A wonderful writeup!
Sebastian Gansauer ist seit 4 Jahren ein treuer MyHeritage-Nutzer. Er hat uns bereits zwei Erfahrungsberichte gesendet. Wenn ihr mehr über diese nachlesen möchtet, schaut doch bitte einmal hier und hier nach.
Im dritten Teil seines Familienberichts geht es um eine ganz besondere Reise. Das möchte euch Sebastian nicht vorenthalten:
Ich muss an dieser Stelle gestehen, dass ich lang nichts mehr zu Papier gebracht habe, was meine Familienforschung dokumentieren würde. Diverse Familientreffen der Gansauers in Amerika sowie Deutschland sind seitdem ins Land gezogen, doch hier wollte ich jetzt über die Ereignisse des letzten Jahres berichten, die meine Familie wieder näher zusammengebracht haben.
Wie schon in meinem ersten Erfahrungsbericht beschrieben, habe ich mit der Familiengeschichtsforschung angefangen, als ich 17 Jahre alt war, kann also zu diesem Zeitpunkt behaupten schon ein halbes Leben mit der Suche nach meinen Wurzeln und deren zahlreichen Stämmen und Verästelungen zugebracht zu haben.
(Zum Vergrößern der Bilder, diese bitte anklicken.)
Im Zuge dessen habe ich Bekannt- und Freundschaften geschlossen, die sich bis nach Amerika erstrecken, die durch wechselseitige Besuche immer weiter gefestigt wurden und immer noch werden. Auf den Spuren ihres Cousins Wilfred Gansauer, der im Alter von 23 Jahren in Belgien gefallen war, kamen Roger und Jason Gansauer im Sommer 2013 aus Chicago ins schöne Rheinland. Gemeinsam mit Cousin Daniel (ausnahmsweise mal deutschstämmig) starteten wir unsere Forschungsreise Richtung Bastogne in Belgien.
Für Amerikaner mag es ein Katzensprung vom Rheinland nach Belgien sein und dass man „nur“ 2,5 Stunden über die maroden belgischen Landstraßen brauchte – für Deutsche ist es dennoch eine Tagesreise. Endlich angekommen kümmerte sich Daniel, Archäologe und passionierter Historiker, darum, dass unsere amerikanischen Cousins alles fanden, was sie suchten. Am Mardasson Memorial fanden wir das Bataillon und wir besuchten sogar den Landstrich in dem Wilfred, der auch „Bus“ genannt wurde, gefallen war.
Für Roger und Jason sicherlich sehr bewegend, so nah an den Begebenheiten der Familientragödie zu sein.
Eine Woche später fand dann das dritte deutsche Familientreffen statt. Um den Amerikanern eine angemessene
Kulisse zu bieten, fand es wieder in dem Lokal in Sichtweite der Gansau (unserem Ursprung) statt. Als Highlight dieser „Reunion“ war ein Besuch im Museumsdorf Altwindeck geplant, wo uns sehr anschaulich das Leben unserer Vorfahren geschildert wurde. Dadurch, dass wieder viele junge Familienmitglieder da waren und auch die älteren durchaus des Englischen in Konversationsqualität mächtig waren, entstanden sehr angeregte Diskussionen. Die meisten kannten ihre „american relatives“ ja höchstens von Facebook oder aus Erzählungen.
Direkt danach wanderten wir zur Burg Windeck, wo wir zum Anlass unseres Treffens eine Eiche pflanzten. Hier soll noch erwähnt werden, das es für den Baum Familienrabatt gab. Wie sich herausstellte, war der Besitzer der Baumschule auch Teil der Familie. Wieder ein lohnenswerter Vorteil der Genealogie.
Als kleines Extra habe ich zu Beginn des Treffens kleine Zettelchen verteilt, auf die jeder seinen Namen sowie die seiner Vorfahren und Nachfahren und sonstigen Verwandten, die leider nicht teilnehmen konnten, notieren sollte. Diese haben wir unter Einsatz unseres Lebens später am Baum angebracht. Somit war ein echter Stammbaum, entstanden in Gemeinschaftsarbeit. Ein Spiegelbild unseres Stammbaums bei MyHeritage.
Abgeschlossen wurde dieses Treffen mit einer gemütlichen Kaffee- und Kuchentafel und dem Versprechen, bald wieder ein solches Treffen zu veranstalten. Wenn auch erst nur als weiterer Punkt auf der Tagesordnung gedacht, habe ich doch durch zahlreiche Nachrichten erfahren, das für viele meiner Verwandten die Baumpflanzung doch das eigentliche Highlight des Tages war. 🙂
Im weiteren Sinne der deutsch-amerikanischen Freundschaft erfolgte bisher in jedem geraden Kalenderjahr, seit 2010 durch mich ein Besuch in den Staaten. So auch im Jahre 2014. 2 Wochen Chicago mit meiner dortigen Familie waren geplant sowie, ganz unfamilienforscherhaft, 5 Tage Vergnügungsreise im Big Apple, New York City. Ich bezweifle zwar nicht, auch dort irgendwo Verwandtschaft zu haben, aber soweit sind die Forschungen dann doch noch nicht gediehen. In den kommenden 2 Jahren sollte das aber geklappt haben…
Anyway, wie jedes Mal, wenn ich dort bin, versammelt sich die Familie in mehr oder minder großem Ausmaß, um sich gemeinsam den Lustbarkeiten der amerikanischen Küche hinzugeben. Man munkelt, dass bei dem „Gelage“ tatsächlich ein paar Vitamine gesehen worden seien…
Inzwischen mein dritter Besuch in der „windy city“, deswegen brauchte ich nicht von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten hetzen, sondern konnte ganz entspannt jeden Tag mit meinen Cousins 8. bis 9. Grades verbringen. Ich bedaure es immer sehr, wenn ich diese wunderbaren Menschen wieder verlassen muss.
Trotz der Tatsache, dass Dank Globalisierung und Internet die Welt zusammenwächst und kleiner wird, sind es faktisch immer noch 8 Stunden Flug (und 700 Euro) bis Chicago. Aber zwei Jahre sind schnell vergangen und vielleicht kommen dann ein paar Cousins aus Deutschland mit ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten.
Für 2015 haben sich Roger und Jason mit ihren Familien zu einem Deutschlandbesuch angekündigt, was dann auch hierzulande wieder ein Familientreffen bedingt. Die Planungen dafür sind schon im Gange.
Die Jahre 2013 und 2014 haben mir bisher großartige Forschungs-Erkenntnisse gebracht. Sei es nun die Verbundenheit mit der „Hüttenfamilie“ Dilthey aus dem Siegerland, die man bis ca. 1360 zurückverfolgen kann oder die schlichte Tatsache, das mein Ururgroßvater ein Weisbinder war und ich so etwas über diesen Beruf gelernt habe. Die größte Erkenntnis ist allerdings die, das die Familiengeschichtsforschung nach wie vor meine große Leidenschaft ist, die ich nicht mehr missen möchte.
Als nächstes Projekt steht die Erforschung der Familie meiner Mutter auf dem Plan. Ein großes Mysterium, wird man doch schon aus dem Nachnamen nicht schlau. Der lautet nämlich „Sehr“. Wie in „sehr schön“ oder „Danke sehr“. Sehr viel einfacher und auf diese Art auch positiver mitzuteilen als Gansauer, das man wahlweise mit „G-A-N- und dann Sauer (meine Eltern)“ oder „Gansauer, wie die Gans auf der Wiese“ (Ich) beschreiben kann. Ob „Sehr“ jetzt Beruf (Seher?) oder Ort (am See wohnend) oder irgendetwas ganz anderes ist, wird sich hoffentlich bald klären.
In meinem nächsten Bericht hoffe ich, dahingehend positives berichten zu können. In diesem Sinne: Uns allen viel Spaß und Erfolg bei diesem wunderbaren Hobby.
Nélio J. Schmidt
9. Oktober 2014
Wunderbar
Das ist sehr schön
Das Familientreffen
GenealogiaRS – Pesquisas Teuto-Brasileiras