Der Reformationstag

Der Reformationstag

Liebe Leser, heute möchten wir Ihnen ein wenig über den Feiertag erzählen, der heutzutage ein wenig im Schatten von Halloween steht:

Der Reformationstag

Wenn man über den Reformationstag schreibt, kommt man nicht umhin, auch den Mann zu erwähnen, den dieser Tag ehren soll, nämlich Martin Luther. Deswegen hier zuerst ein kurzer Werdegang Martin Luthers, der die Reformation ins Rollen brachte.

Zur Person Martin Luther
Martin Luther wurde als erster Sohn – damals noch als Martinus Luder – des Hüttenmeisters Hans Luder und Margarethe Lindemann geboren.

Martin Luther Reformationstag

Martin Luther (Werkstatt Lucas Cranachs des Älteren, 1528, Sammlung Lutherhaus Wittenberg). Quelle: wikipedia

History fun fact: Luther änderte seinen Nachnamen vom ursprünglichen Luder ca. 1512 zum heute bekannten Luther um. Er wählte diese Form seines Nachnamens, um vorzubeugen, dass jemand anzügliche Bemerkungen über selbigen macht, denn vor 500 Jahren bedeutete der Name noch so etwas wie “liederlich” oder “lotterhaft”. „Luther“ ist die weitaus edlere Variante und Martin Luther selbst leitete es vom griechischen “eleutheros” ab, was “frei” bedeutete.

Nachdem seine Familie 1484 in die Bergbaustadt Mansfeld umsiedelte, erwies sich Luther als aufgeweckter Schüler, der nacheinander die Stadtschule in Mansfeld, die Domschule in Magdeburg und die Pfarrschule in Eisenach durchlief. Mit 17 Jahren schrieb er sich an der Universität Erfurt ein, um Jura zu studieren.

Nach einer “Offenbarung” (ein Blitzschlag verfehlte ihn nur knapp) gelobte er, Mönch zu werden, trat ins Kloster ein und wurde 1507 zum Priester geweiht. Nur vier Jahre später sollte er an der Universität Wittenberg Theologie lehren. Hier kommt er zu einer Erkenntnis, die seine ganze Lehre hindurch wirken sollte: Nur durch die Gnade Gottes kann der Mensch gerettet werden. Dies war auch die Grundlage seiner Thesen, die er später an die Schlosskirche schlagen sollte. Er beobachtete die Entwicklung in der katholischen Kirche kritisch, da diese eher durch Habgier und Ämterkauf bekannt war als durch Gnade und Enthaltsamkeit. Dies führte wenig später zu dem Veröffentlichen seiner Thesen.

Genealogy fun fact: Auch wenn Martin Luther die Reformation als Mönch und Priester in Gang gesetzt hatte, so wurde er doch später auch Ehemann der ehemaligen Nonne Katharina von Bora und Vater von sechs Kindern. Der Haushalt der Luthers galt vielen Familien als Beispiel einer protestantischen Familie. Seine sechs Kinder waren:

  1. Johannes Luther (1526-1575), Jurist
  2. Elisabeth Luther (1527-1528)
  3. Magdalena Luther (1529-1542)
  4. Martin Luther jun. (1531-1565), Landwirt
  5. Paul Luther (1533-1593), Leibarzt
  6. Margarete Luther (1534-1570)

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Die Geschichte des Reformationstags

Laut der Überlieferung soll Martin Luther am 31. Oktober 1517 seine 95 Thesen an die Schlosskirche zu Wittenberg geschlagen haben. In seinen Thesen ging es maßgeblich um den Ablasshandel und die Buße. Er bestritt, dass es den Gläubigen möglich sei, sich durch Geld einen Ablass der Sünden zu kaufen. Immerhin sei ja schon Jesus Christus für unsere Sünden am Kreuz gestorben.

Reformationstag Thesen

Flugblatt zum ersten Jubeljahr (1617) der Veröffentlichung von Martin Luthers Thesen. Quelle: wikipedia

Der Ablasshandel florierte zur Zeit Luthers in einer nie dagewesenen Weise. Der Bau des Petersdoms in Rom wurde z.B. durch den Handel mit den Ablassbriefen finanziert. Zur Zeit Luthers hatten Bischof Albrecht von Brandenburg und der Dominikanermönch Johann Tetzel den Handel mit dem Ablass weiter in Gang gesetzt, um Albrechts Schulden bei den Fuggern zu begleichen. Angespornt durch solchen Mißbrauch suchten Reformatoren wie Luther in der Bibel nach einer Erklärung, fanden jedoch keine, was letztendlich zu Luthers 95 Thesen an der Schlosskirche und der Reformation der Kirche führte.

Schon im 16. Jahrhundert fanden sich Jahresfeiern der Reformation, die sich allerdings mehr an Luthers Geburts- oder Todestag orientierten. Erst Kurfürst Johann Georg II. von Sachsen setzte 1667 den 31. Oktober als einheitlichen Feiertag für alle Protestanten fest.

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