

Zum heutigen 100. Todestag von Wilhelm Conrad Röntgen, möchten wir die Gelegenheit ergreifen und etwas über das Leben und die Familie des wohl bekanntesten und berühmtesten deutschen Physikers, nach Albert Einstein, zu erzählen.
Röntgens Leben
Geboren wurde Wilhelm Conrad als einziges Kind des Tuchhändlers Friedrich Conrad Röntgen und dessen niederländischer Frau Charlotte Constanze Frowein. Bereits drei Jahre nach seiner Geburt siedelte seine Familie nach Apeldoorn in den Niederlanden um. Er besuchte in Apeldoorn die Primar- und Sekundarschule und zog mit 17 Jahren nach Utrecht, um sich an einer Privatschule auf einen technischen Beruf vorzubereiten. Dieser Schule wurde er jedoch verwiesen, da ihm unrechtmäßigerweise ein Schülerstreich angehängt wurde. Er belegte daraufhin als Gasthörer verschiedene Kurse an der Universität zu Utrecht, bis er dann 1865 als regulärer Student an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH Zürich) angenommen wurde.
Nachdem er dort sein Diplom in Maschinenbau absolvierte, promovierte er 1869 an der Universität Zürich zum Dr. phil. in Physik.
Genealogy fun fact: Röntgen hat keine leiblichen Kinder, aber gemeinsam mit seiner Frau Anna Bertha geb. Ludwig, adoptierte er die Tochter ihres Bruders Hans Ludwig, die den Namen Josephine Berta trug.
Nach mehreren Stationen als Dozent und Professor für Mathematik und Physik, wurde er auf Geheiß des Prinzregenten Luitpold Professor an der Uni Würzburg, wo er später auch als Rektor fungierte. Hier gelang ihm auch seine größte wissenschaftliche Entdeckung: die Entdeckung der heute als “Röntgenstrahlen” bekannten X-Strahlen, die er mit einem Handaufnahme seiner Frau festhielt.

Röntgens Laboratorium im ehemaligen Physikalischen Institut der Universität Würzburg, 1895. Mit MyHeritage verbessert und koloriert. Quelle: Wikipedia.
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Für die Entdeckung dieser Strahlen erhielt er 1901 als erster Deutscher den Nobelpreis für Physik. Aufgrund seiner Bescheidenheit spendete er die 50.000 Kronen Preisgeld, das mit der Verleihung einherging, der Universität Würzburg.
Auch nach seinem Tod im Jahre 1923 verfügte er testamentarisch, dass große Teile seines Vermögens wohltätigen Zwecken zugutekommen sollten. Leider verfügte er auch, dass seine wissenschaftlichen Aufzeichnungen zu vernichten seien, weswegen uns heute nur noch wenige Originaldokumente Röntgens zur Verfügung stehen.
Röntgens Familie
Viel war bis vor Kurzem nicht bekannt über die Familie von Wilhelm Conrad Röntgen. Der Ursprung der Familie liegt wohl – 6 Generationen vor unserem bekannten Physiker – im bergischen Dabringhausen. Diese Ortschaft ist ungefähr 20 km von Remscheid-Lennep entfernt, wo Wilhelm Conrad geboren wurde. Der Ahnherr der Röntgen-Familie, Engel Röntgen, war wohl Ackerer und Tuchweber. Sein Sohn, Johan Mathias, war ebenfalls ein Tuchmacher und zog wahrscheinlich wegen besserer wirtschaftlicher Möglichkeiten nach Lennep. Dort lernte er auch seine Frau, Anna Josina Moll, kennen und lieben und die beiden heirateten.
Genealogy fun fact: Die Molls waren eine der ältesten Tuchmacherfamilien Lenneps. Johan Mathias heiratete damit in eine alteingesessene Familie des Ortes ein. Die Molls sollen ursprünglich aus Spanien gekommen und mit den Katalanen über Belgien nach Deutschland eingewandert sein. Bereits 1478 erwarb der erste Lenneper Moll das Bürgerrecht.
Alle weiteren Vorfahren von Wilhelm Conrad, die dieser Ehe entsprangen, wurden ebenfalls in Lennep geboren. Auch seine Mutter, Charlotte Constanze Frowein, entstammte einer Lenneper Tuchmacherfamilie, obwohl sie in den Niederlanden geboren wurde.
Genealogy fun fact: Über die Frowein-Familie waren Wilhelm Conrads Eltern, Cousin und Cousine 1. Grades. Die Mutter seines Vaters, Anna Louisa Frowein, und der Vater seiner Mutter, Johann Wilhelm Frowein, waren Geschwister.
Zum Abschluss wollen wir noch versuchen, die Bedeutung des Familiennamens Röntgen zu erörtern. Die Forschung erkennt hier zwei mögliche Lösungswege: Zum einen gibt es die mundartliche Bezeichnungen “Ron”, was Ast bedeuten soll. Rönnchen wäre somit eine kleiner Ast. Auch könnte diese Erklärung einen schwächlichen Mann meinen.
Der zweite Erklärungsversuch steckt im germanischen Namen Runold, der so etwas wie Weisheit bedeutet. Hier wäre Rönnchen dann so etwas wie die Verniedlichungsform.
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Übrigens: Wilhelm Conrads Onkel, Ferdinand Röntgen, wanderte mit seiner Frau nach Wisconsin, USA aus und brachte damit den Familiennamen über den großen Teich. Noch heute leben Verwandte Wilhelm Conrads in den Vereinigten Staaten, aber auch in der Niederlanden.