Die Geschichte vom heiligen Nikolaus

Die Geschichte vom heiligen Nikolaus

Am Vorabend des 5. Dezembers stellen in vielen Haushalten Kinder ihre geputzten Schuhe vor die Tür, in der Hoffnung der Nikolaus kommt in der Nacht vorbei und bringt ihnen Süßigkeiten und ein kleines Geschenk.

Doch woher kommt dieses Brauchtum und sind der heilige Nikolaus und der Weihnachtsmann ein und dieselbe Person?

  1. Am 6. Dezember feiern wir den Nikolaustag
  2. Laut Legende gibt es zwei Nikoläuse
  3. Der Nikolaus ist Schutzpatron der Armen, Kranken, Kinder und Seefahrer
  4. Er war ein großer Wohltäter, hat Waisen- und Armenhäuser gebaut
  5. Er brachte den Kindern am 6. Dezember Geschenke

Noch kein Geschenk für den Stiefel Ihrer Verwandten? Wie wäre es mit einem restaurierten Bild Ihrer Vorfahren?

Der heilige Nikolaus lebte im 4. Jahrhundert und war ein Bischof von Myra, was in der heutigen Türkei liegt. Er ist einer der bekanntesten Heiligen der Christenheit und um ihn ranken sich zahlreiche Legenden. Die bekannteste ist wahrscheinlich die Legende der drei Jungfrauen, die letztendlich ihn zum Geschenkbringer machte:

Ein armer Mann hatte drei Töchter, die er nicht standesgemäß verheiraten konnte, da ihm die Mittel zu einer standesgemäßen Mitgift fehlten. Ihm blieb deshalb keine andere Wahl als sie zu Prostituierten zu machen. Nikolaus, der Erbe eines großen Vermögens, erfuhr von ihrer Notlage und warf heimlich an drei aufeinanderfolgenden Nächten je einen Goldklumpen durch ihr Fenster, sodass die Schwestern ihrem Schicksal entgehen konnten.

Der Stiefel, in die der Heilige seine Gaben legte, entwickelte sich aus der im 15. Jahrhundert entstandenen Tradition des “Schiffchensetzens”. Man bastelte meist aus Papier kleine Schiffchen, in die Nikolaus dann die Geschenke ablegen sollte. Da er neben vielen anderen Patronaten auch der Schutzheilige der Seefahrer war, waren die kleinen Schiffe ein passendes Mittel. Diese wurden im Laufe der Jahrhunderte abgelöst durch Stiefel, Schuhe oder Socken und mancherorts auch durch den Gabenteller.

Bis zur Reformation, die die Verehrung von Heiligen ablehnte, war der 6. Dezember der Tag der Bescherung, des Geschenke-Verteilens. Martin Luther warb dafür, das Gabenfest auf den Heiligen Abend zu legen, um gerade das Interesse der Kinder eher auf Christus als auf die Heiligenverehrung zu lenken.

Je nach Region wird Nikolaus auch von verschiedenen Gestalten begleitet. Im Süden ist es der Krampus, im Norden meist der Knecht Ruprecht. Beide sind meist als seine gezähmten Gegenspieler anzusehen, die die Kinder bestrafen sollen, die während des Jahres nicht brav waren und somit keine Geschenke verdienen.

Nikolaus Fun-Fact: Wir Familienforscher sind von Natur aus geschichtsinteressiert und denjenigen von uns, die gern ein bisschen weiter in die Vergangenheit reisen, ist das “Konzil von Nicäa” schon lange ein Begriff. Viele andere kennen es erst seit Dan Browns Bestseller “Der da Vinci Code”, wurde es hier doch als das Event angepriesen, in dem darüber abgestimmt wurde, ob Jesus nun Gottessohn oder Sterblicher war.

Auf diesem Konzil war nun auch Nikolaus, in seiner Eigenschaft als Bischof von Myra anwesend, denn hier wurde noch über sehr viel mehr debattiert. Unter anderem auch über die korrekte Berechnung des Osterfestes. Sankt Nikolaus hat also mit darüber entschieden wann und wie wir heutzutage Ostern feiern.

Der Weihnachtsmann hingegen ist eine Kunstfigur, deren Ursprünge nicht ganz klar zu fassen sind. Unsere heutige Vorstellung des dicken, bärtigen Beschenkers ist vollkommen die der amerikanischen Coca-Cola-Variante namens Santa Claus. Doch wie kam es genau dazu?

Trotz der Verlegung der Bescherung auf den Heiligen Abend war Nikolaus als Gabenbringer immer noch sehr populär. Irgendwann im 19. Jahrhundert wurde die Gestalt des Nikolaus verweltlicht und an die Stelle des Bischofsgewands traten Zipfelmütze und Mantel. Noch war er nicht strahlend rot, sondern je nach Region braun, dunkelrot oder auch golden.

In Deutschland gab es schon in dem 1835 verfassten Weihnachtslied die Zeile “Morgen kommt der Weihnachtsmann, kommt mit seinen Gaben…”. 1821 wurde in einem Gedicht aus New York die Figur des Santa Claus als fellbekleidete Person beschrieben, deren Schlitten von Rentieren gezogen wurde.

Fakt ist, dass niederländische Einwanderer das Brauchtum des Nikolaus nach Amerika brachten. Sinterklaas, wie er in den Niederlanden heisst, kommt jedes Jahr am 5. Dezember mit seinem Begleiter “Zwarte Piet” auf einem Schiff aus Spanien angereist und verteilt die Geschenke. Dieser Brauch schaffte es über den großen Teich und so war der heilige Nikolaus auch der Schutzheilige von Nieuw Amsterdam, dem heutigen New York.

1823 wurde der Mythos dann schon größtenteils in seine heutige Form gegossen. In dem anonymen Gedicht “The Night before Christmas” wurde die Version des Santa Claus beschrieben, die nachts auf einem von Rentieren gezogenen Schlitten durch die Luft fliegt und durch den Kamin in die Häuser einsteigt und die dort die Geschenke hinterläßt. Auch die Namen seiner Rentiere, werden dort schon genannt. Wir alle haben bestimmt schon einmal die Namen Dasher, Dancer, Prancer, Vixen, Comet, Cupid, Donner und Blitzen gehört. Das berühmteste Rentier, Rudolph mit der roten Nase, kam allerdings erst 1939 zur Herde hinzu.

Seit 1931 gab es dann auch die konkrete Figur des Santa Claus, gehalten in den typischen Farben von Coca-Cola, rot und weiss. Der Cartoonist Haddon Sundblom zeichnete bis 1964 jedes Jahr einen Weihnachtsmann für die Werbung des Konzern, die unsere Vorstellung von ihm bis heute prägt.

In welcher Region haben Ihre Vorfahren und Verwandten Nikolaus gefeiert? Finden Sie es heraus mit den historischen Dokumenten auf Myheritage.

Wir von Myheritage wünschen all unseren Nutzern ein schönes Nikolausfest und viele Süßigkeiten im Stiefel.