Vor knapp einem Jahr haben wir in dem Bereich „Meine Familiengeschichte“ des deutschsprachigen Blogs von MyHeritage den jungen Genealogen David Krüger vorgestellt, der als 13-Jähriger anfing, seine Wurzeln zu erforschen. Damals erzählte David, wie er sein Hobby angefangen hat und welche Freude seine Forschung ihm gebracht hat.
Wir freuen uns sehr, dass er weiterhin mit uns im Kontakt bleibt und heute seine Geschichte weiter erzählt! Wir hoffen, dass durch sein Beispiel viele junge Leute zur Ahnenforschung motiviert werden und dass wir nächstes Jahr noch mehr tolle Neuigkeiten von ihm erzählen können!
„Als ich damals den Artikel „Meine Familiengeschichte“ schrieb, dachte ich noch nicht, dass ich innerhalb kürzester Zeit solch große Erfolge erzielen konnte. Nachdem ich den Artikel veröffentlicht hatte, habe ich Kontakt zu weiteren Familienforschern aufgenommen, wobei viele dann auch sofort geantwortet haben und mir geholfen haben. So konnte ich innerhalb kurzer Zeit einen Großteil der Linien bis ca. 1830 zurückverfolgen.
Am 17.08. forderte ich dann die Sterbeurkunde meines unbekannten Großvaters an. Mein Vater erzählte mir damals, dass der Ehemann meiner Großmutter mein Großvater ist. Ich hatte, nachdem meine Großmutter verstorben ist, ein Fotoalbum gefunden, wo ein Foto eines Mannes eingeklebt war. Als ich meinen Vater auf dieses Foto ansprach, wer dies sei, antwortete er:
„..Ach, das ist… Pospiech.. mein Vater.“
So fing ich dann auch langsam an, die Linie meines Großvaters zu erforschen. Ich habe darüber auch einen Artikel geschrieben, welchen man hier nachlesen kann. Durch die Erforschung meines Großvaters habe ich Kontakt zu einer Halbtante und 4 Halbcousins aufgebaut, was mich natürlich sehr freut.
Nachdem ich die Geburtsurkunde meines Großvaters und die Heiratsurkunde der Eltern angefordert hatte, habe ich einen kleinen Schreck bekommen: Die Pospiechlinie führt mich nach Oberschlesien! Genauer gesagt in die Orte: Knispel und Bauerwitz.
Ich habe dann durch einen befreundeten Forscher den Tipp erhalten, mich mal nach den Katholischen Kirchenbüchern von Knispel, Kreis Leobschütz ( Oberschlesien ) zu erkunden, dies tat ich auch. Ich ging also am 29.10.12 auf die Webseite der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ( Mormonen ) und gab in der Suchfunktion des Kataloges den Ortsnamen „Knispel“ ein und klickte auf Suchen. Mir wurde angezeigt, dass es verfilmte Kirchenbücher von Knispel der Jahrgänge 1661-1948 gibt.
10 Tage später war der Film dann im Center angekommen und ich machte gleich einen Termin am nächsten Tag aus. Nachdem ich mit dem Film fertig war, habe ich alle Daten in meinem Stammbaum auf MyHeritage eingegeben… und konnte Verbindungen herstellen! Ein Mann hatte bereits eine dieser Linien erforscht, bis 1718! Im Nachhinein stellt sich heraus, dass er mein 6. Cousin 2. Grades ist.
Als ich alle Pospiech Einträge im Kirchenbuch abschrieb, habe ich einen Geburtseintrag einer Brigitta Pospiech am 09.01.1940 gefunden. Ihre Eltern hießen Emanuel Pospiech und Marie Pospiech, geb. Galetzka. Emanuel war der Sohn von Franz Pospiech, meinem Ururgroßvater.
Emanuel Pospiech wurde am 18.03.1942 in Schabelkowka, Ukraine, als vermisst gemeldet. Somit hatte Brigitta nur 2 Jahre lang ihren Vater kennengelernt. Ich fragte mich und hoffte, ob Brigitta es geschafft hatte, mit ihrer Mutter zu Fliehen, also forschte ich nach.
Ich stellte eine Anfrage beim Suchdienst und hoffte, dass diese positiv wäre. Am 08.01.2013 erhielt ich per Brief eine Antwort: Brigitta wurde gefunden! Mir wurde mitgeteilt, dass die Forschungen erfolgreich waren und Brigitta aufgespürt wurde.
Leider verstarb sie am 18.02.1985, jedoch ist jetzt endlich klar, dass Sie die Flucht (mit ihrer Mutter) geschafft hatte! Zudem gibt es anscheinend noch Familienangehörige, die vielleicht noch Informationen für mich haben! Momentan versucht der Kirchliche Suchdienst, Kontakt mit den Familienangehörigen aufzubauen und ich hoffe, dass dieser gelingt.
Im Februar besuchte ich das Seminar meines „lieblings-“ Vereines, den Pommerscher-Greif, und stellte ein Konzept von mir vor: Junge Genealogen.
Mein Ziel ist es, das Interesse der Jugendlichen an der Familienforschung zu erwecken, indem man dies z.B. mit gleichaltrigen Ansprechpartnern, Videos oder kleinen Werbefilmen vermittelt. Dieses Konzept wurde dann angenommen, von mehreren Personen überarbeitet und der Deutschen Arbeitsgemeinschaft genealogischer Verbände (DAGV) vorgelegt. Aktuell wird dieses von mehreren Vereinen besprochen, wie es umgesetzt werden könnte.
In der Zwischenzeit lud ich weitere Verwandte zu der Familienseite auf MyHeritage ein, bekam viele neue Smart-Matches und konnte Verbindungen zu anderen Stammbäumen herstellen. Momentan habe ich 578 Smart-Matches zu 178 übereinstimmenden Stammbäumen, habe 146 Record Matches in 13 Sammlungen und über 1578 Personen in meinem Stammbaum!
Das älteste Ereignis ist die Geburt von einem Herr Rinow um 1590, meinem direkten Vorfahren der 13. Generation.
Über 19 Familienmitglieder helfen aktuell mit, den Stammbaum weiter zu vervollständigen, einige auch aus den USA. Aktuell forsche ich an den beruflichen Werdegang meiner verstorbenen Großmutter, welche damals Lehramt studiert hatte und für einige Jahre als Lehrerin tätig war.
In einem Monat werde ich dann in meine Geburtsstadt Anklam fahren und dort werde ich in Kirchenarchiven an einigen Linien weiterforschen. Ich hoffe, viele Erfolge erzielen zu können.
Achja! Meine Wünsche von damals haben sich erfüllt: Ich habe viele neue Personen in meinen Stammbaum, die schöne Darstellung von MyHeritage ist geblieben und es gibt sogar noch viele neue Funktionen wie die Record Matches, welche mir auch sehr helfen! Macht weiter so MyHeritage, bei euch fühl ich mich als Familienforscher wohl.“
Vielen Dank David für die Fortsetzung deiner Geschichte! Wir freuen uns schon auf deine weiteren Ergebnisse und wünschen dir weiterhin viel Erfolg. Gerne würden wir dich bei deinem tollen Projekt „Junge Genealogen“ unterstützen, ich werde mich bei dir melden.
Leander
11. Juni 2013
Ach das ist ja toll. Bin selber mit 10 angefangen und schon 4 Jahre meinen Stammbaum am untersuchen. Es ist sehr interessant, und auch toll, mal einen gleichaltrigen Genealoge zu finden.