

Das MyHeritage Team ist vor kurzem von der dritten Tribal Quest Expedition – diesmal in Sibirien – zurückgekehrt. Wir wollten unsere Mission fortsetzen, nämlich die Familiengeschichten abgelegener Stämme zu bewahren. Während ihrer monatelangen Reise dokumentierte das Team die Geschichten der Nenzen, die auf der Halbinsel Yamal in Sibirien leben und das einzigartige Erbe des nomadischen Hirtenstammes bewahren.
Die Reise nach Sibirien stand unter besonderen Herausforderungen, aufgrund der extremen Wetterbedingungen und der Transportschwierigkeiten, die das Reisen zu entfernten Familien nahezu unmöglich machte. Ebenso stellte der Ort Sibirien eine seltene Gelegenheit dar, das außergewöhnliche Familienleben und die Tradition eines Stammes in einem spektakulären Gebiet zu dokumentieren, mit dem Glühen des nördlichen Himmels in der Nacht und einer glänzenden weißen Blendung bis zum Horizont am Tag.
Hier könnt ihr euch ein kurzes Video anschauen, das die Highlights der Reise nach Sibirien zeigt:
Für diejenigen, die mit dem Tribal Quest-Projekt nicht vertraut sind: es ist eine einzigartige Mission, die von MyHeritage Anfang 2016 gegründet wurde, um die Familiengeschichten von Stammes-Völkern auf der ganzen Welt aufzuzeichnen und zu bewahren. Durch eine breite Palette an Kulturen und Hintergründen sind unsere Leben und Familientraditionen von den Generationen, die vor unserer Zeit gelebt haben, geprägt worden und wir alle können viel von unseren Vorfahren lernen.
Menschen, die in abgelegenen Orten mit eingeschränktem Zugang zu moderner Technik leben, haben nicht die Werkzeuge, um ihre wertvollen Familiengeschichten zu digitalisieren, diese werden oft auch nicht aufgezeichnet. Unser Ziel ist es, eine Datenbank mit diesen unschätzbaren Geschichten zu erstellen. Durch die Reisen unserer Teams, um Stammesgemeinschaften auf der ganzen Welt zu besuchen, können wir Werkzeuge benutzen, die wir entwickelt haben, um ihre Familiengeschichten für zukünftige Generationen zu bewahren.
Zuvor hatte das MyHeritage-Team Stammesgemeinschaften in Namibia und Papua-Neuguinea besucht. Dieser Beitrag beschäftigt sich mit unserer dritten Expedition, um die Familiengeschichten der Nenzen, die auf der Halbinsel Yamal in Sibirien leben, zu dokumentieren.
Die Nenzen
Tief in der sibirischen Wildnis, in der Region Yamal-Nenzen am Rande Russlands, ist ein engmaschiges Nomadenvolk zu finden. Die Nenzen sind nomadische Rentierhirten, die die traditionellste und bunteste Kultur jeder Nomadengruppe auf dem Planeten seit Generationen bewahren. Es sind keine Bäume in Sicht, und die Reflexion der Sonne auf dem unberührten weißen Schnee blendet. Rentierherden und Schlitten sind überall verstreut.
In der Sprache der Nenzen bedeutet Yamal der „Rand der Welt“, und die Yamal Halbinsel fühlt sich wirklich wie am Rande der Zivilisation an. Es ist eine der am wenigsten berühmten, aber wichtigsten Regionen der Russischen Föderation. Das Yamal-Nenzen Autonome Bezirk (YNAO) liegt im west sibirischen Norden, nordöstlich der geographischen Grenze zwischen Europa und Asien oberhalb des Polarkreises. Heute gibt es mehr als 10.000 Nomaden, die 300.000 Rentiere auf den Weiden der arktischen Tundra hüten.
Die Zelte der Nenzen sind mit Hirschhaut bedeckt, zum Schutz vor der bitteren Kälte. Sie kleiden sich in Rentier Pelz und machen eine proteinreiche Diät, aus rohem Rentier Fleisch und Fisch.
Während ihrer Reise konnten die Mitglieder des MyHeritage-Teams die besondere Beziehung zwischen dem Stamm und dem Rentier bezeugen. Das Rentier ist das wichtigste Tier in der Region und ein integraler Bestandteil des Lebensstils dieses Stammes. Jeder Aspekt des Nenzen-Lebens ist abhängig von den Rentieren: ihre Nahrung, ihr Transport, ihre Kleidung, ihre Religion und ihr Handel. Sogar die Rentierrmigrationsmuster haben die Bewegung der Gemeinden bestimmt. Die Nenzen wandern tausende von Kilometern pro Jahr, auf handgefertigten, hölzernen, Rentier-Schlitten, auf der Suche nach Weiden.
Innerhalb der schwach beleuchteten und überfüllten Zelte begrüßten die Mitglieder des Stammes das MyHeritage-Team in ihre Familien. Einige Wochen lebten die MyHeritage Mitarbeiter zusammen mit den Mitgliedern des Nenzen-Stammes.
Golan Levi, der Head des MyHeritage Teams war erstaunt über die Gastfreundlichkeit der Nenzen:
Die Leute, die wir trafen, waren unglaublich. Es war faszinierend zu sehen, wie wichtig die Familie für sie ist, wie viel sie versuchen, um sie zu schützen. Wir lebten mit ihnen, saßen zusammen und baten sie uns zu erzählen, was sie über ihre Familiengeschichte und ihre Traditionen wussten. Sie erzählten uns alles über ihre Lebensformen und vor allem, was sie an ihre Kinder weitergeben möchten.
Die Menschen verstanden sofort die große Bedeutung der Erhaltung ihrer alten und einzigartigen Kultur für künftige Generationen. Jedes Treffen, um in die Familiengeschichte einzutauchen, wurde dokumentiert und fotografiert. Das Sammeln von Namen und Daten, zusammen mit den Aussagen, war eine komplizierte Aufgabe. Das Team verband alle Stücke des Puzzles der einzelnen Aussagen, um ganze Familiengeschichten zu bauen.
Das MyHeritage-Team konnte in Sibirien 13 Stammbäume mit über 3.000 Menschen erstellen und Tausende Fotos und Stunden an Videomaterial speichern, die die Menschen, ihren Alltag, ihre Umgebung und die Familieneinheit dokumentieren.
Wir sind privilegiert, unsere innovativen Technologien nutzen zu können, um die Vorteile der Genealogie an entfernte Stämme zu bringen, die sonst keinen Zugang zu diesen großartigen Werkzeugen haben würden. Wir glauben an die Bedeutung der Aufzeichnung von vielfältigem, kulturellem Erbe, so dass es für künftige Generationen bewahrt werden kann.
Besucht die Tribal Quest-Website, um mehr über die Familiengeschichten zu erfahren, die wir in den Namibia- und Papua-Neuguinea-Expeditionen dokumentiert haben. Bald werden die neuen Materialien aus den Nenzen in Sibirien, auf die Tribal Quest Website hochgeladen. Sie präsentieren die Menschen, ihre Kultur und ihre Familie.
Remo
8. Juli 2017
Ich bin schon sehr gespannt auf die Dokumentation !
Danke für das Teilen derselben.