Buchvorstellung: Geschichte der Kelten im Saarland

Buchvorstellung: Geschichte der Kelten im Saarland

Heute möchte ich euch ein interessantes Buch vorstellen, dass sich mit der Geschichte der Kelten im Saarland beschäftigt. Zeitgleich gibt es eine Kelten-Ausstellung im Völklinger Weltkulturerbe.

Seit 35 Jahren gräbt Walter Reinhard (60) – Leiter der Bodendenkmalpflege – nach archäologischen Schätzen. In seinem Buch „Kelten, Römer und Germanen im Bliesgau“ hat er jüngste Forschungs-Erkenntnisse aufgearbeitet.

Reinhards Werk spannt den Bogen bis in die Spätantike, bis zu den Merowingern (7. Jhd. n. Chr.). So ergibt sich ein erstaunliches Panorama auf die kontinuierliche 1600-jährige Besiedlung des Bliesgaus.

Vor allem aber bohrt sich Reinhards Buch, bildlich gesprochen, ganz tief in die heimatliche Erde, arbeitet mit großzügigen Foto-Strecken und Flurbezeichnung alle Fundstellen ab. Kollegen sollten mit und nach dem Buch arbeiten können. Zugleich sorgt Reinhard für die Nicht-Experten. Dank vorzüglicher Bebilderung erlebt man Bodendenkmalpflege „live“ und erwirbt zusätzlich in Zusammenfassungen Grundsatz-Wissen über die frühen Gesellschaften.

Journalistische Kapitel-Überschriften – „Mord zur Römerzeit in Rubenheim“, „Keltische Söldner von Reinheim im Dienste der Karthager?“ – reizen zum Einstieg.

Sind Archäologen, die aus Minimal-Funden ganze Soziologien entwickeln, nicht auch hochspekulative Märchenerzähler? Das hört Reinhard nicht gern: „Alles, was man in diesem Buch liest, lässt sich wissenschaftlich herleiten.“ Der Forschungsstand habe sich seit fünf Jahren wesentlich verbessert, weil durch die Erschließungsmaßnahmen des EVS deutlich mehr Funde aufgetaucht seien und jeder einzelne davon das vor- und frühhistorische Dunkel weiter erhelle. Und: „Die naturwissenschaftlichen Begleitforschungen haben eine dynamische Entwicklung genommen“, sagt Reinhard. Beim keltischen Reinheimer Kindergrab wurden beispielsweise über DNA-Analysen verwandtschaftliche Beziehungen geklärt. Aber war denn nun die berühmte Fürstin von Reinheim (4. Jhd. v. Chr.) eine Druidin? Sie war keine, sagt das Buch, aber eine Frau mit Priesterinnen-Status.

Als Leistungsbilanz seines Lebenswerkes will Reinhard das Buch nicht verstanden wissen. Erst ein Drittel der 1100 Grabhügel im Saarland sind ausgegraben. Da wartet noch Einiges auf einen, der bereits mit 14 Jahren seinem „Jagdtrieb“ nachgab und in Breitfurt buddelte. Zudem beschäftigt sich Reinhard mit dem St. Wendeler Raum ähnlich intensiv wie mit dem Bliesgau. Die Gehweiler Gräber haben gerade in der Völklinger Ausstellung ihren ersten großen Auftritt. Durch die „Kelten“-Schau hofft sich Reinhard einen Sympathie-Schub für sein Fach. Immer noch müssten Bodendenkmalpfleger „Reserven“ bei der Bevölkerung abbauen, meint Reinhard, trotz der Popularität des Kulturparks Bliesbrück-Reinheim, den jährlich 40 000 Besucher ansteuern. Man höre immer noch: So viel Aufwand für ein paar Scherben. Wobei dieses historische Erbe Stolz auslösen könnte. 150 Fürstengräber sind bundesweit bekannt, davon befinden sich 28 im Saarland. „Das ist ein immenser Anteil“, sagt Reinhard. Was besagt: Hier lag ein bedeutendes frühgeschichtliches Zentrum Mitteleuropas.

Walter Reinhard: Kelten, Römer und Germanen im Bliesgau, 19,90 Euro; finanziert vom Saarpfalz-Kreis und von Sponsoren, ISBN 978-3-9811591-2-7.

Quelle: Saarbrücker Zeitung

Bemerkungen

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  • Brigitte Cromme

    16. März 2016

    Dr. Walter Reinhard ist ein leidenschaftlicher Archäologe… Hatte kurz die Ehre für ihn arbeiten zu dürfen und habe viel dabei gelernt.

  • Arminius

    8. Juli 2018

    Würde euch gerne die Grabstätte des Opodiums Hunnenring zeigen auch wenn ich mir sicher bin das hier schon sehr viel gelindert würde bin ich mir sicher das ich euch hier noch viele zeigen kann sie ist von Hunnenring bis zu dem besagten platzt ein Tagesmarsch entfernt zu finden wenn man die sonne verfolgt oder Nacht der Venus sie liegt vom Meeresspiegel genauso hoch wie das Opodiums und ist im direkten Blickkontakt von dem kleinsten der drei Berge in Ottenhausen zu sehen und durch gehauene Steine gekennzeichnet . Vor Ort sind behauene Steine mit Speerrunen und Krieger die auch in Ottenhausen zu sehen sind wenn die Sonne untergeht sind die Schatten an Felswänden mit Runen zu erkennen.desweiteren sind Pflanzen ,Granitgesteine Schiefer und Birkenwaldflächen ,Maiglöckchen ,Pfane, und die Aussicht und zur Sonne eindeutige Kennzeichen .die Wege sind Uralt und verbinden die Gebiete über die gesamten Anhöhen am Sitzeträger Grabhügel sind noch in der Nähe Hügelgräber im Wald die den Kreuzweg durch Felsen für die Nachwelt kennzeichnen .Bachläufe sind verändert und Höhlen Gänge vorhanden genauso wie Opfersteine. Würde mein selbst erlerntes gerne Mal einem Profi zeigen aber nur wenn ihm was an der Region hier liegt meine Vermutung ist das die Kirche vieles hier entdeckt geplündert und bebaut hat Kappellena auf besonderen Anhöhen und die Heimburg als Wächter einer besonderen Region sind die Beweise das sie diese Region schon sehr wichtig halt.