29. September 2023 – Deutschland feiert Tag des Butterbrotes

Haben Sie es gewusst? Am letzten Freitag im September feiern wir jedes Jahr den Tag des deutschen Butterbrotes. Ein idealer Anlass, um sich einmal etwas genauer mit der deutschen Brotkultur zu beschäftigen. Denn Brot ist eines der ältesten Lebensmittel der Welt und noch heute kommt Brot bei 90 Prozent der Deutschen mindestens einmal täglich auf den Tisch. In diesem Beitrag werden wir Ihnen interessante Fakten rund um das deutsche Brot auf das selbige schmieren.

Warum feiern wir den Tag des deutschen Butterbrotes?

Die ursprüngliche Initiative zum Tag des Deutschen Butterbrotes geht auf die Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft (CMA) zurück. Der Aktionstag zu Ehren des Butterbrotes fand erstmals im Jahr 1999 statt und wurde von der CMA bis 2008 immer am letzten Freitag im September durchgeführt. Der Anlass zum Tag des deutschen Butterbrotes liegt auf der Hand, nämlich die Vermarktung der heimischen Agrarprodukte Brot und Butter. Trotz Auflösung der CMA im Jahr 2009 wird die Tradition dieses Ehrentages bis heute in Deutschland weitergeführt.

Was genau ist ein deutsches Butterbrot?

Ob als Pausenbrot, für den kleinen Hunger zwischendurch oder zum Abendbrot: In Deutschland kennt es jeder – das gute alte Butterbrot. Wie der Name schon vermuten lässt, ist das Butterbrot im ursprünglichen Sinn eine mit Butter bestrichene Scheibe Brot. Heute wird der Klassiker nach Herzenslust mit Käse, Aufschnitt, Salat, Marmelade und Co. verfeinert. Die Butter kann übrigens auch durch Margarine, Frischkäse und andere Aufstriche ersetzt werden. Manchmal schmecken die einfachen Dinge, eben einfach am besten.

Wie beliebt und kulturell tief verankert das Butterbrot hierzulande ist, zeigen auch die regional, unterschiedlichen Ausdrücke: Was dem Berliner seine Stulle, ist dem Rheinländer sein Bütterken oder dem Sachsen seine Bemme. Aber damit nicht genug – auch Schnitte, Knifte, Klappbrot, Butterschmier, Dong und Co. sind in Deutschland geläufige Namen für diesen beliebten Brotklassiker.

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Seit wann gibt es das deutsche Butterbrot?

Seit Jahrhunderten ist das Butterbrot aus der deutschen Küche nicht mehr wegzudenken. Genauer gesagt ist die Geburtsstunde des Butterbrots wohl bereits im 14. Jahrhundert in Norddeutschland zu finden. Zu dieser Zeit entwickelte sich die Hanse und somit der Handel in den Hansestädten. Handelsschiffe brachten Butter, Roggenmehl und Salz aus den Niederlanden, Dänemark, Schweden und Norwegen nach Deutschland. Die Butter wurde mit Salz haltbar gemacht und das Mehl zu Brot verarbeitet.

Deutsches Brot ist UNESCO Weltkulturerbe

Die ersten richtigen Brote haben die alten Ägypter vor sechstausend Jahren auf heißem Stein gebacken. Heute zählt Brot vielerorts zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln. Backwaren spielen in vielen Ländern eine wichtige Rolle, aber tatsächlich gibt es in keinem anderen Land der Erde eine so große Vielfalt an Brotsorten, wie in Deutschland. So umfasst deutsches Brot mehr als 3.200 offiziell anerkannte Brotsorten, die nach den Leitsätzen des Deutschen Lebensmittelbuches (DLMB) in 17 große, traditionelle Sortengruppen eingeteilt werden. Demnach muss ein Weizenbrot oder Weißbrot mindestens 90 Prozent Weizenmehl enthalten sowie ein Roggenmischbrot mehr als 50 Prozent, aber weniger als 90 Prozent Roggenmehl. Vom Hamburger Feinbrot bis zum bayerischen Hausbrot: Jede Region hat dabei zudem ihre ganz eigenen traditionellen Brotsorten. Es kommt eben nicht von ungefähr, dass das Deutsche Brot seit 2015 zum immateriellen Weltkulturerbe zählt.

Selberbacken liegt im Trend

Auch viele Familien haben ihre eigenen traditionellen Brotrezepte, die über die Generationen hinweg überliefert werden. Das Weitergeben dieser Rezepte ist eine schöne Möglichkeit, die Familientraditionen am Leben zu erhalten und die Brotkultur zu bewahren. Gerade in der heutigen Zeit haben viele Menschen das Interesse am Brotbacken wiederentdeckt. Selberbacken liegt im Trend, denn es ist gesund, schmeckt gut und lässt der Kreativität freien Lauf. Wer sein Brot selber backt, weiß zudem immer ganz genau was drinsteckt und kann ganz nach persönlichem Gusto die Zutaten wählen.

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Kernig, knackig, knusprig: Die Deutschen lieben ihr täglich Brot

Butterbrot

Auf die Frage: „Was haben Sie im Urlaub am meisten vermisst?“, geben 83 Prozent der Deutschen die Antwort „Deutsches Brot“. So schön die Reise auch war, es fehlt im Ausland vor allem deutsches Vollkornbrot, gefolgt von Roggen- und Mehrkornbrot. Deutsches Brot wird weltweit für seine Vielfalt geschätzt und deutsche Bäcker sind bekannt für ihre handwerkliche Qualität. Allerdings wird unsere Leidenschaft für Vollkorn, Sauerteig und Co. längst nicht in jedem Land geteilt. So hat eine Online Umfrage, bei der 30.000 Teilnehmer:innen aus 14 europäischen Ländern befragt wurden, ergeben, dass Briten, Dänen und Niederländer an deutschem Brot die Weichheit und Fluffigkeit vermissen. Italiener, Franzosen und Spanier hingegen fehlt das Zusammenspiel aus einer krachenden Kruste und einer luftigen Krume. Allgemein fällt das Urteil über deutsches Brot wenig positiv aus, es sei klebrig und schwer zu kauen. Andere Länder haben eben eine andere Brotkultur.