Lieber Friedemann, da kann dir das Support-Team unter weiterhelfen. Vielen Dank.
10 Jahre Ahnenforschung mit MyHeritage
- Von Silvia
Ein Jahrzehnt Forschung, Hobby, Leidenschaft.
Vor 10 Jahren fing ich an, mich mit der Ahnen- und Familienforschung zu beschäftigen. Verwandte befragen, Daten prüfen und eintragen, Archive besuchen – dies wurde für mich zu einer fast täglichen Routine. Es hat etwas wundervolles, die Lebenswege der Vorfahren zu ermitteln, Familienrätsel zu lösen und neue Verwandte zu finden.
Es ist eine Leidenschaft, die in den vergangenen Jahren immer mehr Menschen dazu bewegt hat, ihre Vorfahren zu erforschen.
Im August 2010 registrierte ich mich bei MyHeritage und fing an, einen Stammbaum anzulegen. Ein paar Informationen kamen schnell durch die Familienmitglieder zusammen, der Stammbaum reichte nun bis zu den Urgroßeltern. Doch wie kommt man an weitere Informationen?
Damals gab es nur wenige Informationen online zu finden, digitalisierte Standesamtsregister und Kirchenbücher waren geplant, jedoch noch nicht verfügbar. Es blieb nur der Weg über die einzelnen Ämter und Behörden, um die Quellen einzusehen und weiter zu forschen.
Inzwischen ist vieles einfacher geworden. Aufzeichnungen wie Kirchenbücher, Standesamtsregister, sowie weitere Sekundärquellen wurden digitalisiert und mittels Indexierung in vielen Datenbanken durchsuchbar gemacht. Alleine in der Datenbank von MyHeritage können über 12,5 Milliarden historische Aufzeichnungen durchsucht werden.
Mein Stammbaum wuchs – und damit auch der Kontakt zu weiteren Familienmitgliedern. Ich lernte meinen Großonkel kennen, welcher 1944 außerehelich geboren wurde und einige Jahre später adoptiert worden ist. Nach und nach kamen weitere Informationen zusammen, doch eine Frage blieb offen:
Wer war der Vater?
Meine Urgroßmutter schwieg immer darüber. Zum einen, da sie zum Zeitpunkt verheiratet war, sowie über die erlittenen, unmenschlichen Taten im Frauenzuchthaus, die ihr angetan wurden – wie ich später erst erfahren habe.
Laut Informationen aus der Familie soll Ende 1943 ein Kriegsgefangener die Wohnung meiner Urgroßeltern gestrichen haben, welcher aus Belgien oder Frankreich stammte. Als mein Urgroßvater später bemerkte, dass meine Urgroßmutter schwanger war und er nicht in Frage kam, brachte er dies zur Anzeige.
Meine Urgroßmutter wurde im November 1943 wegen Geschlechtsverkehrs mit einem belgischen Kriegsgefangenen zu 2 Jahren und 3 Monaten Zuchthaus verurteilt.
Sie kam, im 8. Monat schwanger, am 21. Februar 1944 in das Frauenzuchthaus Jauer. Es existieren mehrere Berichte, wie die Gefangenen dort behandelt wurden. Alle Gegenstände von einem gewissen Wert wurden beschlagnahmt, die Köpfe der Frauen kahl rasiert und sie wurden einer „erniedrigenden Desinfektion“ unterzogen.
Kaum vorstellbar, was die eigene Uroma erleben musste.
Mein Großonkel wurde am 25. März 1944 im Frauenzuchthaus geboren und bekam von meiner Urgroßmutter die Vornamen Peter Ernst. Diese Vornamen waren unüblich, da sie bislang nicht in der Familie – auch nicht in den vorherigen Generationen – vergeben worden sind.
Ein erster Hinweis?
Zusammen mit meinem Großonkel fuhr ich in verschiedene Archive und wir suchten gemeinsam nach Informationen zu seinem Vater. Leider gab es keine weiteren Hinweise zu einem belgischen Kriegsgefangenen, weshalb wir die weitere Suche vorerst beendeten.
Mehrere Jahre vergingen, als die DNA-Genealogie in Deutschland bekannter wurde und die ersten großen Firmen, darunter auch MyHeritage für einen geringen Preis einen DNA-Test anboten. Vor wenigen Monaten dann, als ich wieder mit meinem Großonkel telefonierte, kamen wir auf die Idee, auch für ihn einen solchen Test machen zu lassen. Die Hoffnung war gering, doch war es ein Versuch wert, vielleicht entfernte Verwandte zu finden und die Nachforschung aufzunehmen.
Nachdem wir den Test gemacht hatten und einige Wochen warteten, waren endlich die Ergebnisse da. Wir staunten nicht schlecht, als wir diese gemeinsam durchgingen. Neben dem Testergebnis von mir tauchte auch ein ähnliches Ergebnis auf – ein Neffe oder Cousin 2. Grades!
Wir nahmen sofort Kontakt auf und bekamen auch gleich eine hilfsbereite Antwort. Um die Verwandtschaft weiter zu bestimmen, testete er zudem seine Mutter. Wenige Wochen später war dann die Sicherheit da: Sie ist die Cousine meines Großonkels!
Wir tauschten uns stundenlang aus, verglichen Fotos und sammelten weitere Informationen, wer der Vater sein könnte. Durch den Austausch- und das testen weiterer Verwandter konnten wir die Auswahl auf 2 mögliche Väter eingrenzen:
Heinrich Karlsson ,*1901 in Oestergaard, Schleswig-Holstein und Ernst Karlsson, *1903 in Oestergaard, Schleswig-Holstein.
Heinrich starb 1983, Ernst bereits 1945. Wir können nicht mehr mit Sicherheit sagen, wer der Vater ist – doch haben wir nun Fotografien und mein Großonkel hat die Gewissheit, dass es einer von den beiden ist.
Friedemann Walther
22. Oktober 2020
Liebe Damen und Herren,
ich habe vor Jahren für meinen Bruder, Hann Jörg Walther, einen Stammbaum über MyHeritage kreiert. Meine Familie war begeistert.
Nun möchte ich den erstellten Stammbaum auf mich umschreiben.
Können Sie das für mich tun?
Herzliche Grüße
Friedemann Walther