Unsere Verwandtschaftsbeziehungen

Unsere Verwandtschaftsbeziehungen

Die Zeit des Weihnachtsfests naht mit riesigen Schritten und damit auch die Zeit der gemütlichen Familienfeiern. Höchste Zeit also, sich auf den neuesten Stand zu bringen, wer wer ist in der großen noch lebenden Verwandtschaft und darüber hinaus.

Die direkten Vorfahren/Nachfahren

Die meisten von uns kennen ihre Eltern und in vielen Fällen auch noch ihre Großeltern. In der heutigen Zeit ist es auch nicht mehr unüblich, dass man eine oder mehrere Personen aus der Urgroßelterngeneration kennenlernt. Doch was kommt davor? Allgemein wird an jede Generation, die vor den Urgroßeltern kommt, nur ein weiteres “Ur” gehängt. Doch schon lange wird von Familienforschern eine andere Benennung praktiziert, die jeweils drei Generationen unter einem Oberbegriff zusammengefasst und somit immer nur eine Generation mit “Ur” vorhanden ist. Sortiert werden diese Generationen auch nach den Kekule-Nummern.

History fact: Die Kekule Nummern sind ein von Stephan Kekule von Stradonitz eingeführtes System zur Verortung von Personen in einer Ahnentafel. Erfunden hat er diese jedoch nicht. Schon Jahrhunderte vor Kekule wurde diese Nummerierung durch z.B. Hieronymus de Sosa verwendet. Dabei erhält der Proband einer Ahnenliste immer die Nummer 1, die Elterngeneration die doppelte Zahl (plus 1). Dabei erhalten die Männer immer die gerade, Frauen immer die ungerade Zahl.

Um das System besser zu veranschaulichen hier ein paar Beispiele:

  1. Vorfahrengeneration 4 des Probanden beinhaltet die Kekule-Nummern 16 bis 31 und wird gemeinhin als Ururgroßeltern bezeichnet. Alternative Bezeichnung ist “Alt-Eltern”. Die beiden Generationen darüber dann “Alt-Großeltern” und “Alt-Urgroßeltern”.
  2. Vorfahrengeneration 7 würde man jetzt schon mit 5 “Urs” bezeichnen, wird aber unter Familienforschern als “Ober-Eltern” bezeichnet. Und wieder heissen die vorangehenden Generationen “Ober-Großeltern” und Ober-Urgroßeltern”
  3. In den Vorfahrengenerationen 10-12, ist das Wort “Stamm”, das bezeichnende Wort.
  4. Geht man noch weiter in die Vergangenheit, sind die weiteren Bezeichnungen der “Dreierpacks” der Generationen: Ahnen, Urahnen, Erz und Erzahnen.

Verwandtschaft

Wie viele Generationen umfasst Ihr Stammbaum? Schließen Sie gleich ein kostenloses Abo bei MyHeritage ab und finden es heraus.

Für die umgekehrte Reihenfolge, also Enkel, Urenkel etc. gibt es noch kein solches System, sodass man sich hier mit der Aneinanderreihung der “Urs” zufrieden geben muss.

History fun fact: Laut dem Guinness Buch der Rekorde hält Augusta Bunge aus den USA im Jahre 1989 den Rekord für die meisten Nachfahren in einer geraden Linie. Sage und schreibe sieben Generationen an lebenden Nachfahren soll die Familie erlebt haben. Die Dame wurde übrigens 109 Jahre und 97 Tage und konnte gerade noch die Geburt ihres Ururururenkels erleben.

Was sind Verwandte 1. und 2. Grades?

Im Grunde ist diese Frage sehr einfach zu beantworten: Verwandte 1. Grades sind Eltern und ihre Kinder, da man hier nur “einen Schritt” im Stammbaum gehen muss. Großeltern zu ihren Enkeln sind hierbei schon Verwandte 2. Grades und auch die Geschwister eines Probanden sind Verwandte 2. Grades, da man hier schon “2 Schritte” im Stammbaum gehen muss. Ein Schritt zur verbindenden Generation der Eltern und ein weiterer zum Geschwisterteil. So sind Onkel und Tanten, sowie Neffen und Nichten Verwandte 3. Grades, deren Kinder 4. Grades usw.

Mutter und Tochter

Cousins, so viele Cousins…

Eine der am häufigsten benutzten Verwandtschaftsbezeichnungen, die man in der Familienforschung hört, ist der Cousin bzw. die Cousine. Bezeichnete man früher als Kind noch jedes ältere Familienmitglied als Onkel oder Tante, so ist nun jeder ein Cousin unterschiedlichen Grades. Doch ganz so einfach ist es nicht. Denn so international wie die Kekule-Nummern sind Verwandtschaftsbezeichnungen keineswegs. Ist z.B. im englischsprachigen Raum jeder ein Cousin, der nicht direkter Vorfahre oder Onkel und Tante ist, so muss man im deutschsprachigen Raum differenzierter vorgehen.

History fun fact: Bevor die französische Bezeichnung “Cousin” in Deutschland üblich wurde, bezeichnete man diesen Verwandtschaftsgrad noch als Vettern und Basen. Der Begriff “Vetter” kommt z.B. aus dem Mittelhochdeutschen und bedeutet so viel wie “Vatersbruder”.

In der von den meisten Familienforschung benutzten Bezeichnungen existiert z.B. der Begriff “Großcousin” nicht, der allgemein als ein Cousin eines Elternteils verstanden wird.

Familie Verwandtschaftsbeziehungen

Folgende Fakten kann man verinnerlichen, wenn man in einem immer größer werdenden Stammbaum mit Verwandtschaftsbeziehungen arbeitet:

  • Allgemein bezeichnet bei den Verwandtschaftsbeziehungen die Vorsilbe “Groß” auf 2 Generationen Abstand zum Probanden hin, wie z.B. Großmutter, Großonkel, Großnichte usw., mit einem “Ur” davor sind es schon drei, mit “Urur” bzw. “Alt”, 4 etc.
  • Die Kinder der Großtante bzw. des Großonkels sind nicht – wie man annehmen möchte – der Großcousin, sondern die Tante bzw. Onkel 2. Grades, die Kinder der Urgroßtante, dann die Großtante 2. Grades usw.
  • Ein Cousin ist nur, wer im gleichen Abstand zu den gemeinsamen Vorfahren steht wie der Proband selbst. Hat man z.B. die gleichen Großeltern, ist es der Cousin 1. Grades, bei den gleichen Urgroßeltern der Cousin 2. Grades usw.
  • Die Kinder von Cousins bezeichnet man auch als Neffen bzw. Nichten, in aufsteigendem Grade. Die Kinder des Cousins 1. Grades sind bspw. Neffen/Nichten 2. Grades, deren Kinder Groß-Neffen/Nichten 3. Grades usw.

Verwandtschaftsbeziehungen

Dieses System mag erstmal unübersichtlich klingen, gibt aber jedem Familienmitglied einen individuellen Platz im Familiengefüge.

MyHeritage wünscht Ihnen und Ihren Liebsten, sowie Ihren Onkel, Tante, Neffen, Nichten und Cousins verschiedenen Grades, schöne Festtage.

Wie viele verschiedene Verwandte haben Sie schon auf Familienfeiern kennengelernt? Erhalten Sie ihre Bilder und Geschichten auf MyHeritage.