100 Jahre Loriot

Am 12. November 2023 hätten wir einen ganz besonderen Geburtstag gefeiert – den 100. Geburtstag eines der größten deutschen Komiker und Humoristen des 20. Jahrhunderts, Vicco (Bernhard-Viktor Christoph-Carl) von Bülow, besser bekannt als Loriot. Seine Werke haben Generationen von Menschen zum Lachen gebracht und sind bis heute unvergessen. In diesem Blogartikel werfen wir einen Blick auf das Leben und die Karriere dieses Ausnahmetalents.

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Loriots Kindheit

Vicco von Bülow wurde am 12. November 1923 in Brandenburg an der Havel, Deutschland, geboren. Seine Kindheit war von den Wirren der Zeit geprägt, denn er wuchs während der schwierigen Zeiten der Weimarer Republik und später des Dritten Reiches auf. Sein Vater war der Polizeioffizier Johann Albrecht Wilhelm von Bülow, seine Mutter Charlotte von Roeder. Als seine Eltern sich scheiden ließen, wuchs er mit seinem Bruder bei seiner Großmutter in Berlin auf. Nachdem seine Mutter verstorben, und sein Vater wieder geheiratet hatte, nahm er die Kinder wieder bei sich auf. 

Schon früh zeigte sich Loriots Talent für das Zeichnen und die humoristische Darstellung. Diese Fähigkeiten sollten später einen entscheidenden Einfluss auf seine Karriere haben. Seine Kindheit in einer Zeit großer Veränderungen und Unsicherheiten hat vielleicht auch dazu beigetragen, seinen scharfen Sinn für Humor und sein Verständnis für die menschliche Natur zu entwickeln.

Genealogy fun fact: Viccos Künstlername Loriot ist das französische Wort für Pirol, dem Wappentier seiner Familie. 

Loriots Karriere

Die Karriere von Loriot begann in den 1950er Jahren, als er begann, Karikaturen und Cartoons für verschiedene Zeitschriften zu zeichnen. Sein zeichnerisches Talent wurde schnell erkannt, und er gewann zahlreiche Preise für seine Arbeiten. Doch es sollte nicht lange dauern, bis er sein Interesse am Humor in andere Bereiche ausweitete.

In den 1970er und 1980er Jahren wurde Loriot zu einem der bekanntesten deutschen Komiker und Fernsehstars. Seine Sketche und Fernsehsendungen, darunter „Weihnachten bei Familie Hoppenstedt“, „das schiefe Bild“ und „Ödipussi“, erlangten Kultstatus. Sein humoristischer Stil war geprägt von feinem, oft absurdem Wortwitz, der oft die Tücken des Alltags auf humorvolle Weise beleuchtete.

Loriot war nicht nur ein begnadeter Komiker, sondern auch ein begabter Regisseur. Sein Film „Ödipussi“ von 1988 war ein großer Erfolg und festigte seinen Ruf als Multitalent. In seinen Arbeiten konnte er auf subtile Weise die menschliche Natur und die Absurditäten des Lebens aufdecken, was ihm eine breite und treue Anhängerschaft einbrachte.

Loriots Familie

Neben seiner eigenen Karriere war die Familie für Loriot von großer Bedeutung. Er war verheiratet mit der Regisseurin und Schauspielerin Romi, mit der er drei Kinder hatte. Seine Familie war ihm stets eine wichtige Stütze und Quelle der Inspiration. In seinen Werken spiegelte sich oft die Komik des familiären Lebens wider, was vielen Zuschauern ein Gefühl der Vertrautheit vermittelte. Man denke nur an die Familie Hoppenstedt und den berühmten Satz “Früher war mehr Lametta”. 

Die Familie von Bülow war eine künstlerische Familie, und das Talent für Humor und kreativen Ausdruck schien in ihren Genen zu liegen. Romi von Bülow war eine renommierte Regisseurin, und auch Loriot’s Töchter Susanne und Bettina waren in der Film- und Fernsehbranche aktiv. Diese familiäre Verbundenheit und kreative Zusammenarbeit trug sicherlich dazu bei, Loriot’s Werk zu bereichern.

Genealogy fun fact: Die Sippe “von Bülow” ist eine alteingesessene deutsche Adelsfamilie, die ihren Ursprung im frühen 13. Jahrhundert hat, und mit “Godofridus de Bulowe” eine erste urkundliche Erwähnung hat. Der Name „Bülow“ stammt wahrscheinlich von einem Ort in Mecklenburg-Vorpommern, der heute als „Bülows“ bekannt ist. 

Im Mittelalter waren die von Bülow eine ritterliche Familie, die sich in den Dienst von regionalen Herrschern und Königen stellte. Sie erwarben Landbesitz und nahmen an Schlachten und politischen Ereignissen teil. Während dieser Zeit entwickelte sich die Sippe zu einer angesehenen Adelsfamilie.

Im 18. und 19. Jahrhundert erlangten Mitglieder der von Bülow-Familie herausragende Positionen in der preußischen und später in der deutschen Gesellschaft. Ein bekanntes Mitglied dieser Zeit war Hans Guido von Bülow, ein angesehener Dirigent und Pianist, der mit berühmten Komponisten wie Richard Wagner und Johannes Brahms zusammenarbeitete. Seine musikalische Begabung und sein Beitrag zur Musikgeschichte sind bis heute von Bedeutung.

Ein weiterer Verwandter Loriots war Graf – später Fürst – Bernhard Heinrich Martin Karl von Bülow, der von 1900 bis 1909 Reichskanzler des deutschen Kaiserreichs war. Er verhinderte den Ausbruch von Kriegen, verschlechterte aber gleichzeitig das Verhältnis zu Großbritannien.

Auch während der Befreiungskriege (die Kriege, die in Mitteleuropa die Herrschaft Napoleons beendeten) war ein von Bülow mit von der Partie. Friedrich Wilhelm von Bülow war einer der bedeutendsten Feldherrn des Krieges und scheinbar ebenso ein Multitalent wie sein späterer Verwandter Vicco, denn er komponierte nebenbei auch noch Kirchenmusik. Sein Spitzname war “der allzeit glückliche Bülow”. 

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Loriots Tod

Auch nach seinem Tod im Jahr 2011 ist Loriot unvergessen. Seine Sketche werden nach wie vor im Fernsehen ausgestrahlt, und seine Werke sind in Form von CDs, DVDs und Büchern für die Nachwelt erhalten. Sein Einfluss auf die deutsche Kultur und Comedy-Szene ist nach wie vor spürbar, und junge Komiker lassen sich immer noch von seinem genialen Humor inspirieren.

Die Stadt Brandenburg an der Havel, wo Loriot geboren wurde, hat sein Andenken gewürdigt, indem sie Straßen und Plätze nach ihm benannt hat. Ein Loriot-Museum in der Stadt erinnert an sein Leben und Werk und zieht Fans aus der ganzen Welt an.