Da bekommt das Lied von den „Prinzen“ (Ich wär so gerne Millionär) eine ganz neue Bedeutung…
Dank neuer technischer Möglichkeiten und Quellen lassen sich große Datenmengen in neuer Art und Weise analysieren, um daraus neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu gewinnen.
Eines der spektakulärsten Projekte dieser Art hat dieser Tage der Bioinformatiker Yaniv Ehrlich vom renommierten Whitehead- Institut in Cambridge präsentiert: den größten jemals erstellten Stammbaum mit 13 Millionen Familienmitgliedern, der bis ins 15. Jahrhundert zurückreicht.
Der „Genom-Hacker“ und sein Team haben dafür 43 Millionen Datensätze von Genealogie-Seiten ausgewertet, die neben Namen auch Geburts- und Sterbedaten enthalten. Auf diese Weise wurde es möglich, Familienstammbäume zu erstellen, die von ein paar tausend Individuen bis zu 13 Millionen reichen, wie Ehrlich dieser Tage bei der Jahreskonferenz der Amerikanischen Gesellschaft für Humangenetik in Boston erläuterte.
Dass Ehrlich und seine Gruppe an einem Institut für biomedizinische Forschung arbeiten, ist kein Zufall: Die riesigen Stammbäume sollen künftig dabei helfen, die Rolle der Vererbung bei komplexen Eigenschaften wie Langlebigkeit oder Fruchtbarkeit besser zu verstehen.
Ob solche Riesenstammbäume der biomedizinischen Forschung tatsächlich etwas bringen, bleibt offen. Die Genetikerin Nancy Cox, die am Projekt nicht beteiligt ist, sieht da enormes Potenzial, wenn die Daten mit Genom-Analysen zusammengeführt werden. Wir sind also gespannt!
Remo
5. November 2013
Na, dann viel Spass beim nächsten Familientreffen und dem zuvor erstellten Familienbuch 😉
Zu wissenschaftlichen Zwecken, wie hier geschrieben, mag so ein Riesending ja noch angehen.
Als reines Familienforschungsprojekt scheint mir eine solche Menge doch eher utopisch und nicht erstrebenswert. Da wird dann sehr schnell aus Klasse nur noch Masse, ganz zu schweigen von der notwendigen Rechnerinfrastruktur, sowas auch nur annähernd zügig auf den Bildschirm zu bringen.