Julie & Julie: Schwestern mit gleichem Namen finden sich nach über 60 Jahren wieder, und die Ähnlichkeiten sind verblüffend
- Von Silvia
Julie Mamos Geschichte beginnt mit zwei besorgten Großmüttern, die sich 1955 in der Kirche in Kent, England, unterhalten. Die eine Großmutter vertraute der anderen an, dass ihre Enkelin Lillian im Alter von 17 Jahren unehelich schwanger geworden war. Die andere erwähnte, dass ihre Enkelin Mavis ein Baby adoptieren wollte. Und so wurde es beschlossen: Als Lillians Baby, Julie, 9 Tage alt war, adoptierte Mavis es. In Lillians Familie wusste niemand außer ihren Eltern und Großeltern von der kleinen Julie.
Julie wuchs in Kent auf, ohne von der geheimen Abwicklung zu wissen, und erlebte eine glückliche Kindheit.
Eine Geschichte von zwei Julies
Als Julie 12 Jahre alt war, erfuhr sie von ihren Adoptiveltern, dass sie adoptiert worden war, und noch im selben Jahr zog die Familie nach Australien. In der Zwischenzeit lebte Lillian weiterhin in Kent und bekam eine weitere Tochter und 3 Söhne. Auch ihre neue Tochter nannte sie Julie, und als sie 12 Jahre alt war, erzählte Lillian ihr, dass sie einmal ein Baby gehabt hatte, das ebenfalls Julie hieß und das sie zur Adoption freigegeben hatte. Lillian ist 2019 verstorben.
Julie M. wuchs in Australien auf, heiratete, bekam drei Kinder und ließ sich schließlich scheiden. Im Jahr 2021 kaufte ihre Tochter Louise ihr ein MyHeritage DNA-Kit als Weihnachtsgeschenk, aber keiner der beiden schenkte den Ergebnissen viel Aufmerksamkeit.
Dann, im August 2022, erhielt Louise eine Nachricht von jemandem namens Jason aus Großbritannien. Er hatte gerade seine MyHeritage-DNA-Ergebnisse erhalten und war überrascht, dass Louise und ihre Mutter Julie eine enge Übereinstimmung aufwiesen. Er hatte seine Tante – Julie Ansell – gefragt, ob sie etwas über die Familie in Australien wüsste, aber zunächst konnte sie sich an nichts erinnern. Dann machte es Klick: die Halbschwester, von der ihre Mutter ihr vor vielen Jahren erzählt hatte! Jason fand Louise in einer Facebook-Gruppe und erzählte ihr, was er wusste. Von da an sprachen Julie M. und Julie A. innerhalb kürzester Zeit zum ersten Mal miteinander.
Jason, der Neffe der Julies, der in Dover lebt, sagt, dass er das DNA-Kit ursprünglich nur deshalb gekauft hat, weil seine Schwester einen Test gemacht hatte und er dachte, es wäre cool, seine ethnische Zugehörigkeit zu erfahren. Er hätte nie erwartet, eine lange verschollene Tante zu finden!
„Diese Entdeckung hat mir eine ganz neue Welt eröffnet“
Die Ähnlichkeiten zwischen den Julies sind verblüffend. Abgesehen davon, dass sie den gleichen Vornamen haben, bezeichnen sich beide als Wildfang; sie lieben beide die Farbe Schwarz; sie haben den gleichen Sinn für Mode; beide machen als Hobby Kunst mit Holz. Beide erfuhren im Alter von 12 Jahren von ihrer Adoption. Beide waren geschieden und blieben mit ihren Expartnern befreundet. Jule M. hat 3 Kinder, Julie A. hat 4. Sie sehen sich sogar sehr ähnlich und verhalten sich ähnlich: beide sind freie, kreative Geister.
Keine der beiden Julies hatte vorher eine Schwester und beide sind überglücklich, dass sie sich gefunden haben. Sie sind fast täglich in Kontakt. Jeder sagt Julie M., dass sie positiv strahlt, seit sie mit ihrer Schwester in Verbindung steht – sie ist in einem ständigen Hoch. Sie sagt, dass es sich anfühlt, mit Julie A. zu sprechen, als würde sie mit sich selbst sprechen. „Diese Entdeckung hat mir eine ganz neue Welt eröffnet“, sagt sie. Sie ist so dankbar, dass sie ihre Schwester gefunden hat und fühlt sich in ihrem Leben bestätigt.
Julie A. sagt, dass Julie M. ein „absolutes Ebenbild“ ihrer Mutter ist. „Es ist, als würde ich mit meiner Mutter sprechen“, sagt sie.
Sie beschreibt ihre neue Verbindung zu Julie M. als einfach, natürlich und direkt: „Es ist, als wäre sie schon immer in meinem Leben gewesen. Ich muss mich gar nicht anstrengen.“ Sie sagt, sie habe so etwas noch nie erlebt.
Da Julie A.s Sohn wusste, wie wichtig diese neue Verbindung für sie war, kaufte er ihr ein Flugticket nach Australien, um ihre neu gefundene Schwester und ihre Familie zu treffen. Das Wiedersehen fand schließlich pünktlich zum Muttertag und zu Mavis‘ 90. Geburtstag statt.
Die Schwestern trafen sich am Flughafen in Adelaide und feierten gemeinsam den 90. Geburtstag von Mavis. Nachdem sie einige Zeit mit Julie M.s Familie verbracht hatten, flogen sie nach Großbritannien, damit Julie M. den Rest ihrer britischen Familie kennenlernen konnte.
„Meine Mutter hat ihre andere Hälfte gefunden“, sagt Louise. „Mama hat ihr Zuhause gefunden, ihr Dorf.“
Für Jason endeten die Entdeckungen nicht mit der Wiedervereinigung der Julies. Er fand auch einen lange vermissten Großonkel – einen Bruder seines Großvaters mütterlicherseits – der in Neuseeland lebt. Der Großonkel ist 94 Jahre alt, und Jasons Familie konnte ihm Fotos von der Hochzeit seines Bruders zeigen. Jason sagt, er habe nicht gewusst, dass er Familie in Neuseeland hat, dass die ganze Sache eine erstaunliche Erfahrung war und dass es unglaublich ist, wie die heutige Technologie eine so weit entfernte Familie wieder so nah zusammenbringen kann.
Die Geschichte der Familie wurde vor kurzem in den Nachrichten auf der ganzen Welt veröffentlicht, unter anderem in der Daily Mail, dem Daily Telegraph und 9News.
Vielen Dank an die Julies, Louise und Jason, dass sie ihre erstaunliche Geschichte mit uns geteilt haben. Wenn Sie eine unglaubliche Entdeckung durch MyHeritage gemacht haben, würden wir gerne davon hören! Schicken Sie es uns über dieses Formular, oder senden Sie uns eine E-Mail an stories@myheritage.com.