Die Weltreise von Ty Rettke: Teil 2

Die Weltreise von Ty Rettke: Teil 2

„Wenn man ins Ausland geht, vor allem, wenn man zurück in die Heimat geht, hat man die Chance, nicht nur wichtige Gebäude und Orte anzuschauen, sondern auch den Ort, der für die eigene Familie wichtig war. Dazu gehören Kirchen, Schulen, Geschäfte, Parks und andere Standorte, die eure Vorfahren besucht haben können.

Salisbury Cathedral, England (nahe Stonehenge)

Salisbury Cathedral, England (nahe Stonehenge)

Darüber hinaus könnt ihr die Gelegenheit nutzen, wichtige Familiendokumente in Bibliotheken, Archiven oder Ämtern zu besorgen. Allerdings ist ein unvorbereiteter Besuch nicht wirklich empfehlenswert. Es ist wichtig, im Voraus zu planen, so dass ihr wirklich das Beste aus eurer Reise macht.

Hier sind einige Tipps, die euch helfen werden, eure Reise zu planen.

Vor der Reise:

1. Versucht, mehr über die Archive/Bibliotheken/Ämter der jeweiligen Stadt in Erfahrung zu bringen. Falls ihr die Stadt der Ahnen schon kennt: Was ist aus der Zeit, wo sie dort gelebt haben, übrig geblieben? Manchmal werden mit der Zeit Aufzeichnungen von einer lokalen zu einer zentralisierten Stelle verlegt (z.B. von einem Stadtarchiv zu einem Landesarchiv). Fangt erstmal mit der Stadt an, wo eure Ahnen geboren sind oder gelebt haben. Ihr solltet die wichtigen Daten (Geburt, Tod,
Eheschließung) immer parat haben.

2. Dann recherchiert erstmal online, was die Institution zu bieten hat. Manche von ihnen haben die Daten noch nicht digitalisiert, aber eventuell sind sie schon indexiert. Ein Tipp ist, die Telefonnummer und Adresse im Smartphone zu speichern, so dass ihr sie einem Taxifahrer oder Busfahrer zeigen könnt, wenn ihr dahin fahrt. Wenn möglich, druckt eine Karte mit dem vorgeschlagenen Weg vom Hotel bis zu der gewünschten Stelle. Verliert keine Zeit!

3. Vergewissert euch, wie die Öffnungszeiten sind. Viele Stellen sind nur für ein paar Stunden am Tag (und oft nicht täglich) geöffnet. Es ist schwer, diese Büros vollbesetzt zu halten, damit die Besucher ihre Sammlungen durchsuchen können. Heutzutage werden solche Stellen von den Kommunen oft gekürzt, um Geld zu sparen. Also, seid sicher, dass ihr nicht ausgerechnet an dem Tag dahin fährt, wo das Archiv geschlossen hat.

4. Falls ihr die Landessprache nicht sprecht, versucht jemanden mitzubringen, der diese beherrscht. Die meisten großen Touristenziele zählen auf zweisprachige Mitarbeiter, aber weit abgelegene Stellen vielleicht nicht. Kommunikation ist aber extrem wichtig, wenn ihr versucht, eine Sammlung von Dokumenten zu entziffern. Insbesondere, wenn deren Organisation nicht ohne weiteres verstanden werden können.

5. Kontaktiert lokale genealogische oder historische Gesellschaften für Unterstützung. Ihre Mitglieder sind wahrscheinlich mit der Suche in den Archiven bestens vertraut und sie können euch sicherlich gute Tipps geben.

6. Unbedingt nach den Dienstleistungen vor Ort fragen. Gibt es Internet? Das wird nützlich sein für den Zugriff auf eurem Online-Stammbaum auf MyHeritage. Gibt es einen Kopierer? Wenn ja, was kostet das? Einige Archive haben Kopiergeräte, benötigen aber Personal, um sie zu betreiben. Sind Kameras erlaubt? Manchmal sind Kameras erlaubt, aber keine Blitzlichtaufnahmen. Andere verbieten jede Art von Fotos.

Ty entscheidet über die nächsten Schritte seiner Reise

Ty entscheidet über die nächsten Schritte seiner Reise

Was ihr mitbringen solltet:

1. Gedruckte Arbeitsblätter der relevanten Vorfahren mit Namen, Daten, Orte und andere Informationen, die nützlich sind. Verwendet die mobile App von MyHeritage, um alle Informationen schnell greifbar zu haben.

2. Papier und was zu schreiben. Macht Notizen über was und wo ihr eine Information gefunden habt. Notiert die Katalog-Nummer oder andere Identifikation, damit ihr das gleiche Dokument bei Bedarf schnell wieder findet. Am besten alle Identifikationsmerkmale notieren. Falls die Dokumente später neu indexiert werden, seid ihr auf der sicheren Seite.

3. Wenn möglich, bringt eure Laptops mit, um Informationen in eurer genealogischen Software direkt einzupflegen. Prüft aber zuerst, ob das erlaubt ist.

4. Euer Smartphone. Heutige Handys haben gute Kameras und bieten gute Möglichkeiten, um Bilder und Dokumente für die Zukunft zu „scannen“. Eine großartige, kostenlose App dafür ist DocScan. Falls euer Telefon mit dieser App nicht kompatibel ist, oder euer Telefon schon alt ist, dann bringt eine kleine digitale Kamera mit, aber fragt bitte vorher, ob das erlaubt ist. Auch wichtig zu klären ist, ob der Blitz ausgeschaltet werden soll oder nicht.

5. Eure Geduld und euer Lächeln. Freundlich und zuvorkommend zu sein bringen euch weiter als eine unhöfliche, aufdringliche oder anspruchsvolle Art. Denkt daran, dass ihr Gäste seid. Behandelt die Archivare und Mitarbeiter mit Respekt und sie werden viel eher bereit sein, euch zu helfen.

6. Wenn ihr eure Reise plant, überprüft bitte, ob es für dieses Gebiet bereits „Ahnen-Touren“ angeboten werden. Diese Touren sind so aufgesetzt, um Geschichte und Genealogie zu kombinieren.

Was ihr nicht machen solltet:

1. Bringt keine Lebensmittel oder Getränke mit. Normalerweise ist weder das Essen oder Trinken in Bibliotheken und Archiven erlaubt, um die Dokumente zu schützen. Falls ihr plant, den ganzen Tag zu recherchieren, sorgt dafür, dass das Mittagessen außerhalb des Gebäudes stattfindet. Falls ihr Essen mitbringen müsst, dann unbedingt darauf achten, dass das zulässig ist. Eine Flasche Wasser kann akzeptabel sein, aber seid vorsichtig und fragt nach. Alle Schilder und Anweisungen genau befolgen!

2. Dokumente nicht markieren, entnehmen oder anderweitig beschädigen – eine sehr einfache Regel, aber ich habe schon zu viele Beispiele gesehen, wo das nicht gemacht wurde. Also möchte ich es nochmal explizit erwähnen.

Diese Tipps sind für einen Besuch während einer Reise ins Ausland gedacht. Achtet darauf, dass ihr die Zeit gut nutzt, um über das Leben zu erfahren, das ihr ansonsten leben würdet.

Stellt euch vor, eure Vorfahren wären nie ausgewandert. Wo würdet ihr leben? Welche Sprache würdet ihr jetzt sprechen? Was wäre für euch „Zuhause“? Stellt euch vor, wie der Ort war, als eure Vorfahren noch dort gelebt haben. Einige Plätze ändern sich wenig im Laufe der Jahre. Andere sind aber nun unerkennbar, sei es durch Krieg oder Naturkatastrophen.

Besucht das örtliche Museum, um mehr über die Geschichte zu erfahren, und eine historische Gesellschaft, wenn es eine gibt. Versucht so viel wie möglich von der Kultur dieses Ortes mitzunehmen. Sie ist auch Teil eurer Geschichte.“

Ihr könnt Tys Reise auf www.tysworldtrek.com, auf Facebook.com/tysworldtrek oder auf Twitter @Veraqurettke folgen.

Freut Euch auf die nächsten Kapitel von dieser spannenden Familiengeschichte!

Bemerkungen

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  • Hans-Hermann Goebel

    15. Februar 2021

    RETTKE ist bei mir ein Forschungsschwerpunkt. Bei Interesse bitte melden.

    RETTKE is a research focus for me. Please contact us if you are interested.

    Rettke, Michael
    * of Schönehr, Kreis Lauenburg, Pommern, Prussia 1720
    o-o Elisabeth Nielson