Neuling in der Familienforschung? Diese 12 Begriffe solltest du kennen!

Neuling in der Familienforschung? Diese 12 Begriffe solltest du kennen!

Woher kommen meine Vorfahren? Was bedeutet mein Familienname? Woher stammen meine Verwandten? Das sind typische Fragen, die man sich stellt, wenn man sich für seine Familiengeschichte interessiert. Den eigenen Stammbaum anzulegen und die eigene Familiengeschichte zu entdecken, ist mittlerweile eine sehr beliebte Beschäftigung der Deutschen.

Wir haben heute für euch 12 Begriffe alphabetisch aufgelistet, die vor allem Anfänger beim Einstieg in die Familienforschung helfen sollen.

1. Ahnentafel
Auf einer Ahnentafel sind die Vorfahren einer Person in einer festen Ordnung dargestellt. Eine Ahnentafel ist besonders praktisch, wenn die Verknüpfungen aller Vorfahren übersichtlich und leicht erfassbar dargestellt werden sollen.
Besonders anschaulich ist die Bildnisahnentafel, die Porträts enthält, gemalt oder als Passbilder, oder Ganzfotos der Ahnen der letzten Generationen. Man sollte dabei bestrebt sein, Fotos aus vergleichbarem Lebensalter und ähnlicher Qualität nebeneinander zu stellen. Für die komplette Darstellung eines Familienstammbaums hat die Ahnentafel jedoch viele Nachteile, da sie bei weitverzweigten Verwandtschaftsverhältnissen schnell unübersichtlich wird.

2. Ahnenschwund
Wird auch als Ahnenverlust oder Ahnenimplex bezeichnet und beschreibt das Phänomen, dass die Zahl der Ahnen einer durch Heirat innerhalb der Familie niedriger als die zu erwartende Anzahl ist.

3. Erbgang
Als Erbgang wird die anhand eines Stammbaums erkennbare Vererbung bestimmter genetischer Eigenschaften bezeichnet, was vor allem beim Nachvollziehen von Erbkrankheiten wie der Rot-Grün-Blindheit oder der sogenannten Bluterkrankheit relevant ist.

4. Genealogie
Die Lehre von der Familie oder der Nachkommenschaft. Im Griechischen bzw. Lateinischen bedeutet genealogía als zusammengesetztes Wort ursprünglich “Geschlechtsregister” oder “Stammtafel”. Heute versteht man unter Genealogie die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit familienkundlichen Themen, die häufig synonym mit den deutschen Begriffen Ahnenforschung oder Familienforschung verwendet wird. Ahnenforschung bzw. Familienforschung stehen jedoch eher für die hobbymäßige Beschäftigung mit der Geschichte der eigenen Familie.

5. Genetik
Die Genetik ist der Teil der Biologie, der sich mit der Beschaffenheit und Funktionsweise der Erbanlagen (Gene) sowie mit deren Vererbung befasst, wobei sich die Humangenetik auf das Erbgut des Menschen spezialisiert hat. In der frühen Phase genetischer Forschung (Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts) war man fälschlicherweise davon ausgegangen, mit Hilfe genealogischer Daten wie Familienstammbäume die Vererbung bestimmter Merkmale erklären zu können.

6.Heimatgeschichte
Der Bereich der Geschichtsforschung, der sich mit der Geschichte eines lokalen Bereiches beschäftigt. An der Erforschung von Heimatsgeschichte sind weniger Historiker als vielmehr geschichtlich interessierte Privatpersonen beteiligt. Sie beschäftigen sich vor allem mit der Alltagsgeschichte und der Erstellung von Ortschroniken.

7. Mutterlinie
Gegenstück zur Stammlinie, bei der den weiblichen Vorfahren einer Person nachgegangen wird, und nicht den männlichen.

8.Namensforschung (Onomastik)
Bei der Namensforschung (auch Onomastik) handelt es sich um eine Teildisziplin der Sprachwissenschaften, die sich mit der Herkunft und den spezifischen Eigenschaften der Eigennamen (Vor-, Familien-, Orts-, Gewässer-, Flur-, Warennamen etc.) beschäftigt. Mit der Onomastik verwandte Forschungsbereiche sind die Etymologie (die ganz allgemein die Herkunft von Worten untersucht) und die Genealogie (Ahnenforschung). Da die Namen in vielen Lebensbereichen eine Rolle spielen, arbeitet die Onomastik mit verschiedenen Gesellschafts- und Naturwissenschaften eng zusammen.

9. Ortschronik
Dabei handelt es sich um einen Teil der Heimatgeschichte. Ortschroniken gingen ursprünglich aus Kirchen- und Schulchroniken hervor, die meist vom Pfarrer oder Dorflehrer geführt wurden. Ortschroniken werden heute häufig nicht von Historikern sondern von Privatpersonen erstellt, die sich in ihrer Freizeit mit Heimatgeschichte beschäftigen.

10. Stammbaum
Der Stammbaum ist ein Netzwerk aus Verknüpfungen, das die Abstammung bzw. Entstehungsgeschichte (im Sinne von “Herkunft”) von Lebewesen oder bestimmter Phänomene darstellt. In der Genealogie (Ahnenforschung) ist die Aufstellung von Stammbäumen mit den Nachfahren bzw. Ahnen einer Person oder Familie ein gebräuchliches Mittel zur Veranschaulichung der Verwandtschaftsverhältnisse.

11. Stammlinie
Begriff der Genealogie, mit der die Reihe der männlichen Vorfahren (Vater, Großvater, Urgroßvater usw.) einer Person bezeichnet wird. Die Stammlinie wird daher auch als Vaterlinie bezeichnet. Die Erforschung der Stammlinie war lange Zeit dominant in der Ahnenforschung, da der Familienname traditionell über die männlichen Vorfahren weitergegeben wurde.

12.Totenzettel
Auch Totenzettel stellen für Familienforscher eine wichtige Informationsquelle dar und werden deshalb gerne gesammelt, da ihr Informationsgehalt weitestgehend denen der Familienanzeigen entspricht.

Welche Begriffe fallen euch noch ein?

Bemerkungen

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  • Courvoisier Andreas

    15. Juni 2017

    Sehr interessanter Text.
    Mich interessiert besonders die Herkunft meines Familiennamens (Courvoisier).
    Angeblich soll er „Schuhmacher“ bedeuten.

  • Hella Brigitte Kauntz

    15. Juni 2017

    Ich finde ,,My Heritage ganz toll“,da es so viele Menschen (Verwandte)gibt von denen man gar nicht weiß oder wusste wie und wohin sie gehören.
    Schön das es euch gibt!
    LG Brigitte

  • Burkard Krüger

    16. Juni 2017

    Zur Namensforschung:
    Zitat: …Eigenschaften der Eigennamen (Vor-, Familien-, Orts-, Gewässer-, Flur-, Warennamen etc.)… Zitatende
    Zumindest in Deutschland haben Fluren keine Namen, sondern Nummern. Was gemeint sein könnte, ist wahrscheinlich der Begriff „Gewanne“. So wie die Orte mit Ortsnamen bezeichnet werden, haben die Gewannen in der Feldlage auch Namen, nämlich den Gewannennamen. Im Gegensatz zu den Katasterbezeichnungen Gemarkung, Flur, Flurstück sind die Gewannen aber nicht scharf abgegrenzt.

    Mit freundlichem Gruß

    B. Krüger