Ein lang gehegter Wunsch ging in Erfüllung

Ein lang gehegter Wunsch ging in Erfüllung

Barbara Nitschke ist 62 Jahre alt, begeisterte Ahnenforscherin und seit 2008 bei MyHeritage angemeldet. Heute erzählt sie uns ein wenig über ihre Familie und ihre Ahnenforschung. Viel Spaß beim Lesen!

Geschichte der Forschung nach Ahnen in unserer Familie

In unserer Familie wurde schon von meinem Onkel Otto Nitschke und meinem Vater Karl Nitschke nach Ahnen geforscht. Begonnen hat das wohl mit der Tatsache, das beide Piloten in der deutschen Wehrmacht werden wollten und dazu einen Ahnennachweis bis zur VI. Generation benötigten. Die Linie meiner Großmutter (Selma Nitschke) war relativ schnell nachvollzogen, da die Ahnen im Umkreis von Weida zu Hause waren. Um die Unterlagen und Abstammungslinien der Ahnen meines Großvaters Ernst Nitschke zu finden, unternahm mein Onkel ca. 1936 eine Reise mit dem Fahrrad durch den Breslauer Raum (Breslau – Wrozlaw, Auras – Uraz, Wohlau – Wolow, Jauer – Jawor und Sorau – Zary). Diese Unterlagen ergaben dann die Ahnenpässe für meinen Vater und Onkel und sie wurden Piloten.

Otto Nitschke - Oberleutnat-Aufklärerpilot

Otto Nitschke - Oberleutnat-Aufklärerpilot

Karl Nitschke - Fluglehrer-Feldwebel

Karl Nitschke - Fluglehrer-Feldwebel

Danach kam die Ahnensuche erst einmal zum Erliegen. Krieg und Notzeiten haben daran wohl auch ihren Anteil gehabt.

Das Erforschen des „Frankfurter Zweiges“, Familie des Fritz Ketschker

Nach Krieg und Flucht suchten auch die schlesischen Verwandten meiner Familie Zuflucht in den deutschen Gebieten, meist bei meiner Großmutter in Weida. Aber auch die Frau des Bruders (Hugo Ketschker) meiner Auraser Urgroßmutter (Emma Nitschke geb.Ketschker) kamen in den ostdeutschen Raum und wohnten nun in Lucka bei Altenburg/ Sachsen (Clara und Margarethe Ketschker).

Mein Vater hat Anfang der 60er Jahre oft die Tante Margarethe besucht und auch geholfen, wenn es nötig war. Die Tante Clara (Mutter von Margarethe) war inzwischen in Lucka verstorben. Die Tante zog zu ihrer Cousine (Käthe Klamm – Tochter der Schwester ihrer Mutter) nach Bad Hersfeld. Dort verstarb sie 1970. Es gab ein Testament und in diesem waren wir alle sowohl finanziell als auch materiell bedacht. Materiell ging alles gut über die mittlerweile sehr fundamentierte Grenze in mitten Deutschlands. Finanziell war das aber ein Problem. Das Geld durfte nicht in die DDR überwiesen werden. Vielmehr wurde ein Abstammungsnachweis aller Erben gefordert, der das Verwandtschaftsverhältnis aufwies. Dieses zu erstellen, nahmen sich wieder mein Onkel Otto und mein Vater vor.

"Langes Handtuch" (zum Vergrößern, Bild anklicken)

"Langes Handtuch" (zum Vergrößern, Bild anklicken)

Daraus entstand das „lange Handtuch“ und es wurden alte Geschichten erzählt, wenn das auf dem Ladentisch ausgebreitet wurde. Ich war immer dabei und fand diese Arbeit spannend und sehr interessant. Dabei ergab sich aber auch, dass der jüngster Sohn der Familie Ketschker (Fritz Ketschker) nicht wie vermutet gestorben war, sondern, dass er in Frankfurt am Main gelebt hat und dort noch Verwandte lebten, die ebenfalls Erben waren. ÜBERRASCHUNG!!!

Erst als alles klar war, erfuhr ich, dass ich auch eine bedachte Erbin war. Nun gut alles hat prima geklappt, aber das finanzielle Erbe musste nach unseren Wünschen materialisiert und dann per Post in die DDR gesendet werden (spezielle Kennzeichnung war erforderlich).

So wurde ich zum interessierten Familienforscher und stolzem Besitzer einer Levis Jeans – sie existiert noch heute – Gartenhose, unkaputtbar.

Meinen Onkel Otto beflügelte es die gesamten Informationen als Familiengeschichte aufzuschreiben, da er dann ja auch bald Rentner wurde. Zur Ahnentafel gibt es zu jeder Person noch ein Blatt in dem die Lebensdaten, Biographie, Beruf usw. aufgeschrieben sind. Auch vorhandene Bilder und Urkunden fügte er hinzu. So entstand ein umfangreiches Werk (zwei Aktenordner – 5cm breit = Personenblätter). Ein Aktenordner (5cm breit) mit Bildern, die auch beschriftet sind.

Ahnentafel-Stammfamilie Nitschke, von Otto Nitschke (zum Vergrößern, Bild anklicken)

Ahnentafel-Stammfamilie Nitschke, von Otto Nitschke (zum Vergrößern, Bild anklicken)

Mein Vater war dabei auch wieder mit von der Partie und so nahm das Thema erst ein Ende als mein Onkel 1989 starb. Seine Söhne hatten kein Interesse an „Vaters Familienordnung“. Mein Vater hat dann bis zu seinem Tod (2002) auch noch daran weitergearbeitet und vervollständigt.

Meine Arbeit und das Fortsetzen der Familienforschung

Die gesamten Unterlagen, die in den vergangenen Jahren über die Familie Nitschke gesammelt wurden befinden sich nun in meinem Besitz und ich werde diese Forschung fortsetzen, das steht für mich schon seit langem fest. Schon seit ca. 2003 oder 2004 habe ich auf damals noch verwandt.de angefangen diese Daten zu digitalisieren. Dann wurde mir von verwandt.de angeboten zu MyHeritage zu wechseln, was ich auch tat nachdem ich beide Seiten verglichen hatte. Da ich ja zu dieser Zeit immer noch arbeiten musste, blieb ich Basismitglied und gab die Daten per Hand ein. Gewünscht hatte ich mir aber immer Premiummitglied zu werden. Ich wollte doch die Forschung vorantreiben! Meine mütterliche Seite hatte für die Familienforschung nicht viel Interesse. Meine Mutter hatte zwar einen Ahnenpass, denn sie wollte Krankenschwester werden und ist auch Krankenschwester geworden.

Ahnentafel mütterliche Linie, ohne Personenblätter und Urkunden. (zum Vergrößern, Bild anklicken)

Ahnentafel mütterliche Linie, ohne Personenblätter und Urkunden. (zum Vergrößern, Bild anklicken)

Zum Stammbaum gibt es auch hier Personenblätter, Kirchenbuch- und standesamtliche Auszüge zu jeder Person. Bilder gibt es aber nur noch von den Geschwistern meiner Mutter und meinen Großeltern und Urgroßeltern.

So schließt sich nun der Kreis. Es gibt viele Ahnenforschungsseiten im Internet, aber ich bin mit MyHeritage sehr zufrieden. Mein Stammbaum hat sich von September 2015 bis heute von 87 Personen auf 5955 Personen erweitert, die alle aus Verwandten meiner mütterlichen Linien (Voigt-Großbreitenbach) ergaben. Ich habe aber noch eine riesige Aufgabe: Es stehen noch 2323 Treffer als Record Matches zur Auswertung, 6431 neue Smart Matches wollen geprüft und bearbeitet werden und 1226 Übereinstimmungen müssen ebenfalls geprüft und bearbeitet werden.

Zum Eintragen der Daten muss ich mir nun Zeit nehmen, das hätte ich nicht für möglich gehalten, so viele Verwandte zu finden. Zusammenfassend kann ich sagen, dass mir die Arbeit durch MyHeritage sehr leicht gemacht wird. Mein Onkel ist für jeden Datensatz noch persönlich losgegangen, und hat in Archiven und Kirchenbüchern gesucht. Ich werde das wohl auch noch für einige Personen tun, aber auch das ist sehr interessant in den alten Büchern zu lesen und die Einträge für die Ahnen im Original zu sehen. Bedingung ist es aber, dass man die Schrift lesen kann. Das habe ich von meiner Großmutter Selma gelernt. Damit erschließen sich auch Informationen aus alter Korrespondenz.

Bemerkungen

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  • Britta Laube

    29. Februar 2016

    Tolle Geschichte zur Ahnenforschung ! Schön, dass Du die Liebe zur Familiengeschichte schon von klein auf begleiten konntest und dies nun so weiterführen kannst. Solche Aktenordner und noch lebende Verwandte, die sich auch dafür interessieren und daran arbeiten und auch noch dazu Geschichten dazu erzählen können, hätte ich mir sehr gewünscht, aber durch MyHeritage wird die „unendliche“ Arbeit sehr erleichtert. Vielen Dank für die tolle Geschichte !

  • BK

    Bettina Karbe

    1. Januar 2023

    Liebe Barbara NItschke,
    als erstes frohes neues Jahr.
    Ich suche für einen Kollegen, Michael Kresse, dessen Großvater, Otto Nitschke, der wohl ca. 1925 gebore ist. Die Familie stammt aus Klettendorf, Breslau, uns lebte zur Zeiten des Krieges in oder bei Dresden und hatten dort eine Bäckerei. Nach dem Krieg flüchtete Otto in den Westen (mehr nicht bekannt.) Er hatte jedoch bis dahin einen sohn gezeugt: Roland Otto Kresse, geb. 1945 in Dresden.
    Haben Sie bei Ihren Nachforschungen etwas über diesen Familienzweig in Erfahrnung gebracht.

    Mit freundlichen Grüße

    Bettina Karbe (Admin Karbe Stammbaum bei My Heritage)