Der German-American Day

Der German-American Day

Heute, am 6. Oktober, wird in den Vereinigten Staaten der German-American Day gefeiert. Er soll an das deutsche Erbe in Nordamerika erinnern und an die Ankunft der ersten deutschen Siedler und die Gründung von Germantown, heute ein Stadtteil von Philadelphia.

Die Geschichte des German-American Day

Das erste Mal feierte man diesen Tag im Verlauf des 19. Jahrhunderts. Durch die antideutsche Stimmung des 1. Weltkriegs verlor sich diese Tradition jedoch zu dieser Zeit wieder. Erst mit Ronald Reagan, dem 40. Präsident der Vereinigten Staaten, wurde der German-American Day wieder ins Bewußtsein der Menschen gerückt. Er gab dem Feiertag seinen Namen, indem er am 6. Oktober 1983 dazu aufrief, anlässlich des 300. Jahrestags deutscher Einwanderung in die USA, die Kultur der Deutschen zu feiern und zu ehren.

Immerhin stammen mehr Amerikanerinnen und Amerikaner ganz oder teilweise von Deutschen ab als von anderen Nationalitäten und tatsächlich sprechen mehr als eine Million Amerikaner zuhause immer noch deutsch. Doch wer waren die ersten Deutschen, die dauerhaft in Amerika siedelten?

Straßenschild von Germantown

Straßenschild von Germantown. Quelle: Wikipedia.

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Die Siedler Germantowns

Die Geschichte der ersten dauerhaften deutschen Siedlung in Amerika, das besagte Germantown, beginnt mit dem Engländer William Penn, Namensgeber und erster Gouverneur des heutigen Pennsylvania. Im Jahre 1681 beglich König Karl II. von Großbritannien eine größere Geldschuld bei der Familie Penn, indem er ihr ein riesiges Stück Land auf dem amerikanischen Kontinent überschrieb. Dieses Gebiet wurde später als Pennsylvania bezeichnet. Penn warb schon in den 1670er Jahren für eine Besiedlung Amerikas und fuhr dafür auch nach Deutschland. Penn selbst war Quäker und durch seinen Freund Franz Daniel Pastorius ließ er Land für deutsche Quäker erwerben. Dem ersten Aufruf von Pastorius folgten 13 Familien aus Krefeld und Umgebung, die die “Original 13” genannt wurden und zumeist Mennoniten oder Quäker aus dem Raum Krefeld waren. Darunter auch die Familie “op den Graeff”, die entfernt mit William Penn verwandt war. Pastorius bereitete schon im August 1683 alles für die Ankunft vor und gründete die Siedlung Germantown. Am 6. Oktober 1683 betraten die Original 13 amerikanischen Boden, weswegen dieses Datum als Grundlage für den Feiertag dient.

Gedenkstein für die Auswanderer in Krefeld

Gedenkstein für die Auswanderer in Krefeld. Quelle: Wikipedia.

Genealogy Fun Fact: Wer sich für den genauen Verwandtschaftsgrad von William Penn zu der Familie “op den Graeff” interessiert, dem sei sie hier verraten. Der Vater von William Penn, William Penn sr., heiratete Margaret Jasper, die Tochter von John Jasper und Alet Pleitjes. Alets Schwester Greitgen war die Frau von Hermann op den Graeff sr., dem Vater der Auswanderer. Die “op den Graeffs” sind also Onkel bzw. Tanten 2. Grades von William Penn.

Errungenschaften der deutschen Siedler Germantowns

Wie viele andere deutsche Auswanderer trugen auch die Siedler Germantowns ihren Anteil zur Entwicklung der Vereinigten Staaten bei. Einer der Original 13, Abraham op den Graeff, initiierte bspw. mit drei anderen schon 1688 den ersten schriftlichen Protest gegen die Sklaverei in Amerika.

German American Day

Petition zur Abschaffung der Sklaverei (Abraham op de(n) Graeffs Unterschrift befindet sich auf der rechten Seite). Quelle: Wikipedia.

Ein anderer deutscher Auswanderer, Wilhelm Rittinghaus, gründete die erste Papiermühle und wurde damit der erste Papierfabrikant in Nordamerika. Geboren wurde er im heutigen Mülheim a.d. Ruhr.

Auch die älteste Tagesschule der USA steht in Germantown. Die Germantown Academy wurde 1759 von den Bürgern der Stadt gegründet und dort wurde lange Zeit sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache unterrichtet. Sogar George Washingtons Adoptivenkel drückte hier mal die Schulbank – auch die berühmte Grace Kelly, Schauspielerin und nicht zu vergessen spätere Fürstin von Monaco und Mutter des heutigen Fürsten und seiner Schwestern.

Feiern Sie den German-American Day mit ihren amerikanischen Cousins? Halten Sie deren Geschichte hier auf MyHeritage fest.