Norddeutsche Familiennamen

Norddeutsche Familiennamen

Heute wollen wir in den Norden Deutschlands blicken und uns die Familiennamen der Nordlichter einmal genauer anschauen. Dies geht natürlich nicht, ohne sich auch die Strukturen der Nachnamen unserer Nachbarn anzuschauen, in diesem Fall die Niederlande und Dänemark. Nachnamen kennen nicht immer Grenzen und so sind natürlich einige Besonderheiten auch auf die Einflüsse der Niederländer und Dänen zurückzuführen.

Zu Beginn sei anzumerken, dass auch die norddeutschen Gebiete im Durchschnitt die gleichen häufigen Familiennamen aufweisen wie der Rest von Deutschland. Auch hier gibt es Müller, Meier oder Schmidts. Die norddeutschen Besonderheiten leiten sich hier von den Nachbarn aus den Niederlanden und Dänemark ab. 

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Eine kurze Geschichte Norddeutschlands

Um die Besonderheiten der norddeutschen Familiennamen zu verstehen, ist es auch wichtig, die wechselvolle Geschichte dieser Gegend zu verstehen. Nachfolgend finden Sie einen kurz und knapp beschriebenen Geschichtsauszug einer Region, die von Handel, Seefahrt und Industrialisierung geprägt war.

Die früheste Geschichte Norddeutschlands reicht bis in die prähistorische Zeit zurück, als die Region von germanischen Stämmen bewohnt wurde. Später wurde das Gebiet von den Sachsen und anderen germanischen Völkern dominiert. Im 8. Jahrhundert begann die Christianisierung der Region durch Karl den Großen und seine Nachfolger.

Im Mittelalter entwickelten sich zahlreiche Hansestädte an der Nordsee und Ostsee, darunter Hamburg, Lübeck und Bremen. Diese Städte bildeten ein Handelsnetzwerk, das den Wohlstand und den kulturellen Austausch in der Region förderte. Gleichzeitig gab es auch Konflikte mit benachbarten Mächten, insbesondere mit Dänemark.

Im 19. Jahrhundert wurde Norddeutschland zu einem wichtigen Teil des Königreichs Preußen, das später zum Deutschen Kaiserreich wurde. Die Industrialisierung brachte wirtschaftlichen Aufschwung, vor allem in den Hafenstädten. Die Region spielte auch eine entscheidende Rolle in den beiden Weltkriegen des 20. Jahrhunderts, insbesondere während des Zweiten Weltkriegs, als sie stark zerstört wurde.

Norddeutsche Familiennamen Bremen

“Sohn von” oder “Tochter von” im Namen

Namen, die einem Patronym zugeordnet sind, sind typisch für Norddeutschland. Patronymische Nachnamen sind Nachnamen, die auf -sen oder -son enden und ihre Ursprünge in skandinavischen Ländern haben. Diese Namen entstehen, indem der Vorname des Vaters dem Namen des Kindes hinzugefügt wird. Zum Beispiel bedeutet „Jensen“ Sohn von Jens und „Andersson“ Sohn von Anders.

Die Verwendung von patronymischen Nachnamen war in Skandinavien weit verbreitet, insbesondere in Dänemark, Norwegen und Schweden und eben auch im Norden Deutschlands. In der Vergangenheit waren feste Familiennamen weniger gebräuchlich, und die Menschen wurden häufig anhand ihres Vaters oder ihrer männlichen Vorfahren identifiziert.

Heutzutage sind patronymische Nachnamen in Skandinavien immer noch vorhanden, aber sie werden oft mit anderen Arten von Nachnamen kombiniert oder durch feste Familiennamen ersetzt. In einigen Fällen werden sie auch als Mittelname verwendet.

Genealogy fun fact: Es ist wichtig zu beachten, dass patronymische Nachnamen nicht auf Skandinavien beschränkt sind. Ähnliche Namen finden sich auch in anderen Kulturen, wie zum Beispiel den schottischen Namen, die mit „Mac-“ beginnen, was „Sohn von“ bedeutet.

Norddeutsche Familiennamen Junge

Top 10 der Familiennamen, die auf -sen oder -son enden

  1. Hansen
  2. Petersen
  3. Jensen
  4. Nielsen
  5. Jansen
  6. Christiansen
  7. Carlsen
  8. Petersson
  9. Johansen
  10. Knudsen

Die Tatsache, das der “Sohn von Jan/Jens/Johannes” gleich viermal in den Top 10 auftaucht, ist der Tatsache geschuldet, dass der Name Johannes in der Zeit der Entwicklung der Nachnamen ein ziemlicher Modename gewesen ist. Jens ist übrigens die friesische oder dänische Kurzform des Namens.

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Norddeutsche Familiennamen Hamburg

Niederdeutsche Familiennamen

Neben den patronymischen Familiennamen, die aus dem skandinavischen kommen, gibt es auch die Nachnamen, die ihren Ursprung im Niederdeutschen oder “Platt” haben. Hier einmal ein paar Beispiele der niederdeutschen Familiennamen neben ihren hochdeutschen Varianten:

  1. Schulte (Schulze)
  2. Kettler (Kessler)
  3. Schrader (Schröter)
  4. Pötter (Töpfer)
  5. Tegeler (Ziegler)
  6. Bur (Bauer)
  7. Möller (Müller)
  8. Kopmann (Kaufmann)
  9. Linnewever (Leinenweber)

Natürlich gibt es noch zig mehr Beispiele und regionale Besonderheiten der norddeutschen Familiennamen, doch diese alle aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen.

Ihr Name klingt nicht “nordisch”. Lesen Sie auch unsere Beiträge über süddeutsche und ostdeutsche Familiennamen. Vielleicht werden Sie dort fündig.