Woher kommt Deine Augenfarbe?

Woher kommt Deine Augenfarbe?

Heute begeben wir uns wieder ins Feld der DNA-Forschung und schauen auf die Vererbungslehre, speziell auf die Augenfarbe. Die Augenfarbe ist eines der markantesten Merkmale eines Menschen und trägt maßgeblich zur individuellen Erscheinung bei. Auch wird oftmals an den Augen festgemacht, von welchem Elternteil man diese vererbt bekommen hat. Schon in der Romanreihe um Harry Potter war es ein essentieller Teil der Geschichte, dass der Titelheld die Augen seiner Mutter hat.

Von strahlendem Blau über mystisches Grün bis hin zu tiefem Braun gibt es unzählige Variationen der Augenfarbe. Aber wie wird die Augenfarbe vererbt? In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Vererbungsmechanismen, die Häufigkeit der verschiedenen Augenfarben und ihre regionalen Vorkommen.

Die Grundlagen der Augenfarbe

Die Augenfarbe wird durch die Menge und Verteilung des Pigments Melanin in der Iris bestimmt. Melanin ist ein dunkler Farbstoff, der nicht nur die Farbe der Haut, sondern auch die der Haare und der Augen bestimmt. Die zwei Haupttypen von Melanin, Eumelanin und Phäomelanin, spielen bei der Bestimmung der Augenfarbe eine wichtige Rolle. Eines der Gene, das die Pigmentverteilung steuert, wird OCA2-gen genannt.

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Die Vererbungsmuster der Augenfarbe

Die Vererbung der Augenfarbe ist ein komplexer Prozess, der von mehreren Genen kontrolliert wird. Es gibt jedoch einige grundlegende Prinzipien, die uns helfen, das Vererbungsmuster zu verstehen. Die wichtigsten Gene, die an der Augenfarbe beteiligt sind, sind das OCA2-Gen, das HERC2-Gen und das TYR-Gen. Das OCA2-Gen kontrolliert die Menge an Melanin in der Iris. Es gibt zwei Varianten dieses Gens: eine für braune Augen und eine für blaue oder grüne Augen. Die Variante für braune Augen produziert mehr Melanin, während die Variante für blaue oder grüne Augen weniger Melanin produziert.

Das HERC2-Gen beeinflusst die Aktivität des OCA2-Gens. Eine spezifische Variante dieses Gens führt dazu, dass das OCA2-Gen weniger aktiv ist, was zu einer geringeren Produktion von Melanin führt und somit blaue oder grüne Augen entstehen lässt. Das TYR-Gen ist für die Produktion des Enzyms Tyrosinase verantwortlich, das bei der Herstellung von Melanin eine wichtige Rolle spielt. Veränderungen in diesem Gen können die Menge an Melanin beeinflussen und somit die Augenfarbe beeinflussen.

Augenfarbe Opa

Die Vererbung der Augenfarbe folgt im Allgemeinen den Mendelschen Regeln. Dabei wird angenommen, dass ein Gen für die braune Augenfarbe dominant ist und ein Gen für die blaue Augenfarbe rezessiv ist. Das bedeutet, dass Menschen mit einer braunen Augenfarbe das dominante Gen von einem oder beiden Elternteilen erben können, während Menschen mit blauen Augen nur dann blaue Augen haben, wenn sie das rezessive Gen von beiden Elternteilen erben. Allerdings ist hier die Vererbung deutlich komplexer als nur die dominant-rezessive Vererbung. Es gibt Variationen und Mutationen, sowie Umwelteinflüsse, die die Augenfarbe beeinflussen können.

Häufigkeit der Augenfarben

Augenfarben

Braune Augen sind weltweit die häufigste Augenfarbe. Etwa 55% der Weltbevölkerung haben braune Augen. Dies ist auf die hohe Produktion von Eumelanin zurückzuführen, das für die dunkle Pigmentierung verantwortlich ist. Braune Augen treten in allen Bevölkerungsgruppen auf, sind jedoch in bestimmten Regionen, wie Afrika, Asien und Südamerika, am häufigsten anzutreffen.

Blauäugige Menschen machen etwa 8-10% der Weltbevölkerung aus. Die höchste Häufigkeit von blauen Augen findet sich in Europa, insbesondere in den skandinavischen Ländern, wo mehr als 50% der Bevölkerung blaue Augen haben. Die geringere Produktion von Melanin in der Iris führt zu dieser markanten Augenfarbe.

Grüne Augen sind selten und machen etwa 2% der Weltbevölkerung aus. Diese Augenfarbe wird oft mit bestimmten Regionen in Europa, dem Nahen Osten und Zentralasien in Verbindung gebracht. Grüne Augen entstehen durch eine Mischung von Eumelanin und Phäomelanin in der Iris.

Good to know Augenfarbe: Die Iris-Heterochromie, also die Mehrfarbigkeit des Auges, tritt bei nur ca. 1% der Weltbevölkerung auf, wobei die Variante, zwei völlig unterschiedliche Augenfarben zu haben, dabei noch am seltensten auftritt. Bei der Variante, die von Experten “Iris bicolor” genannt wird, ist die Iris in einem Auge mehrfarbig angelegt.

Augenfarbe grün

Regionale Verteilung der Augenfarbe

Die regionale Verteilung der Augenfarben hängt u.a. von der genetischen Vielfalt einer Population ab. In Ländern wie Island, Schweden, Norwegen und Dänemark sind blauäugige Menschen überproportional vertreten. In Regionen mit einer größeren Vielfalt ethnischer Gruppen, wie beispielsweise in Afrika, Asien oder Südamerika, sind braune Augen häufiger anzutreffen.

Auch für die Ahnenforschung kann es spannend sein, die Vererbung der Augenfarbe zu verfolgen. In vielen offiziellen Dokumenten wird neben Körpergröße und Haarfarbe auch die Augenfarbe angegeben. So ergeben sich spannende Muster, die auch wunderbar in einer Ahnentafel dargestellt werden können.

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