Der Totenzettel ist für den Ahnenforscher von großer Bedeutung

Der Totenzettel ist für den Ahnenforscher von großer Bedeutung

Manche halten sie nur für kleine, nette Zettel, die bei Beerdigungen ausgehändigt werden, aber von keiner größeren Bedeutung sind. Doch für Historiker und Ahnenforscher haben sie einen großen Wert: die Totenzettel! Diese Zettel geben Auskunft über den Verstorbenen, dazu vielleicht noch eine bildliche Darstellung und Namen von Angehörigen abgedruckt.

Im ganzen Rhein-Erft-Kreis sollen Totenzettel gesammelt, in einer zentralen Datenbank erfasst und schließlich allen Bürgern via Internet zugänglich gemacht werden.



Der Pulheimer Geschichtsverein sammelt bereits seit Jahren, dabei kooperieren sie mit dem Frechener Geschichtsverein. Nun wollen auch die Erftstädter mitziehen. Historiker Matzerat startete daher den Aufruf an die Bürger, Totenzettel zur Verfügung zu stellen und sich bei ihm unter 02235/73838 zu melden. Die Dokumente würden entweder abgelichtet und dann den Besitzern auf Wunsch zurückgegeben oder aber dauerhaft im Archiv aufbewahrt.

Totenzettel sind für die Ahnenforschung von zentraler Bedeutung“, betonte Matzerath. „Die Zettel geben Aufschluss über wirtschaftliche und soziale Gegebenheiten, dokumentierten auch Religionsgeschichte und Ikonografie. Wir können mit diesen Dokumenten einen wahren Schatz heben“, erläutert der Pulheimer Historiker Wißkirchen. Das älteste Dokument stamme aus dem Jahre 1663. „In den Weltkriegen gaben sie Auskunft, wo Soldaten gefallen, wo Zivilisten getötet wurden, welches harte Schicksal viele Familien erlitten, welches Elend der Krieg anrichtete usw.“ Einen großen Fundus an Totenzetteln beisteuern kann der Erftstädter Heimatforscher Dr. Frank Barth. Mehr als 500 aus verschiedenen Epochen hat er inzwischen gesammelt, darunter auch Nachrufe auf bekannte Bürgermeister und Geistliche.

Wir müssen jetzt handeln und die Zettel zusammentragen. Denn die Personen, denen diese Dokumente gehören, haben noch einen persönlichen Bezug zu den Totenzetteln.“ Später würden diese Schriftstücke möglicherweise weggeworfen.

Mehr Infos bekommt ihr unter stadtarchiv@erftstadt.de.

Bemerkungen

Die E-Mail-Adresse wird privat gehalten und nicht angezeigt.

  • Jana

    23. September 2011

    Hallo. Ich habe mehrere Fragen. Sind mit Totenzettel die Todesanzeigen in der Tageszeitung gemeint? Wenn ja, kann man die einfach ausschneiden und zu Euch schicken? Sammelt Ihr nur die Totenzettel aus dem Rhein-Erft-Kreis oder aus ganz Deutschland. Ich komme nämlich aus Sachsen, ganz an der polnischen Grenze.

    • S

      Silvia

      23. September 2011

      Hallo Jana, ich gehe davon aus, dass Todesanzeigen gemeint sind. Ob es deutschlandweit gesammelt wird kann ich leider nicht sagen. Nicht wir sammeln diese, sondern der Pulheimer und der Frechener Geschichtsverein. Du kannst gerne unter der genannten Telefonnummer anrufen bzw. eine E-Mail schreiben und nachfragen (siehe Blogbeitrag). Sag uns dann bescheid, was sie dir geantwortet haben. 😉 Schöne Grüße.

  • Rolf

    23. September 2011

    Hallo, ich betreibe schon seit Jahren Ahnenforschung und besitze ca. 600 dieser sog. Totenzettel. Damit sind aber nicht die Todesanzeigen gemeint, sondern Zettel, die bei Beerdigungen auf dem Friedhof (meistens nben der Kondolenzliste) ausliegen. Sortiert sind meine noch nicht, aber ich werde demnächst „DRANGEHEN“.
    Gruß an alle Ahnenforscher.
    Rolf

  • F. Deckstein

    24. September 2011

    Hallo,
    ich habe über diese Totenzettel, die noch einige Verwandte hatten, schon viele Informationen(wie Anzahl der Kinder, wie lange verheiratet, manche haben sogar ein Foto des Verstorbenen drauf, etc.) zu meinen Vorfahren gefunden, die mich über so manchen toten Punkt brachten. Auf dieser Homepage des Geschichtsverein Pulheim habe ich dann weitere Totenzettel von Verwandten gefunden und meine habe ich dort auch schon hinterlegt, damit eben jeder darauf Zugriff haben kann. Es ist eine tolle Seite, die ich weiter unterstützen werde.

  • Klaus-Peter Wessel

    24. September 2011

    Hallo,
    Totenzettel (wie auch Familienanzeigen) kann jedermann in die Datenbank des Vereins für Computergenealogie einbringen. Dieses Mitmachprojekt steht jedem offen, dafür muss man kein Mitglied sein. Diese stehen dann weltweit jedermann kostenlos zur Abfrage zur Verfügung. Die Datenbank mit inzwischen fast 200.000 Totenzetteln und über 2.6 Millionen Datensätzen aus Familienanzeigen findet man hier:

    Gruss,
    Peter

  • Henrik Müller

    26. September 2011

    WOW, sehr interessanter Beitrag! Habe auch einige Totenzettel und werde nun schauen, ob ich die weiterleiten kann. Danke.

  • Peter Ernst

    26. September 2011

    Hallo, danke für die interessanten Infos!