Der Adel in Deutschland: Die Grafen von Eltz

Der Adel in Deutschland: Die Grafen von Eltz

Liebe Leser, heute wollen wir mit unserer Adelsreihe fortfahren und Ihnen ein anderes bekanntes Adelsgeschlecht Deutschlands vorstellen:

Die Grafen von Eltz

Die Stammburg der Grafen von Eltz, die Burg Eltz, ist den meisten sicherlich ein Begriff, ist sie doch eine der bekanntesten Burgen Deutschlands. Diese Höhenburg liegt an einem Nebenfluss der Mosel, der Elz und ist eine der wenigen ihrer Art, die nie gewaltsam erobert wurden. Im völligen Gegensatz zu der Stammburg der Grafen von Berg, die wir Ihnen beim letzten Mal vorgestellt haben, ist die Burg seit nun schon über 800 Jahren im Besitz der gleichen Familie. 

Der erste Stammvater mit dem Namen “von Eltz” war ein Rudolfus, der ein treuer Gefolgsmann des Kaisers Friedrich Barbarossa war. Die ununterbrochene Stammreihe von bis heute 34 Generationen beginnt jedoch erst mit Peter von Eltz einige Jahrzehnte später.

Die Familie war fruchtbar und damit auch zahlreich und bald bildeten sich drei Hauptzweige heraus. Die Brüder Elias, Wilhelm und Theoderich teilten die Burg unter sich auf, und jede baute sich innerhalb der Burg ihren eigenen Wohntrakt aus. Noch heute kann man über den verschiedenen Eingängen die Hauswappen der drei Linien erkennen: Die “von Eltz-Kempenich” hatten den goldenen Löwen, “von Eltz-Rübenach” den silbernen Löwen und “von Eltz-Rodendorf” die Büffelhörner. Die Namenszusätze kommen von den Ehefrauen der drei Brüder und deren Herkunft.

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History fun fact: Heutzutage ist die Burg im alleinigen Besitz der Familie mit dem goldenen Löwen, Eltz-Kempenich”. Im Jahre 1815 verkauften die Freiherren vom silbernen Löwen ihre Anteile an der Burg an ihre Cousins. Die “von Kempenichs” hatten zuvor schon den Anteil der ausgestorbenen Linien der Rodendorfer übernommen und waren nunmehr alleinige Burgherren.

Die Grafen von Eltz

Burg Eltz. Quelle: Wikipedia. Diese Datei ist lizenziert unter der Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported Lizenz.

Es vergingen noch einige Jahrhunderte, bis sich die Burgmannen von Eltz auch Grafen nennen durften. Hier wollen wir im Schnelldurchlauf einige der Stationen beleuchten, die die heutigen Grafen von Eltz an ihre Stellung brachten:

In der Eltzer Fehde (1336/37) bspw. kämpften die Eltzer gemeinsam mit den Ministerialen anderer benachbarter Burgen gegen den Trierer Kurfürsten Balduin von Luxemburg. Dieser hatte die Vision, die Gebiete der Burgen Eltz, Ehrenburg, Schöneck und Waldeck zu einem einheitlichen Verwaltungsgebiet zu vereinen. Dieses wollten jedoch die Ritter von Eltz nicht. Nach einer längeren militärischen Auseinandersetzung, in deren Verlauf auch die heute noch als Ruine sichtbare Burg Trutzeltz erbaut wurde, wurde die Fehde zu Gunsten Balduins entschieden.

Grafen von Eltz Feuertopf

Quelle: Wikipedia

History fun fact: Während der Belagerung der Burg Eltz wurden erstmals Pfeilbüchsen eingesetzt. Dies war der erste nachweisbare Einsatz von Feuerwaffen in Deutschland

Einige Jahrhunderte später wurde mit Johann Jakob III. ein Mitglied der Familie von Eltz-Rübenach selbst zum Kurfürsten und Erzbischof von Trier ernannt. Dieser verlieh – ganz im Sinne der mittelalterlichen Vetternwirtschaft – seinen Neffen das Erbmarschallamt von Trier. 

Im Jahre 1646 wurde Hugo Friedrich, dem Domdechanten von Trier und dem Gesamtgeschlecht derer von Eltz, der Titel “Edler Herr” verliehen.  Am 9. November 1733 wurden die Brüder Carl Anton Ernst, Damian Henrich und Philipp Adolph, allesamt in hohen Ämtern, von Kaiser Karl VI. in den Reichsgrafenstand erhoben, mit dem auch die Anrede “Hoch- und Wohlgeboren” einherging.  Im 19. und 20. Jahrhundert bekleideten die “von Eltz” zunehmend höhere und einflussreichere Ämter im Staat. Graf Emmerich von Eltz sowie sein Bruder August  waren beispielsweise kaiserliche Kämmerer.

Graf Jacob von und zu Eltz war Präsident der Ersten Kammer der Nassauischen Landstände und sein Sohn Karl bekleidete wie viele seiner Anverwandten das Amt des kaiserlichen Kämmerers. 

Der momentan “regierende” Graf von Eltz, Dr. Karl Graf zu Eltz, ist Burgherr in der 33. Generation und bereitet seinen Sohn Johann Jakob bereits darauf vor, in seine Fußstapfen und die seiner zahlreichen Ahnengenerationen zu treten.  

Genealogy fun fact: Der heutige Burgherr Karl Graf und Edler Herr von und zu Eltz-Kempenich ist der Onkel unseres ehemaligen Verteidigungsministers Karl Theodor von und zu Guttenberg. Dieser wiederum ist verheiratet mit einer Ururenkelin des “eisernen Kanzlers” Otto von Bismarck. Einmal im deutschen Adel angekommen, findet man Verbindungen überall hin.

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Quelle Titelbild: © Steffen Schmitz (Carschten) / Wikimedia Commons / CC-BY-SA-3.0 (DE)Free Art License