Familiennamen in Süddeutschland

Vor einigen Wochen haben wir Ihnen unsere Tipps und Tricks zur Familienforschung in Bayern verraten. Heute wollen wir etwas allgemeiner auf Süddeutschland schauen und die häufigsten Familiennamen und ihre Ursprünge beleuchten. Der Einfachheit halber schauen wir uns dazu die beiden südlichsten Bundesländer an: Baden-Württemberg und Bayern.

Familiennamen in Bayern

Allgemein betrachtet, sieht die Top 10 der Familiennamen in Bayern nicht viel anders aus, als im restlichen Deutschland:

1. Müller
2. Schmidt
3. Bauer
4. Fischer
5. Schneider
6. Huber
7. Wagner
8. Weber
9. Wolf
10. Hofmann

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Besonderheiten der Familiennamen in Süddeutschland

Es gibt jedoch einige Besonderheiten, an denen man bayrische Familiennamen erkennen kann. Häufiger als im Rest Deutschlands gibt es hier Familiennamen die mit “müller” verbunden werden, wie z.B. Altmüller, Birkenmüller, Obermüller oder Bergmüller.
Eine weiteres Kennzeichen ist die Auslassung eines Vokals wie z.B. bei Mayr oder Vogl. Eine letzte Eigenart ist die, dass Familiennamen, die ein -eu beinhalten, meist mit -oi geschrieben werden. Als Beispiel dient uns hier der Name des ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber, dessen Namen wir hier einmal deuten wollen:

Stoiber, eigentlich Steuber, hat mehrere Deutungen.

1. “Staub aufwirbeln” als Metapher für einen unruhigen Menschen
2. “Staub aufwirbeln” als Synonym für den Beruf des Müllers und seinen Mehlstaub
3. Mhd. zu Stöuber als Übername, was stöbernder Jagdhund bedeutet. Dies könnte dann also entweder als Jäger oder evtl. als Züchter solcher Hunde verstanden werden

Familiennamen in Baden-Württemberg

Auch in Baden-Württemberg hält die Top 10 der häufigsten Nachnamen keine Überraschung bereit. Hier sind die Müller-Meier-Schmidts genauso ganz oben vertreten wie in der restlichen Bundesrepublik. Wie die Bayern haben auch die Baden-Württemberger einige Besonderheiten in ihren Nachnamen, sind hier doch besonders viele Nachnamen beheimatet, die die alemannische Verkleinerungsform -le tragen. Auch hier wollen wir uns zur Erklärung des Namen eines deutschen Politikers ansehen: Wolfgang Schäuble.

Schäuble, die Verkleinerung des mittelhochdeutsche Verkleinerung von Schoup, was Strohbund bedeutet und gemeinhin einen dürren Menschen bezeichnen soll.

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Süddeutsche Familiennamen und ihre Besonderheit

Eine weitere allgemeine Besonderheit süddeutscher Familiennamen ist die Konzentration der Familiennamen, die auf -lein enden. Dies ist besonders im Fränkischen zu beobachten, strahlt aber auch auf Gebiete Südthüringens und Baden-Württembergs ab.

Das Suffix -lein konnte hier für verschiedenes gebraucht werden.

1. Zum einen war es ein Zeichen der Zugehörigkeit zu einer Familie, wie bspw. der Sohn zu seinem Vater (Christlein, als Sohn von Christian)
2. eine Verkleinerung (Brüderlein)
3. als Zeichen für Zuneigung (Röslein, Herzlein)
4. Geringschätzung (Bäuerlein)
5. als Zeichen des Spotts (Halblein: eine Verkleinerungsform von jemandem der unehelich geboren wurde)

Kommt ihr Familienname aus Süddeutschland und hat eine spannende Geschichte? Teilen Sie sie uns mit!