Fand die Geschichte von Siegrun sehr interessant. Danke fürs Veröffentlichen!
Meine Familiengeschichte: Siegrun auf der Spur ihrer Ahnen
- Von Silvia
Mit über 60 Millionen registrierten Nutzern, gibt es auf MyHeritage mindestens genauso viele spannende Familiengeschichten zu erzählen. Wie allen (hoffentlich) schon bekannt, geht es in unserer Rubrik „Meine Familiengeschichte“ um die Ahnensuche der MyHeritage-Nutzer. Viele unentdeckte Geschichten warten noch auf uns und wir sind jedem einzelnen Dankbar, für die Zusendung seiner ganz persönlichen Familiengeschichte.
Die heutige Geschichte ist von Siegrun Meißner, eine ex-verwandt.de-Nutzerin aus Potsdam, die über den Wechsel zu MyHeritage froh ist. „Mir gefällt natürlich das Smart Matching besonders gut. Auch die einfachen Funktionen bei der Stammbaumerstellung und den Familienseiten find ich super.“ Siegrun fasziniert an der Ahnenforschung, dass sie viele Informationen über das Netz erhalten kann. Außerdem ist sie froh, dass es erstaunlich viele, liebe Menschen gibt, die ihr bei ihrer Forschung schon geholfen haben. Sei es mit Informationen zu Archiven, Internetseiten, Infos zu Orten oder auch Lesehilfe.
Und so fing alles an…
Eigentlich hat mich meine Mutter zur Ahnenforschung gebracht. In unserer Familie wird viel fotografiert und wir schauten uns oft gemeinsam Familienfotos an. An jenem Tag war es ein ganz altes Foto von meiner Oma. Ich konnte mich an diese Fotos erinnern, ich sah sie oft, wenn ich bei meiner Oma zu Besuch war. Und so wie das als Kind manchmal ist, hört und schaut man nicht so hin, was die Oma erzählt. Aber nun fing ich an meine Mutter über die Bilder zu befragen. So hatte ich schon eine Menge Informationen sammeln können.
Mit der Suche meiner Ahnen väterlicherseits begann ich, als ich bei meiner großen Schwester zu Besuch war und ich dort einen riesen Hefter mit Dokumenten wie z.B. Duplikate diverser Geburts-, Tauf- und Sterbeurkunden der Familie meines Großvaters fand.
Ab hier wurde die Sucht der Ahnenforschung erst richtig entfacht. Nach dem Übergang zu MyHeritage hatte ich dann durch das Smart Matching schnell Erfolg. Ich schrieb die Frau Strube an und wir stellten fest, dass wir über einen Zweig unseres Ur-Ur Opas (Brüder) und deren Vorfahren verwandt seien.
Arbeitest Du an deinem Stammbaum gemeinsam mit anderen Familienangehörigen oder alleine?
Wir sind 6 Familienseitenmitglieder, aber es arbeiten nicht alle am Baum mit. Es gibt bis jetzt 2916 Personen in meinem Baum, viele davon aber nur entfernt oder angeheiratet verwandt. Super viele Smart Matches bekomme ich zu amerikanischen „Verwandten“. Hier liegt aber erst mal nicht der Schwerpunkt meiner Forschung.
Viel Spannendes hat Siegrun über ihre Familiengeschichte zu erzählen:
Während meiner Forschung habe ich so viele Geschichten über meine Familie erfahren, dass ich gar nicht alles erzählen kann. Zum Beispiel weiß ich jetzt, wie viele Geschwister meine Großeltern hatten, wo sie lebten, welchen Berufen Sie nachgingen.
Ich habe u.a. Kontakt zu einer Cousine meines Vaters (bereits weit über 80 Jahre alt), welche während des Krieges bei meiner Oma lebte, und mir ihre Erlebnisse während und nach dem Krieg schilderte.
Hier hat mich am Meisten die Vertreibung aus dem heutigen Polen beeindruckt. Sie schilderte mir eine Begebenheit, die wahrscheinlich für sie ein prägendes Erlebnis war.
Sie musste mit meiner Oma, meinem Vater und meinem Onkel von einem Gut, wo sie arbeiteten und wohnten, fliehen. Am Bahnhof angekommen wurde meine Oma mit ihren Söhnen in Viehwagons verfrachtet. Ältere Kinder und Jugendliche, sowie Männer durften nicht mitfahren.
Sie schilderte mir, wie meine Oma schrie und weinte, weil sie, Gerda, nicht mitfahren durfte. Sie wollte aus dem Zug um Gerda zu holen, wurde aber daran gehindert. Der Zug fuhr los und Gerda lief solange hinterher bis er nicht mehr zu sehen war. Gerda war sehr verzweifelt und wusste nicht, was sie machen sollte. Sie blieb dann einfach auf dem Bahnhof und fuhr am nächsten Tag mit einem weiteren Flüchtlingszug in Richtung Westen. Irgendwie hat sich die Familie aber glücklicherweise wiedergefunden.
… und noch faszinierender:
In der Familie meines Vaters geisterte das Gerücht herum ein Bruder meines Opas hätte ein uneheliches Kind der gemeinsamen Schwester adoptiert. Genaueres wusste aber niemand, da mein Opa keinen Kontakt zu seinen Geschwistern hielt und auch nie was erzählte. In einem Forum fand mich eines Tages einen Verwandten, der Sohn des adoptierten Kindes ist. Nun liegen mir sogar Fotos des Bruders und der Schwester meines Opas vor und ich stehe in regem Kontakt mit dieser Seite der Meißnerschen Familie.
Bis ins wievielte Jahrhundert reicht deine Ahnenforschung und was war dein schönstes Ahnenforschungs-Erlebnis?
Meine direkten Ahnen konnte ich bis ca.1700 gesichert zurückverfolgen. Aber ich bin hier noch längst nicht am Ende. Es sind noch unendlich viele Kirchenbucheinträge auszuwerten. Die älteste mir vorliegende Sterbeurkunde ist von 1816.
Über die Smart Matches…
Mein schnellster und schönster Ahnenforschungserfolg bisher war natürlich der Fund der Familie Strube und der schnelle Kontakt mit dem Austausch unserer Daten. Somit ist meine Familie wieder ein Stück angewachsen. Über das Smart Matching habe ich auch Cousins und Cousinen wieder gefunden, zu denen ich schon seit ca. 25 Jahren keinen Kontakt mehr hatte. Letzten Herbst haben meine Cousine Kerstin und ihr Sohn sogar ihren einwöchigen Urlaub bei mir verbracht. Längst verlorene Kontakte zu Onkel und Tanten konnte ich so wieder aufnehmen und habe auch schon einige Besuche gemacht.
Und zu guter Letzt Siegrun, welche Tipps würdest du jüngeren Ahnenforschern geben?
Also, mit Tipps zur Ahnenforschung ist das so eine Sache. Am aller wichtigsten ist für mich heute, nie den Kontakt zur Familie zu verlieren. Die alten Leutchen können so viel erzählen und Hinweise und Kommentare zu alten Fotos geben, dies ist von unschätzbarem Wert. Außerdem heißt die Devise niemals aufgeben, irgendwann, irgendwo gibt es jemanden der immer noch was weiß und helfen kann!
Wir bedanken uns nun ganz herzlich bei Siegrun für die Zeit, die sie sich genommen hat, um mit uns ihre wunderbare Familiengeschichte zu teilen. Ich hoffe, euch hat ihre Geschichte mindestens genauso gut gefallen wie mir. Wir freuen uns jetzt schon auf den nächsten Artikel in der Kategorie „Meine Familiengeschichte„. 🙂
S. Goldhagen
24. Januar 2011
Ja es ist wie eine Sucht oder anders,
wie im Garten man sucht nach Kartoffeln hat man die erste gefunden, so sucht man immer weiter und geht schließlich in die tieferen Regionen. Es wird weiter gesucht und man wird wieder fündig.