

Man nehme seine ereigniereiche Familiengeschichte, mische wahre Begebenheiten, überlieferte Anekdoten und eigene Fantasie und schreibe zwei Bücher. Paul Merklein aus Karlstadt erzählt die Abenteuer seiner Vorfahren Merklein in den zwei historischen Romanen „Der Justicialis“ und „Brigg nach New Franken“.

Die Erlebnisse seiner Ahnen aus Aschfeld in den Jahren 1796 und 1847 sind so spannend, dass sie Paul Merklein in zwei Historienromanen erzählt.
Sechs Jahre war Merklein Bürgermeister im Markt Giebelstadt. Vor dem Schreiben liegen lange Jahre der Familienforschung, mit dem Zusammentragen der Erzählungen der Großeltern über Jörg Michael Merklein, dem Bauern und im Dorf geachteten Justicialis, der sich mit seinen Söhnen 1796 notgedrungen mit den marodierenden Franzosen anlegt, und von dem die alten Aschfelder überliefern, er habe das Franzosengold erbeutet. Seine Spur führt heute noch ans ehemalige Gasthaus „Goldener Engel“ der Familien Merklein und seinen Initialen JMM.
In New Franken, im US-Staat Wisconsin, wo die Abenteuer der auswandernden Brüder Karl Friedrich, Melcher und Theodor Jakob Merklein 1847 enden, besuchte der Autor die amerikanischen Nachfahren und spürte 250 Familienmitglieder auf, die ihn mit Informationen ausstatteten. „Sie haben mir die ihnen überlieferten Geschichten erzählt, die meine einwandernden Vorfahren auf dem Weg von Aschfeld nach Wisconsin erlebt hatten“, berichtet Paul Merklein im Gespräch mit der der Main-Post.
Weitere Nachforschungen führten ihn ins Diözesanarchiv nach Würzburg und ins Auswanderermuseum nach Bremerhaven. Mit einer Fülle von Informationen ausgestattet, die Merklein ab 2003 sortierte, mixte er Wahrheit mit ein wenig Fiktion und schrieb zwei spannende Bücher.
Im „Justicialis – Krieg den Palästen, Friede den Hütten“ schickt Merklein den Leser ins Jahr 1796, als auch in Aschfeld französische Besatzer marodierten. Langsam baut Merklein seine Erzählung auf, stellt die handelnden Personen – sie haben alle gelebt – vor und dringt in ihre Gedanken und Gefühle ein, die Merklein einfühlsam beschreibt. Dafür nimmt er sich Zeit. So wächst die Geschichte langsam um Jörg Merklein, einen Bauern, der recht und schlecht durch harte Arbeit seine Familie durchbringt. Wie der einfache Mann, den der Würzburger Fürstbischof zum Dorfrichter ernannte, zum Kämpfer gegen Unrecht, aber auch für Rache und Sühne wird, erzählt Merklein auf 210 Seiten.
Beide Bücher weisen eine Fülle von Informationen auf, beschreiben Lebensgefühl und -umstände sowie die politischen Situationen in jenen Jahren. Seine genauen Beobachtungen und Recherchen lassen den Leser unmittelbar teilhaben. Sie lassen einige vom Lektor übersehene grammatikalische Fehler vergessen.
Der Autor arbeitet in der Datenverarbeitungsbranche: „Ich habe beruflich wenig Zeit, aber ich bereite die nächste Geschichte schon vor.“ Dabei hilft ihm wieder die Vergangenheit seiner umtriebigen Vorfahren. Der Merklein-Stammbaum lässt sich bis 1470 zurückverfolgen.
Die beiden Bücher „Justicialis“ (ISBN 978-3-932737-27-5) und „Brigg n ach New Franken“ (ISBN 978-3-932737-26-8), erschienen im Verlag G. H. Hofmann, Gemünden, kosten je 9,95 Euro und sind im Buchhandel erhältlich.
Quelle: mainpost.de