Johannes entdeckt seine leibliche Familie dank DNA Quest
- Von Silvia
Johannes Nielsen hat schon immer gewusst, dass er als Baby aus Südkorea adoptiert wurde. Aber er wusste nichts über seine leibliche Familie – nicht einmal, wo er anfangen sollte zu suchen. Durch DNA Quest – der Initiative von MyHeritage für die Wiedervereinigung von Adoptivkindern mit ihren leiblichen Familien – konnte Johannes endlich die außergewöhnlichen Umstände herausarbeiten, die ihn von seiner leiblichen Familie getrennt haben. Am 2. Juli reiste Johannes in die USA, um zum ersten Mal seit 43 Jahren seine leibliche Mutter und seinen leiblichen Bruder zu treffen.
Vor einem Jahr bewarb sich Johannes um die Teilnahme an der Pro-Bono-Initiative von MyHeritage, DNA Quest. Diese Initiative bietet Adoptierten, die nach ihren leiblichen Familien suchen, kostenlose DNA-Kits an. MyHeritage schickte Johannes ein kostenloses Kit zu und er machte den Test.
Einen Monat später erhielt er seine Ergebnisse und er entdeckte ein DNA-Match – eine Cousine 2. oder 3. Grades, die einen großen Stammbaum hatte. Er kontaktierte sie und obwohl sie nichts über die Geschichte wusste, war sie aufgeregt und bereit zu helfen. Sie ahnte, dass Johannes durch die Seite ihres Großvaters mütterlicherseits mit der Familie verwandt sein könnte. Johannes begann dann, potenzielle Väter auf dieser Seite des Stammbaums zu kartieren.
Es gab noch einen Hinweis: Ein Arzt hatte Johannes mal erzählt, dass er glaube, dass er gemischter Abstammung sei. Seine MyHeritage-Ethnizitätsschätzung bestätigte dies: er ist halb Koreaner und halb Westeuropäer. Aufgrund dieser Informationen vermutete Johannes, dass sein Vater ein amerikanischer Soldat sei. „Ich wusste, dass die US-Marine in den 1970er Jahren noch eine Basis in Südkorea hatte, und begann 1974, den Stammbaum nach Männern zu durchsuchen, die zwischen 18 und 25 Jahre alt waren.“
Später erhielt er einen noch engeren DNA-Match und konnte anhand dieser Informationen einen möglichen Vater in seinem Stammbaum eingrenzen. Johannes googelte seinen Namen und fand einen Nachruf auf ihn aus dem Jahre 2006. „In dem Nachruf stand der Name einer kleinen Stadt, in der er lebte“, sagt Johannes. „Ich habe eine Facebook-Gruppe dieser Stadt gefunden und die Gruppenmitglieder gefragt, ob jemand diesen Mann kannte. Ich ging schlafen und am Morgen erhielt ich eine Antwort von einer Frau, die sagte: „Ich kannte ihn, er war mein Onkel. Warum fragst du?'“
Zu Beginn des Gesprächs war Johannes sehr vorsichtig. „Ich wollte nicht, dass sie in Panik gerät, also habe ich allgemeine Fragen zu ihm gestellt. Meine letzte Frage war, ob er im Vietnamkrieg gedient hatte. „Ja, das hat er“, antwortete die Nichte. „Er hatte seinen Sitz in Südkorea.“ Im weiteren Verlauf des Gesprächs stellte Johannes fest, dass ihr Onkel wohl sein Vater. sein könnte. Sie erwähnte, dass ihr Vater ihr mal erzählt hatte, dass ihr Onkel und ihre Tante ein Kind namens John aus gesundheitlichen Gründen in Korea zurückgelassen hatten. Johannes erklärte, dass er als Baby mit einer Harelippe (Gaumenspalte) und Tuberkulose geboren wurde. Die Nichte traute ihren Ohren nicht.
„Sie war unter Schock“, sagt Johannes. „Sie erzählte mir, dass sie einmal von ihrem Vater gehört hatte, dass sein Bruder einmal ein Kind hatte, von dem sie glaubten, dass es in Korea an Tuberkulose starb.“ Und dann gab sie ihm die wunderbarste Nachricht: „Deine Mutter lebt noch und zwar in den USA.“
Dann entfaltete sich die unglaubliche Geschichte von Johannes Adoption. Während des Vietnamkrieges ist Leonard amerikanischer Soldat gewesen, der in Südkorea stationiert war. Er traf eine junge Frau namens Chong, und sie verliebten sich. Sie heirateten schließlich in Südkorea und hatten zwei Kinder zusammen. Ihr zweites Kind war Johannes.
Als Johannes drei Monate alt war, wurde Leonard in die USA zurückgeschickt und durfte seine Frau und Kinder mitnehmen. Als die Behörden herausfanden, dass Johannes an Tuberkulose litt, wurde ihm die Mitreise untersagt. Leonard und Chong mussten ihren Sohn unter der Obhut eines Freundes der Familie lassen. Sie würden dann so schnell wie möglich zurückkehren, um ihn zu holen.
Johannes Eltern schrieben unzählige Briefe an den Freund der Familie, aber sie blieben unbeantwortet. Als Chong kurz darauf wieder in Korea ankam, war Johannes weg. Chong wurde gesagt, dass er an Tuberkulose gestorben sei. Sie kehrte in die USA zurück und trauerte um ihren Sohn.
15 Monate nach ihrer ersten Ankunft in den USA haben Leonard und Chong ein weiteres Kind bekommen und sie blieben glücklich verheiratet, bis Leonard 2006 starb.
Nach ihrem Gespräch mit Johannes beschloss Leonards Nichte, Chong einen Besuch abzustatten und ihr die große Neuigkeit zu überbringen – der Sohn, den sie für tot hielt, lebte noch.
„Sie sagte mir, dass sie eine Woche lang nicht aufhören konnte zu weinen“, sagt Johannes.
Auch dank MyHeritage DNA wurde Johannes mit seiner Mutter und seinen zwei Brüdern zusammengebracht.
Am 2. Juli flog Johannes in die USA, um seine Familie zum ersten Mal zu treffen und gemeinsam den Unabhängigkeitstag zu feiern.
Die Familie ist überglücklich, sich nach all der Zeit wiedergefunden zu haben. Nach einer langen Suche könnte Johannes nicht glücklicher sein, seine leibliche Mutter und seine Brüder durch DNA Quest und MyHeritage DNA gefunden zu haben. Er schätzt seine leibliche Familie und freut sich, mit ihr dieses neue Kapitel zu beginnen.