Heute feiern die Amerikaner ihren Independence Day. Passend dazu wurde nun bekannt gegeben, dass Forscher eine Karte des berühmten Freiburger Kartographen Waldseemüller, in der Uni-Bibliothek in München, entdeckt haben. Seine Karte gilt als „Geburtsurkunde” Amerikas.
Die zwei Forscherinnen fanden die wertvolle Karte zufällig in einem unscheinbaren Bibliothekseinband aus dem 19. Jahrhundert – zwischen zwei Drucken zur Geometrie. Bibliotheksdirektor Klaus-Rainer Brintzinger sagt: „Wir haben einen Sensationsfund gemacht.”
Es handelt sich um eine etwas jüngere und kleinere Globuskarte des Freiburger Kartographen Martin Waldseemüller, dessen drei Quadratmeter große Weltkarte berühmt geworden ist. Waldseemüller gilt als „Taufpate” Amerikas, weil der neu entdeckte Kontinent dort erstmals unter der Bezeichnung „America” auftaucht.
Bundeskanzlerin Angela Merkel übergab die große Version der Weltkarte Waldseemüllers im Jahr 2007 in Washington an die USA. Die Karte war damals genau 500 Jahre alt. Heute steht sie auf der Weltdokumentenliste der Unesco und ist in der Library of Congress in Washington zu sehen.
Von den kleineren Globuskarten waren bis zum aktuellen Münchner Fund weltweit nur vier Exemplare bekannt.
Vor mehr als 200 Jahren sei das Exemplar dann vermutlich versehentlich in den Geometrie-Band eingebunden worden. Die Bibliothekare hätten die Bedeutung der Karte damals nicht erkannt. Der Band versank im Dornröschenschlaf der Bibliothek an der Ludwig-Maximilians-Universität.