Berufe aus der Vergangenheit

Berufe aus der Vergangenheit

Bei der Betrachtung genealogischer Dokumente, werdet ihr manchmal feststellen, dass man einige Berufe gar nicht mehr kennt. Und es ist nich einmal so lange her, dass diese ausgeübt wurden…

Das niederländische Nationalarchiv verwaltet die Fotosammlung des Instituts Spaarnestad Photo. In dieser Sammlung findet man auf deren Flickr-Seite eine schöne Auswahl an Berufen aus der jüngsten Vergangenheit, die nicht mehr ausgebübt werden.

Boote ziehen: Mann und Frau ziehen eine Ladung durch einen Kanal. 27. Mai 1931.

Quelle: Nationaal Archief/Collectie SPAARNESTAD PHOTO via het Nationaal Archief

Quelle: Nationaal Archief/Collectie SPAARNESTAD PHOTO via het Nationaal Archief


Laternenanzünder auf einer Leiter. Wartung einer Straßenlaterne in Boschstraat Maastricht. Im Hintergrund ein überfüllter Markt. Datum unbekannt.

Quelle: Nationaal Archief/Collectie SPAARNESTAD PHOTO

Quelle: Nationaal Archief/Collectie SPAARNESTAD PHOTO

Ein Buchstaben-Setzer bei der Arbeit. Ort und Datum unbekannt.

Quelle: Nationaal Archief/Collectie SPAARNESTAD PHOTO

Quelle: Nationaal Archief/Collectie SPAARNESTAD PHOTO

Zwei Telegrammzusteller auf Fahrrädern. Rotterdam, Anfang der 30er Jahre.

Quelle: Nationaal Archief/Collectie SPAARNESTAD PHOTO

Quelle: Nationaal Archief/Collectie SPAARNESTAD PHOTO

Sind euch diese Berufe bekannt? Habt ihr andere Beispiele von Berufen, die früher ausgeübt wurden und heutzutage nicht mehr bekannt sind? Schreibt sie in die Kommentare!

Bemerkungen

Die E-Mail-Adresse wird privat gehalten und nicht angezeigt.

  • Dirk

    18. Dezember 2013

    Ein Beruf fällt mir da ganz spontan ein, weil wir so etwas gleich bei uns um die Ecke hatten: Schrankenwärter. Die hatten ein kleines Häuschen neben der Schrankenanlage, bekamen via Telegrafie oder Telefon die Ankündigung eines durchfahrenden Zug und haben daraufhin die Schranke von Hand herunter gekurbelt.

    Eine Anmerkung zum »Buchstabensetzer«, besser gesagt »Bleisetzer«: Die gibt es auch heute noch. Zwar nur noch wenige, die dieses Handwerk auch tatsächlich beruflich ausüben, aber es gibt sie. Ich selbst habe den Bleisatz während meiner Ausbildung Mitte bis Ende der 90er noch kennen gelernt und auch wenn »Schriftsetzer« um die Jahrtausendwende seinen Status als Ausbildungsberuf verloren hat, werden bspw. angehende Mediengestalter und Grafikdesigner durchaus noch praktisch an dieses Handwerk herangefürt.

    Für alle Interessierten bietet übrigens das Museum für Druckkunst () in Leipzig immer wieder Kurse an, in den Ferien besonders an Kinder gerichtet. So wird dieses Wissen hoffentlich nicht oder zumindest nicht so schnell verloren gehen.

  • Ronald Eilinger

    18. Dezember 2013

    Liebe Silvia,
    den Buchstaben-Setzer kenne ich nicht, aber den SCHRIFTSETZER, den gibt es, und das war bis in die 1980er Jahre noch ein Lehrberuf.

    • S

      Silvia

      18. Dezember 2013

      Hallo Dirk und Ronald,

      danke für eure Kommentare. Dann habe ich wohl bei der Übersetzung einen Fehler gemacht. Es sollte wohl Schrift- oder Bleisetzer heißen. 🙂

      Schöne Grüße
      Silvia

  • * felizitas *

    18. Dezember 2013

    Hi, Silvia,

    welcome back! 🙂

    Das Schiffeziehen nennt sich wohl Treideln.

    Viele Grüße

    * felizitas *

    • S

      Silvia

      18. Dezember 2013

      Hallo Felizitas!

      Bin schon etwas länger zurück. Schön von dir zu hören! Und danke… 🙂

      LG
      Silvia

  • Carole Oetke Townsend

    18. Dezember 2013

    Mein Großvater wanderte Du Page County Illinois im Jahre 1883 aus Ostedt, Hannover. Er war eine Lampe leichter in Lombard Illinois im Jahre 1919. Eine der Lampen explodierte und er tödlich verletzt wurde. Also ich weiß dieses Berufes kennen!

  • Astrid

    18. Dezember 2013

    Hallo Dirk,
    muß dir leider wiedersprechen .
    Den Schrankenwärter gab es bis vor 2-3 Jahren noch bei uns in vielen Orten.
    Einer war sogar ganz geimein dran , der bzw. die hatten nur einen Wohnwagen als Wärterhäuschen und mußten jedes mal wenn ein zug kam , die Gleise mit Absperrseil sperren und das über Jahre!!!!!

  • gerhard henschel

    19. Dezember 2013

    Ich suche meine cusin Doris Henschel ! Melde Dich mal!

  • welter charel

    20. Dezember 2013

    hallo und schönen Dank für die Veröffentlichung dieser Photos
    bin selbst geschichtlich aktiv, weiss daher, dass es wichtig ist, die Vergangenheit „zu pflegen“ ohne die Zukunft zu vernachlässigen
    alt und neu, klassisch und modern, repressiv und progressiv, …
    einseitig ist immer nur halbseitig … die Kunst im Leben ist zwei Seiten in Einklang zu bringen, die Entscheidung neben dem Neuen auch das Alte zu zeigen ist goldrichtig

  • Christine Gerlach

    20. Dezember 2013

    Ich erinnere mich noch an den Gaslaternen-Mann, der am Morgen die Gaslaternen in Dresden-Neustadt ausgeschaltet hat. Das war ca. 1966-67.

  • Andy

    22. Dezember 2013

    Mein Vater hat in den 1950ern noch den Beruf eines Mühlenbauers gelernt. Der vereinte die Bereiche Holzbau (Zimmerei), Maschinenbau, Steinmetz und Müller (Mühlenbetrieb). Er hat z.B. eine Bock-Windmühle komplett bauen können (und nicht nur im Modell-Maßstab). Da aber auch damals solche Mühlen schon lange nicht mehr neu gebaut wurden, bestand der berufliche Alltag in der Wartung der Mühlen-Mechanik. Wobei er auch bei noch damals bestehenden und teilweise genutzten Windmühlen tätig war, u.a. beim Nachschärfen von vorhandenen Mühlsteinen oder das Schärfen neuer Ersatz-Mühlsteine. Da die Mühlentechnik damals immer mehr in elektrische Antriebstechnik überging und heute komplett computergesteuert ist, ist dieser Beruf ausgestorben.

  • Baden

    4. Januar 2014

    eine Schrankenwärterin sah ich 2012 noch in Pulsniz am Bahnhof…
    Gruß

  • Friedhelm Neyer

    7. Januar 2014

    Mein Vater hat in den 40er-Jahren den Beruf des Dental- und Chirurgiemechanikers erlernt, ich glaube nicht, dass es diesen Beruf heute noch gibt. In der Firma, in der er angestellt war, wurden so genannte Nervnadeln hergestellt, also die Dinger, die der Zahnarzt für eine Wurzelbehandlung verwendet, außerdem die kleinen Zahnarztspiegel und diese seltsamen Spiegel mit einem Loch in der Mitte und einem Stirnband – die werden glaube ich von HNO-Ärzten verwendet.

  • Lore Viehmann

    15. Januar 2014

    Einer meiner Vorfahren war Wagner und ein anderer Rutschenbaas
    Ein Rutschenbaas kommt aus dem Bergmannberuf, er war der Vorarbeiter an der Kohlenrutsche im Abbau

  • Arno Oslender

    15. Januar 2014

    Mein Vater war bis in den 70 ger Jahren in der Firma PRYM als Bartschleifer angestellt. Es hatte mit Nähnadeln zutun wo vorne die spitze nachgeschliffen wurde.

  • juwa

    15. Januar 2014

    Das Ziehen der (Salz-)Schiffe (was ja Treideln genannt wird) wurde meines Wissens meist von Pferden übernommen. Der Mensch hat das Pferd geführt. Entlang der „Treidelpfade“ (schmale Wege am Ufer der Wasserstraßen) gab es kleine, komfortlose Unterkünfte, die wenigstens ein Dach über dem Kopf boten. In Mölln haben wir vor 15 Jahren so eine Unterkunft noch gesehen.

  • Uda Möller

    15. Januar 2014

    Uda Möller
    Ich stamme aus dem Thüringer Wald, in meinem Heimatort Schwarzwald gab es über Generationen zurück den Begriff „Holzhauer“.
    Fast alle Männer des Ortes arbeiteten im Wald.

  • Karl-Heinz Kaupert

    15. Januar 2014

    Ein ausgestorbener Beruf ist der des
    „Stereotypeurs und Galvanoplastikers“.
    Diesen hatte ich von 1962 bis 1965 selber erlernt.

  • Ewald Heinrich Volbach

    15. Januar 2014

    Mein Grossvater hat um die Jahrhundertwende 19. zum 20. Jhd. hölzerne Mühlenräder für Wassermühlen im Berg. Land gebaut.
    Schon damals wurden viele hölzerne Räder gegen metallene Mühlenräder ausgetauscht. Der Beruf ist seit langem „ausgestorben“. (Mein Grossvater verstarb an Lungenentzündung. Grund war die Arbeit im kalten Wasser ohne entsprechende [damals unbekannte] Schutzkleidung.)

  • Winfried Muchow

    15. Januar 2014

    Mein Großvater war Bureau Diätar ( Sekretär ) bei Reichskanzler Graf von Bülow, der auch Taufpate meines Vaters war.

  • Cornelia

    15. Januar 2014

    Was bedeutet der Beruf „Kessler“

  • Kern Friedrich (Klimisch)

    15. Januar 2014

    mein Vater war gelernter Wagnergehilfe, mein Großvater Papiermacher

  • Franz G. Haudum

    15. Januar 2014

    Früher gabs auch die Eismänner so um 1930
    die wöchentlich in die ausgewählten Haushalte kamen
    und einen Block Eis, meist in den Brauereien gefrorenes Wasser
    in die dafür vorgesehenen Kästen zur Kühlung von Vorräten,
    Getränken und in Fleischereien fast täglich ein und aus gingen

  • Ingrid

    15. Januar 2014

    Ingrid schreibt:
    Cornelia fragt, was ein Kessler ist. Ich denke, dass sind die Kesselflicker gewesen oder die, die mit Kupferschmied bezeichnet worden sind.

    Meine Großväter waren Halbbauern, was immer das auch ist. Auf jeden Fall kein richtiger Bauer.

  • Ewald Heinrich Volbach

    15. Januar 2014

    Hallo Ingrid, zur Frage „Halbbauer“.
    Ein Bauer war im Mittelalter eigener Herr auf eigenem, Grund. Im waren – je nach Grösse seiner Landwirtschaft – Pächter oder Heuersleute (je nach Landschaft) untergeordnet. Diese musste Pacht in Geld oder Leistung erbringen. So könnte evtl. ein Halbbauer ein Pächter oder Heuersmann gewesen sein. Eben – wie Du schon sagst – kein 100%-Bauer, kein freier Bauer.

  • Claudia Wagner

    15. Januar 2014

    Meine Vorfahren mütterlicherseits lebten in der Grafschaft Glatz in Schlesien. Im Geburtsregister von 1843 steht als Berufsbezeichnung meines Ur-Ur-Großvaters: „Stückmann“ – Bauer, der sein Land in Stücken erworben hat.

  • Ina aus Berlin

    16. Januar 2014

    Kessler ist die spätmittelalterliche Berufsbezeichnung eines meist im Wandergewerbe tätigen Schmiedehandwerkers, der Geräte aus Kupfer, Eisen oder Messing anfertigt und repariert. Im süddeutschen und Schweizer Raum waren Kessler in zunftähnlichen Kesslergesellschaften organisiert. Seit der Mitte des 15. Jahrhunderts gingen sie zumeist dazu über, sich „Kupferschmied“ oder „Kaltschmied“ zu nennen, während als Kessler nunmehr die zu den Unehrlichen Berufen gezählten Kesselflicker bezeichnet wurden. In Österreich wurden als Kessler auch Almknechte bezeichnet, wohl aufgrund ihrer Beschäftigung mit der Käsezubereitung, und im Schwäbischen die Aufseher über die Schmiede und Pfannen in der Salzsiederei. In der Ostschweiz ist Kessler heute eine meist abwertend gebrauchte Bezeichnung für Fahrende.

    So nachzulesen bei Wikipedia

  • Christian Pagenkopf

    18. Januar 2014

    Der Großknecht war der Aufseher und Verwalter auf großen Bauernhöfen. Teilweise wurde er auch Wirtschafter genannt. Wenn der Bauer vor der Volljährigkeit eines männlichen Erben starb, musste in Mecklenburg der Großknecht die Witwe heiraten, um den Fortbestand der Bauernhofes sichern. So ist es meinem Ururgroßvater geschehen, ob es jetzt nur die Pflicht war, ist mir allerdings nicht bekannt. Jedenfalls war es ihm möglich, mit Hilfe seiner Frau nach der Übernahme des Gehöfts durch den ältesten Stiefsohn mit einer Beleihung des Bauernhofes eine Windmühle zu bauen.

  • Christian Pagenkopf

    18. Januar 2014

    Der Stellmacher stellte die hölzernen Wagenräder, die Deichseln und andere Bauteile vor allem für die hölzernen Fahrzeuge her. Auf dem Dorf war der Beruf noch bis in die 1960er Jahre bekannt,

  • Steffen Zuprit

    22. Januar 2014

    Mit dem Beruf meines Urgroßvaters als Oberweichenwärter um 1890 könnte ich vielleicht noch etwas anfangen, aber mit dem Beruf als Schiffer, der bei meinem Ururgroßvater ( um 1845 ) eingetragen ist , überhaupt nicht. Sie lebten im Dresdener Raum

  • Ruth Häusler

    15. Februar 2014

    Da gibt es noch den Beruf des Sattlers. Mein Grossvater hat diesen Beruf noch ca. 1950 ausgeübt. Es kann sein, dass es heute noch vereinzelte Sattler gibt. Meines Wissens haben sie Matrazen und Pferdesattel und -geschirr hergestellt.

  • Thomas Donadt

    12. Mai 2014

    Mein Ur-Ur-Großvater war Riemermeister. Er verarbeitete Leder zu Gürteln, Geschirren, Feuerlöschbeuteln und ähnlichem.

  • Fröhlich

    25. Februar 2015

    Hallo Claudia Wagner,
    bin heute im Zusammenhang mit der Suche nach dem Begriff Stückmann auf diesen Blog gestossen und war wie elektrisiert. Der Vorfahre war „Stückmann“, lebte in der Grafschaft Glatz und hieß Wagner. Ein Zufall??