

Die sieben Wochen zwischen Ostern und Pfingsten sind die Freudenzeit über die Auferstehung Jesu Christi. Es gibt eine Vielzahl von Feiertagen. Den Anfang macht Christi Himmelfahrt, danach folgen Pfingsten und Fronleichnam.
Christi Himmelfahrt – auch Himmelfahrtstag, Himmelfahrtsdonnerstag oder manchmal Gründonnerstag genannt – erinnert an den christlichen Glauben und an die leibliche Rückkehr Jesu als Sohn Gottes zu seinem Vater in den Himmel.

Eine der ältesten Darstellungen der Himmelfahrt, Mailand oder Rom um 400, sogenannte „Reidersche Tafel“. Quelle: Bayerisches Nationalmuseum München / Wikipedia
Christi Himmelfahrt wird in der Liturgie (Ordnung und Gesamtheit der religiösen Zeremonien und Riten) der katholischen Kirche, der orthodoxen Kirche und der anglikanischen Kirche als Hochfest begangen. Das Datum des Hochfestes ist vom Datum des beweglichen Osterfestes abhängig. Der Feiertag fällt auf den 40. Tag ab dem Ostersonntag bzw. den 10. Tag vor dem Pfingstsonntag. In Deutschland (seit dem Jahr 1934), Österreich, der Schweiz und Liechtenstein ist Christi Himmelfahrt ein gesetzlicher Feiertag.
Geschichte und Brauchtum
Die ersten drei Jahrhunderte lang feierten Gläubige Christi Himmelfahrt zusammen mit dem Pfingstfest. Seit dem 4. Jahrhundert ist Christi Himmelfahrt ein eigenständiger, christlicher Feiertag. Traditionell gab es im deutschsprachigen Raum an den Tagen vor und an Christi Himmelfahrt Prozessionen um Felder, bei denen um eine gute Ernte gebeten wurde. Aufgrund dieser Traditionen hieß die Himmelfahrtswoche vielerorts auch Bittwoche oder Kreuzwoche.
Die Prozessionen wurden meist von einem Kreuz angeführt. In einigen Orten gab es auch Bittprozessionen zu Pferd. An Christi Himmelfahrt trägt der Priester in der Messe ein weißes Gewand. Im Jahr 2008 fiel Christi Himmelfahrt auf den „Tag der Arbeit“ am 1. Mai. Dies geschieht aber nur sehr selten, zuvor im Jahr 1913 und danach wieder 2160. An Christi Himmelfahrt wird jährlich im Aachener Rathaus der Karlspreis verliehen.
Vatertag an Christi Himmelfahrt
Neben dem christlichen Hochfest ist Christi Himmelfahrt auch zum „Vatertag“ in Deutschland geworden. Regional wird er auch „Herrentag“ oder „Männertag“ genannt. Er wird von den Vätern oder angehenden Vätern oftmals in Form einer Tour unter Freunden gefeiert.
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Viele nutzen dafür das Fahrrad oder nehmen einen Bollerwagen mit. Diese Wanderungen oder Radtouren sollen einen Bezug zur Apostelprozession haben, bei der die Jünger Jesu zum Ölberg zurückgingen. Grundlage dafür ist das Matthäus Evangelium.
Ein weiterer Brauch an Vatertag besteht darin, den Bollerwagen oder das Fahrrad mit Flieder oder Birkenzweigen zu schmücken. Ende des 19. Jahrhunderts kam die heutige Form des Vatertagfeierns in Berlin und Umgebung auf, vermutlich aus wirtschaftlichen Interessen ins Leben gerufen von Brauereiunternehmern. In Österreich wird der Vatertag dagegen am 2. Sonntag im Juni gefeiert, in großen Teilen der Schweiz am 1. Sonntag im Juni.
Auf diesem von MyHeritage kolorierten Foto aus dem Jahr 1932 sammeln sich Männer und Jungen an einem Baum.