Sträucher in Irland haben einen helleren Ton. Wenn der Himmel blau ist und die Sonne scheint, sehen die weiten grünen Fairways wie gemalt aus. In der Ferne sieht man die Felder und kleine Gruppen von Häusern, bei einigen von ihnen kann man auch den Rauch sehen, der aus den Schornsteinen kommt.
Vor rund 150 Jahren haben vielleicht meine Ahnen hier in der Nähe gelebt, so dass dieser Ort sich heimisch anfühlt, obwohl meine Heimat so weit weg ist. Die Ironie liegt darin, dass sich Irland und Ketchikan ähnlich sind. Beide Inseln und auf einem ähnlichen Breitengrad. Das Wetter ist ähnlich, sehr zu Überraschung der Leute mit denen ich arbeite. Sie erwarten Geschichte von Eisbären und endlosen Meilen von Schnee und Eis. Es war lustig für mich, erklären zu dürfen, dass man auch dort Jeans und T-Shirt für eine lange Zeit im Jahr tragen kann, genauso wie hier. Wir haben auch Schnee, aber meistens nur Regen. Regen ist nicht gerade überraschend für Irland 🙂
Meine Arbeit auf einem Golfplatz erlaubt mir den Kontakt mit vielen verschiedenen Personen. Es gibt die alte Hasen, die schon seit Jahrzehnten dort arbeiten und auch einen jungen Mann, der gerade erst seine Ausbildung als Golfwart hinter sich hat. Es gibt einige Jungs, die nur 5 bis 10 Jahre älter sind als ich und zwei, die im Alter meines Vaters sind. Ich finde es interessant zu hören, wie früher alles war, wie die Dinge sein sollten und wie sie tatsächlich sind. Zur Zeit, wie auch anderswo, leidet Irland unter dem wirtschaftlichen Abschwung. Jobs sind schwer zu finden und die Budgets sehr knapp. Die Zeiten sind hart, ähnlich wie damals, während der berühmten Hungersnot.
Die irische Gastfreundlichkeit hat jedoch nicht darunter gelitten. Ich sehe in den Personen, die ich treffe, die gleichen Eigenschaften, wie Humor, Freundlichkeit und Schlagfertigkeit, die ich in mir selber, meinem Vater oder meiner Großmutter sehe. Sie hat ein verschmitztes Lächeln und einen scharfen Verstand, der von Witz begleitet wird. Ich verstehe jetzt, dass diese Eigenschaften von dieser grünen Insel stammen.
Noch einen Monat verbleibe ich in diesem ländlichen Außenposten, bevor ich mich zu meinem nächsten Abenteuer aufmache. Ich habe vor, ein paar Ausflüge in das nächste große Archiv zu machen, um mehr Informationen über meine Familien in Erfahrung zu bringen und mehr Verbindungen zwischen ihnen und diesem schönen grünen Land zu entdecken. Ich werde vielleicht nicht fündig, wegen den oben genannten Gründen, aber das ist nicht so wichtig. Meine Zuneigung zu diesem Ort und meine Liebe zu der Geschichte sind wichtiger, als Antworten zu finden. Falls ich doch etwas finde, dann habe ich vielleicht eine Ausrede parat, um ein anderes Mal wiederzukommen!“
Begleitet Tys Weltreise auf seiner Webseite www.tysworldtrek.com, auf Facebook und auf Twitter!
MyHeritage wird über seine nächsten Schritten auf dem Weg zu seiner Familiengeschichte regelmäßig berichten. Dran bleiben!
Engelmann, Regina
27. Juni 2013
Die Idee des jungen Mannes finde ich gut. Sicher findet er viele Gemeinsamkeiten.