Weihnachten International – Teil 2

Weihnachten International – Teil 2

Vorgestern ging es um das Weihnachtsfest in Brasilien, Dänemark und Frankreich. Heute schauen wir uns 3 weitere Länder an: Großbritannien, Niederlande und Norwegen.

Falls ihr euch wundert, wieso wir euch gerade diese Länder vorstellen: wir möchten intern bei unseren Kollegen hinter den Kulissen schauen, daher präsentieren wir diese Woche die Weihnachtsfeste unserer Blog-Sprachversionen. 😉

Großbritannien

Üppige Dekorationen mit Mistelzweigen, Stechpalmen, Lorbeeren und Girlanden gehören ebenso zu Weihnachten in England wie ein opulentes Weihnachtsessen. Traditionell gibt es am 1. Weihnachtstag ein Festmahl mit Truthahn (Turkey), der „Gregor“ genannt und entweder mit Backpflaumen und Äpfeln oder mit einer Hackmasse und Brot gefüllt wird. Neben dem Truthahn gehören auch der typisch englische, flambierte Plumpudding und Eierpunsch zum Weihnachtsessen dazu. Während des Weihnachtsessens tragen die Engländer häufig Papp-Hüte und zünden Knallfrösche.

In England bringt der Weihnachtsmann, der meist als Father Christmas und seltener als Santa Claus bezeichnet wird, die Geschenke. Wie bei den Amerikanern heißt es auch in England, dass der Weihnachtsmann in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember mit seinem Rentierschlitten unterwegs ist, durch die Kamine der Häuser rutscht und Geschenke in den meist am Kaminsims aufgehängten Strümpfen (stockings) hinterlässt. Die typischen Weihnachtsstrümpfe sind relativ lang, weihnachtlich verziert und oft mit dem Namen der Besitzer versehen. Das Auspacken der Weihnachtsgeschenke findet in England am Morgen des 25. Dezembers statt.

Traditionell sitzt die Familie am 25. Dezember gegen 15:00 Uhr vor dem Fernseher, um sich gemeinsam die jedes Jahr stattfindende Weihnachtsansprache der Queen an den Commonwealth anzuschauen und anzuhören.

Der 26. Dezember wird als Boxing Day bezeichnet. An diesem Tag werden traditionell Bekannte und Freunde besucht.

Niederlande

sinterklaas

Sinterklaas und der Zwarter Piet. Quelle: metronieuws.nl

Im Mittelpunkt der niederländischen Weihnachtsfeierlichkeiten steht der Nikolaustag am 6. Dezember – bzw. der Nikolausabend am 5. Dezember. Die Niederländer bezeichnen den Nikolaus mit Sinterklaas. Die Nikolausverehrung in Holland beschränkt sich nicht allein auf den Gaben bringenden Nikolaus, sondern auch auf seine Funktion als Schutzpatron der Seefahrer. Der Weggefährte von Sinterklaas heißt in den Niederlanden Zwarter Piet.

Am letzten Samstag im November kommen Sinterklaas, traditionell mit rotem Bischofsmantel, Bischofsmütze und weißen Handschuhen bekleidet, und Zwarter Piet mit einem Schiff in den Hafenstädten Hollands an. Jedes Jahr erwarten viele Menschen und auch die Königin im Hafen die Ankunft von Sinterklaas. Auf einem Schimmel reitet Sinterklaas an Land und wird von läutenden Glocken und der jubelnden Menschenmenge empfangen.

Am Ankunftstag von Sinterklaas stellen die Kinder ihre Schuhe auf und legen ihre Wunschzettel hinein. Daneben wird Wasser, Heu oder eine Mohrrübe für das Pferd von Sinterklaas bereitgestellt.

Der Nikolausabend am 5. Dezember wird im Kreise der Familie begangen und ähnelt unserem Heiligen Abend. Es werden Geschenke ausgetauscht, wobei es zu jedem Geschenk ein Nikolausgedicht gibt, welches mit Sinterklaas unterschrieben ist. Die Verse und Reime sind meist sehr humorvoll ausgelegt, so ziehen sich die Angehörigen der Familie gegenseitig ins Lächerliche.

Die Weihnachtsbäume werden in Holland erst geschmückt, wenn Sinterklaas das Land wieder verlassen hat.

Norwegen

Der wichtigste Weihnachtsfeiertag ist für die meisten Norweger Heiligabend („julaften“), der häufig von alten Familientraditionen bestimmt wird. Mittags wird in vielen Familien Milchreis gegessen. Um 17 Uhr läuten die Glocken den heiligen Abend ein, dann gehen viele zum Weihnachtsgottesdienst. Im Fernsehen singt der Knabenchor „Sølvguttene“. Die Weihnachtsgerichte in Norwegen sind regional geprägt. Es gibt entweder svineribbe“ (Rippchen), „pinnekjøtt“ (gepökelte Lammrippe) oder Kabeljau. Dazu wird eigenes Weihnachtsbier und Aquavit getrunken.

Die Kinder trinken die süße rote „julebrus“, eine Limonade, die man nur zur Weihnachtszeit kaufen kann. Als Nachtisch gibt es oft Sahnemilchreis („riskrem“) mit einer versteckten Mandel. Derjenige, der sie findet, bekommt ein kleines Geschenk, oft ein Marzipanschwein, doch auch an den „nisse“ wird gedacht. Vor dem Essen wird laut der Tradition eine große Schüssel Milchreis mit Butter, Zucker und Zimt für den diesen Weihnachtswichtel vor die Tür gestellt. Der „nisse“ wohnt im Stall und spielt den Menschen Streiche, wenn er nicht gut behandelt wird. (ähnlich wie in Dänemark.)

Nach dem Essen tanzt man um den Weihnachtsbaum und verteilt Geschenke. Manchmal kommt sogar der Weihnachtsmann („julenisse“) vorbei und gibt braven Kindern Geschenke.

Habt ihr Familie in eines dieser Länder? Wie feiern sie?!