Zu dieser finnischen Gesetzesdiskussion kann ich nur sagen: man kann das Kind auch mit dem Bad ausschütten. Nicht jede vorgeschlagene Neuerung ist auch sinnvoll.
Er heißt Emma und sie heißt Gustav – neues Gesetz in Finnland
- Von Karen


Stellt euch mal das Szenario des Titels unseres Beitrags vor: Ein Junge wird Emma benannt und ein Mädchen bekommt den Namen Gustav. Was würdet ihr über so was denken? Denn in Finnland mag so was bald Wirklichkeit sein.
Das aktuelle Gesetz zur Namensgebung datiert auf 1985 und gilt in Finnland als überholt. Nach dem neuen Gesetz, das noch nicht verabschiedet wurde, wäre es nicht mehr nötig, dass Vornamen eindeutig weiblich oder männlich sind. Es würde reichen, wenn Vornamen dem Kindeswohl nicht schaden, indem sie das Kind lächerlich machen oder eine Verbindung „zum Bösen“ herstellen würden. Geschlechtsspezifisch müssten die Namen also nicht sein.
Doch ist die endgültige Entscheidung noch nicht gefallen, da die Idee sehr umstritten ist. Ein neues Gesetz wird in Finnland auf jeden Fall kommen, auch wenn die endgültige Entscheidung über die rechtlichen Rahmenbedingungen wohl nicht in der nahen Zukunft getroffen wird.
Hier in Deutschland müssen Vornamen jetzt schon nicht eindeutig männlich oder weiblich sein. Es gibt aber Reglementierungen, die die Freiheit der Wahl des Vornamens mehr oder weniger einschränken. Es kommt also gelegentlich vor, dass das Standesamt den Wunschnamen für das Kind nicht ohne weiteres eintragen kann. Dies passiert häufig bei
• seltenen oder ausländischen Vornamen
• Vornamen, die sowohl für Mädchen als auch für Jungen vergeben werden können
• Namen, die dem Kindeswohl entgegenstehen
In unserer Gesellschaft wird ein Vorname stark mit dem Geschlecht des Kinds verbunden und deswegen waren lange Zeit geschlechtsneutrale Vornamen nur zusammen mit einem weiteren Vornamen möglich. Aus diesem Vornamen musste das Geschlecht des Kindes eindeutig hervorgehen.
Was haltet ihr von diesem finnischen Projekt? Glaubt ihr, dass Vornamen eindeutig männlich oder weiblich sein müssen oder ist hier ein gewisser Spielraum wünschenswert?
Wir freuen uns über eure Kommentare.
Michael Johne
23. April 2015
Onne Verlaub zu sagen, das ist ein schrottreifes Gesetz für gesellschaftliche Müllhalde.