Ein Blick in die Geschichte: Familienbilder

Ein Blick in die Geschichte: Familienbilder

Eure Großmutter hat/hatte eins. Ebenfalls eure Mutter. Und ich wette, ihr habt auch eins.

Auf einem Regal, im Keller, auf dem Dachboden: Irgendwo habt ihr bestimmt eine Art von Behälter.

Es kann eine alte Metallbox sein, die früher mal Plätzchen enthielt, ein alter Schuhkarton oder eine Hutschachtel, eine moderne Kunststoffdose mit einem Schnappdeckel oder sogar eine einfache Plastiktüte, die man in eine Schublade steckt.

Der Inhalt variiert: Getrocknete Blumen, Postkarten aus dem Urlaub, Geburtstagskarten, Briefe und schöne alte Bilder. Falls dies eure persönliche Sammlung ist, dann kennt ihr wahrscheinlich, wer die Menschen drauf waren, als die Bilder aufgenommen wurden.

Allerdings kann es auch sein, dass diese Schätze nicht immer euch gehört haben, sondern waren sie früher Besitztümer eurer Urgroßmutter waren. Wenn ihr Glück habt, dann sind diese Bilder leicht mit Bleistift auf der Rückseite beschriftet. Die Dame in dem seltsamen Hut ist Cousine Franziska, könnt ihr lesen, aber ihr habt noch nie über jemanden mit diesem Namen gehört.

Falls ihr extrem viel Glück habt, dann weist das Bild darauf hin, dass dies ein Geschenk von dem Bruder „mit lieben Gruß aus Namibia“ ist. Aber ihr habt noch nie gehört, dass ein Ahne in Namibia gewesen ist.

Aber falls ihr wahre Glückspilze seid, dann hat der Besitzer der Bilder Namen, Daten und Orte auf jedem Foto notiert. In diesem Fall wird jeder Genealoge auf der ganzen Welt etwas neidisch sein.

Weil normalerweise in dem Behälter viele alte Fotografien sind, aber keine davon identifiziert ist.

Warum sollten sie es auch sein? Der Besitzer der Bilder wusste ja, wer jede einzelne Person war und wie sie miteinander verwandt waren. Aber der Besitzer ist leider schon verstorben und er war nicht an Familiengeschichte interessiert, als er noch lebte.

Und wahrscheinlich konnte der Besitzer noch nicht ahnen, dass Jahrzehnte später sich jemanden für die Bilder interessieren würde.

Beschriftet ihr eure Bilder? Oder habt ihr einen geheimen Plan und möchtet es euren Nachfahren schwer machen und sie hart arbeiten lassen?

Wir hoffen, dass ihr es nett mit euren Nachkommen meint 🙂 Hier sind einige Richtlinien, die euch helfen, den Inhalt eurer Kisten zu bewahren.

Zunächst müsst ihr bedenken, dass eure Vorfahren euch einen großen Gefallen getan haben, indem sie die Bilder lichtgeschützt gelagert haben, selbst wenn sie unter ungünstigen Bedingungen untergebracht wurden, wie in der Garage, Keller oder Dachboden. Früher benutzte man immer einen Bleistift, um auf der Rückseite des Bildes zu schreiben, was sehr positiv ist, da der Bleistift das Bild nicht beschädigt.

Viele Bilder aus den 1880er Jahren bis 1900 sind in einem guten Zustand, weil sie sorgfältig entwickelt wurden. Andererseits haben sich viel modernere Bilder aus den 1950-70er, mit dem Aufkommen der maschinellen Verarbeitung mit geringerer Qualität, aufgelöst, sie wurden oft fuchsig.

Die elektronischen Medien sind immer im Gespräch. Ihre Lebenserwartung ist ungewiss. Früher haben die Menschen vielleicht auch gedacht, dass die Bänder eines Tonbandgeräts, die Acht-Spur-Bänder oder die Betamax für immer modern sein würden…

Nichtsdestotrotz raten Experten dazu, alte Fotos zu scannen und auf eine gute CD zu speichern, als Sicherheitskopie. Aber gleichzeitig sollte man einen professionellen Fotograf beauftragen, Negative aus den Bildern zu machen.

Sobald eine Reihe von Negativen hergestellt ist, können neue Abzüge bestellt werden und das Originial sollte sicher gelagert werden. Originale, Negative und Abzüge sollten korrekt gelagert werden: In säurefreien Umschlägen, trocken und lichtgeschützt.

Was man tun und lassen sollte:

-Fotos nie kleben; benutzt niemals Tesafilm, es sei denn, es handelt sich um zum Archivieren geeignetes Klebeband.
– Niemals selbstklebende Fotoalben benutzen, wobei die Fotos mit einer Folie bedeckt werden. Es ist unmöglich, die Fotos ohne Schäden herauszunehmen.
– Fotos niemals mit Kugelschreiber, harten Stiften oder harten Bleistiften beschriften. Benutzt stets einen weicheren Bleistift, ohne viel Druck auf das Foto auszuüben. Niemals auf der Vorderseite schreiben oder gar Personen einkreisen. Benutzt einen Seidenpapier-Überzug und schreibt den Namen darauf.
– Schwarz-Weiß-Bilder haben eine längere Lebensdauer, vor allem, wenn sie vor Licht geschützt werden. Verblasste, moderne Fotos können nicht erhalten werden, aber sie können eingescannt und die Farbe neu bearbeitet werden.
– Alte Dias mit Glasrahmen können digitalisiert werden, da sie sonst Schimmel bekommen können.
– CDs, DVDs und Fotoabzüge dienen immer als Ergänzung zu den alten Bildern, damit ihr Sicherheitskopien besitzt.

Wenn Ihr die Familie besucht, zeigt eure Bilder und fragt danach, ob ihr ihre Bilder auch sehen dürft. Eventuell habt ihr die gleichen Bildern, aber vielleicht sind ihre Bilder beschriftet und eure nicht.

MyHeritage bietet eine tolle Fotofunktion. Es bietet sich an, eure Fotos hochzuladen, damit eure Bilder sicher gespeichert und ganz einfach von anderen Familienmitgliedern betrachtet werden können. Fehlen euch Profilbilder in eurem Stammbaum? Diese Fotos können als Profilfotos fungieren.

Ebenfalls bieten wir Gesichtserkennung und automatische Markierung an. Wenn ihr ein Foto von einer bereits markierten Person hochladet, wird MyHeritage euch sagen, wer diese Person ist. Möchtet ihr sehen, ob ihr einen berühmten Doppelgänger habt? Auch dafür haben wir ein Werkzeug 🙂

Die US-Genealogin von MyHeritage Schelly hat ein Foto ihres Großvaters hochgeladen, um zu sehen, ob er einen berühmten Doppelgänger hat und erhielt einen 73%-Match mit dem ungarischen Komponisten Bela Bartok.

Die US-Genealogin von MyHeritage Schelly hat ein Foto ihres Großvaters hochgeladen, um zu sehen, ob er einen berühmten Doppelgänger hat und erhielt einen 73%-Match mit dem ungarischen Komponisten Bela Bartok.

Wie kann man den Jahrgang oder Ort eines Bildes festlegen?

Alte Bilder waren früher oftmals mit dem Namen und Anschrift des Fotografen beschriftet. Das ist ein guter Anhaltspunkt. Zudem geben der fotografische Prozess, der verwendet wurde, als auch die Eigenschaften von den Kleidern, Möbelstücken und des Haarstils, extra Hinweise auf den Zeitpunkt des Fotos.

Habt ihr alte Fotos entdeckt? Wo habt ihr sie gefunden? Wie werden sie aufbewahrt? Was ist das älteste Foto, das ihr besitzt?

Bemerkungen

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  • Christoph Kaufmann

    9. April 2013

    Immer wieder lese ich von der Gesichtserkennungsfunktion von Myheritage.de
    Wo finde ich die denn?

  • Reiner

    10. April 2013

    ist ein hilfreiches Software Tool dazu.
    Wer bei der Registrierung im Feld „Organisation“ den Begriff „Genealogie“ einträgt, der erhält die Lizenz kostenlos. So steht es in verschiedenen genealogischen Mailinglisten.

  • Christoph Kaufmann

    10. April 2013

    Danke für den Hinweis, aber ich meinte die Funktion bei myHeritage.

    Photoident ist eine windowssoftware die kann ich nicht nutzen.

  • Leander

    10. April 2013

    Ein foto (wahrscheinlich) aus 1863 oder 1888. Ein bild meiner urururgroßeltern.

  • Leander

    10. April 2013

    Interessant ist auch die Braut mit der Bibel; Sie war die Katholische, die heiratete mit den Evangelischen Bräutigam. Vielleicht ein Zeichen des Respekts des Evangelischen Glaubens? Denen Kinder wurden Katholisch, es wird sogar gesagt, das am Sterbebett der Katholischen Mutter den Vater musste versprechen das er die Kinder Katholisch lässt werden.
    Toll, immer die alten Geschichten!

  • fps

    11. April 2013

    Link für die Gesichtserkennung:

    Gruß, fps

  • Meister

    12. April 2013

    Wenn in der Familie keiner auf den Fotos noch jemanden kennt,
    nützt auch die Gesichteserkennung von MyH nichts