Liebe Silvia,
den Buchstaben-Setzer kenne ich nicht, aber den SCHRIFTSETZER, den gibt es, und das war bis in die 1980er Jahre noch ein Lehrberuf.


Bei der Betrachtung genealogischer Dokumente, werdet ihr manchmal feststellen, dass man einige Berufe gar nicht mehr kennt. Und es ist nich einmal so lange her, dass diese ausgeübt wurden…
Das niederländische Nationalarchiv verwaltet die Fotosammlung des Instituts Spaarnestad Photo. In dieser Sammlung findet man auf deren Flickr-Seite eine schöne Auswahl an Berufen aus der jüngsten Vergangenheit, die nicht mehr ausgebübt werden.
Boote ziehen: Mann und Frau ziehen eine Ladung durch einen Kanal. 27. Mai 1931.
Laternenanzünder auf einer Leiter. Wartung einer Straßenlaterne in Boschstraat Maastricht. Im Hintergrund ein überfüllter Markt. Datum unbekannt.
Ein Buchstaben-Setzer bei der Arbeit. Ort und Datum unbekannt.
Zwei Telegrammzusteller auf Fahrrädern. Rotterdam, Anfang der 30er Jahre.
Sind euch diese Berufe bekannt? Habt ihr andere Beispiele von Berufen, die früher ausgeübt wurden und heutzutage nicht mehr bekannt sind? Schreibt sie in die Kommentare!
Dirk
18. Dezember 2013
Ein Beruf fällt mir da ganz spontan ein, weil wir so etwas gleich bei uns um die Ecke hatten: Schrankenwärter. Die hatten ein kleines Häuschen neben der Schrankenanlage, bekamen via Telegrafie oder Telefon die Ankündigung eines durchfahrenden Zug und haben daraufhin die Schranke von Hand herunter gekurbelt.
Eine Anmerkung zum »Buchstabensetzer«, besser gesagt »Bleisetzer«: Die gibt es auch heute noch. Zwar nur noch wenige, die dieses Handwerk auch tatsächlich beruflich ausüben, aber es gibt sie. Ich selbst habe den Bleisatz während meiner Ausbildung Mitte bis Ende der 90er noch kennen gelernt und auch wenn »Schriftsetzer« um die Jahrtausendwende seinen Status als Ausbildungsberuf verloren hat, werden bspw. angehende Mediengestalter und Grafikdesigner durchaus noch praktisch an dieses Handwerk herangefürt.
Für alle Interessierten bietet übrigens das Museum für Druckkunst () in Leipzig immer wieder Kurse an, in den Ferien besonders an Kinder gerichtet. So wird dieses Wissen hoffentlich nicht oder zumindest nicht so schnell verloren gehen.