Du fehlst: Auf der Suche nach vermissten Personen

Du fehlst: Auf der Suche nach vermissten Personen

In Deutschland werden täglich 200 bis 300 Personen als vermisst gemeldet. Die gute Nachricht: Die meisten Vermisstenfälle werden innerhalb einer Woche aufgeklärt, nur wenige Menschen bleiben über Jahre verschollen. Jahrelang schmerzlich vermisst werden auch zur Adoption freigegebene Kinder. Aber aus welchen Gründen auch immer ein geliebter Mensch vermisst wird – die Lücke im Herzen bleibt für immer. Ob spurlos verschwunden oder als Kind adoptiert: Welche Rechte bleiben den Familienangehörigen eigentlich auf der Suche nach einer vermissten Person?

Wie viele vermisste Personen gibt es aktuell in Deutschland?

Offiziell liegt die Zahl der vermissten Personen in Deutschland bei aktuell 9.300. Darin enthalten sind Menschen, die sich innerhalb weniger Tage wiederfinden, aber auch solche, deren Aufenthaltsort über viele Jahre ungeklärt bleibt. Aber glücklicherweise bleiben nur etwa drei Prozent dieser Personen länger als ein Jahr vermisst. Und manchmal kehren vermisste Personen sogar nach Jahrzehnten plötzlich zurück zu ihren Familien.

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Wann gilt eine Person als vermisst?

Wenn ein Lebenspartner, ein Elternteil, ein Bruder oder eine Schwester aus unerklärlichen Gründen verschwindet, melden Angehörige diese Person als vermisst. Die Polizei kann allerdings erst dann eine Vermisstenfahndung einleiten, wenn

  1. die Person ihren gewohnten Lebenskreis verlassen hat,
  2. der derzeitige Aufenthaltsort der Person unbekannt ist und zudem
  3. Gefahr für Leib und Leben (Unfall, Opfer einer Straftat, Hilflosigkeit, Suizidgefahr) besteht.

Eine konkrete Gefahr liegt zum Beispiel dann vor, wenn ein Abschiedsbrief hinterlassen wurde oder die vermisste Person Medikamente benötigt, deren Einnahme lebenswichtig ist. Gibt es hingegen keinen Grund zur Annahme, dass Gefahr für Leib und Leben besteht, kann die Polizei auch keine Fahndung einleiten. Denn grundsätzlich darf ein Erwachsener seinen Aufenthaltsort frei bestimmen. Wird eine vermisste Person von der Polizei gefunden, kann der aktuelle Aufenthaltsort auch nur dann preisgegeben werden, wenn die vermisste Person damit einverstanden ist.

Wann gilt ein Kind als vermisst?

Minderjährige dürfen per Gesetz ihren Aufenthaltsort nicht selbst bestimmen. Sie gelten daher auch dann als vermisst, wenn nicht davon auszugehen ist, dass Gefahr für Leib und Leben oder der Verdacht einer Straftat besteht. Wenn Kinder nicht zur vereinbarten Zeit nach Hause kommen und nicht auffindbar sind, dann sollten Eltern also nicht lange zögern und die Polizei informieren.

Die kostenlose europaweit einheitliche Hotline 116000 ist für solche Notfälle 24/7 erreichbar.

Zur Adoption freigegeben – die Suche nach der eigenen Herkunft

Vermisste personen

In Deutschland werden jedes Jahr mehr als 60.000 Kinder und Jugendliche als vermisst gemeldet. Aber zum Glück taucht der Nachwuchs in mehr als 99 Prozent aller Fälle wohlbehalten wieder auf. Ein Kind zu verlieren, ist wohl das Schlimmste, was Eltern widerfahren kann – auch dann, wenn eine Adoption hinter dem Verlust steht. In der Regel bleibt die Sehnsucht und die Frage nach dem Wohlbefinden des Kindes. Und auch viele Adoptivkinder fühlen sich ohne das Wissen über die eigene Herkunft ein Leben lang unvollständig.

Auch wenn sich viele Kinder in ihrer Adoptivfamilie wohlfühlen, ist es ein natürliches Bedürfnis, mehr über die eigenen Wurzeln zu erfahren – und jedes Adoptivkind in Deutschland hat ein Recht darauf. Glücklicherweise gehen heute viele Adoptiveltern offen mit diesem Thema um und unterstützen ihr Kind auf diesem Weg. Denn nur mit dem Einverständnis der Adoptiveltern, bekommt das Adoptivkind Einsicht in die Vermittlungsakte. Ab dem 16. Geburtstag kann das Adoptivkind dann auch ohne Einverständnis der Eltern aktiv werden.

Leibliche Eltern unterliegen dem Offenbarungs- und Ausforschungsverbot

Leibliche Eltern, Großeltern oder leibliche Geschwister können ebenfalls einen Antrag auf Herausgabe von Informationen zum Adoptivkind stellen. Anders als das adoptierte Kind haben sie aber grundsätzlich keinen Rechtsanspruch auf die Herausgabe von Informationen über Familienmitglieder, die zur Adoption freigegeben wurden. Hier greift das in § 1758 Absatz 1 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) geregelte sogenannte Offenbarungs- und Ausforschungsverbot.

Das Offenbarungs- und Ausforschungsverbot dient dem Schutz der Privatsphäre der neuen Familie des Kindes. Bei einer sogenannten Inkognito-Adoption erfahren die leiblichen Eltern also weder die Wohnadresse noch die Namen der Familienmitglieder. Bei einer offenen Adoption besteht die neue Familie hingegen nicht auf die Anonymität und ein Kontakt zu den leiblichen Eltern kann gepflegt werden. Heute weiß man, dass diese Form der Adoption positiv für die Identitätsbildung des Kindes sein kann.

Durch das Ausforschungsverbot ist es den leiblichen Eltern rechtlich untersagt, das leibliche Kind ausfindig zu machen. Letztendlich bleibt nur die Hoffnung, dass sich das vermisste Kind selbst auf die Suche nach den eigenen Wurzeln begibt. Nur im Falle einer sogenannten Zwangsadoption, wie es beispielsweise in der ehemaligen DDR vorkam, dürfen Eltern nach dem eigenen Kind gezielt suchen. Wer sein Kind durch eine Trennung aus den Augen verloren hat, betroffen davon sind häufig Väter, darf ebenfalls nach seinem Kind suchen.

Adoptierte Familienangehörige finden

Vermisste Personen

Im digitalen Zeitalter sind Soziale Medien ein hilfreiches Instrument, um vermisste Personen ausfindig zu machen. Auf Facebook gibt es genau zu diesem Zweck eine öffentliche Gruppe, in der Sie bei der Suche nach adoptierten Familienangehörigen Unterstützung finden können. Eine weitere Facebook-Gruppe befasst sich ganz gezielt mit den vermissten Kindern der DDR. Kinder, die ohne das Einverständnis ihrer Eltern zwangsadoptiert wurden, weil diese als politisch unzuverlässig eingestuft wurden. Sie interessieren sich für diese beiden Facebook-Gruppen? Hier die Links:

Eine weitere Möglichkeit, auf der Suche nach einer verwandten vermissten Person selbst aktiv zu werden, ist eine MyHeritage DNA-Analyse. Denn Mithilfe unserer DNA-Matching-Technologie haben Sie die Chance, weltweit nach Übereinstimmungen in unserer Datenbank zu suchen. Auf diese Weise hat MyHeritage in den letzten 20 Jahren Millionen von Menschen dabei geholfen, Familien zusammenzuführen.