Unsere Zeit in Bytów war für alle Mitgereisten eine schöne Erfahrung. Wir sind häufig sehr herzlich aufgenommen worden und hatten interessante Gespräche mit den heutigen Bewohnern der Gegend.
Meiner Tante Hiltraut konnte ich noch einen Wunsch erfüllen. Etwa 30km südwestlich von Bytów liegt der kleine Ort Lakie (früher: Lonken/Kr. Schlochau), aus dem unsere Vorfahren ursprünglich stammen. Bei meinem letzten Besuch zeigte mir ein hilfsbereiter Anwohner einen alten, durch die Russen zerstörten, im Wald liegenden Friedhof. Wir konnten noch zwei alte Grabsteine finden und als wir sie umdrehten, konnten wir meinen Familiennamen Dommer darauf lesen. Diese Grabsteine konnte ich diesmal meiner Familie zeigen. Es war ein Moment, der wohl für alle bewegend war.
Seit etwa 5 Jahren betreibe ich Familienforschung, online zuerst über verwandt.de und später über MyHeritage.de. Ich habe schon viele Orte meiner Vorfahren bereist und einige Archive besucht. Meine Spitzenahn Martin Dummer wurde um 1798 geboren und wohnte mit seiner Frau Henriette Kösterke zur Lonken Mühle. Diese Mühle gehörte vorher wohl der Familie „von Domarus“, diese ggf. vorhandene Abstammung will ich noch erforschen.
Neben dem Sammeln von Informationen direkt von noch lebenden Familienmitgliedern hat sich für mich besonders lohnend der Kontakt zu anderen Ahnenforschern gezeigt. So bin ich auch auf den Stolper Heimatkreise e.V. (www.stolp.de) gestoßen, dessen Mithelfer mir sehr behilflich waren.
Und MyHeritage ist für mich natürlich eine große Hilfe. Bislang konnte ich über SmartMatch einen ganz entfernten Verwandten finden (ich hatte von dem 90jährigen Großcousin in Berlin geschrieben; von dessen Ehefrau die Schwester musste aufgrund ihrer Heirat mit einem Juden emigrieren, sie wanderte 1939 mit Ehemann und drei Kindern von Pommern nach Brasilien aus, mit einem Enkel dieser Familie konnte ich Kontakt aufnehmen), im etwas engeren Familienkreis leider noch nicht.
Das waren die zwei interessantesten Funde, die ich in meinen bisherigen Forscherjahren hatte. Bin gespannt, wie die „Geschichte“ weitergeht…“
Dominik Dommer, Jahrgang 1978 wurde in Guben und somit direkt an der deutsch-polnischen Grenze geboren. Seine Eltern sind ein deutsch-polnisches Ehepaar. Nach der Schule hat er in München zuerst eine Ausbildung zum Bibliotheksassistenten gemacht. Nach einigen Jahren hat er sich neu orientiert und ist zur Polizei gewechselt. Derzeit wohnt er mit seiner Freundin in München.
Vielen Dank, Dominik! Diese Geschichte ist für uns alle eine Inspiration.
Sebastian Gansauer
25. August 2012
Das waren zwei sehr schöne und inspirierende Geschichten. Ich wünsche Dominik weiterhin viel Erfolg bei seiner Forschung 🙂