Tim, Tom und Co.

Tim, Tom und Co.

Ist dir schon einmal aufgefallen, dass alte deutsche Vornamen meist aus zwei Silben bestehen? Wolf-gang, Hel-mut, Hei-drun…

Die Vornamen selbst sind älter als die deutsche Sprache. Die ersten Namen folgten dem Zwei-Silben-Modell: Zwei Namensglieder wurden immer miteinander kombiniert. Dabei war die Bedeutung – anders als später bei den Familiennamen – nicht ausschlaggebend. Wichtiger war, dass der Name gut klang. Erst im 7. Jahrhundert wurden nicht-germanische Namen populär, die oft biblischen Ursprung hatten. Über die Jahrhunderte hinweg haben sich dann verschiedene Varianten herausgebildet. Aus dem hebräischen Johannes wurden z.B. Jens, Johann, John, Hans oder Hanko.

Heute dominieren kurze, oft aus dem Englischen stammende Vornamen, wie ein Blick auf die beliebtesten Namen 2010 zeigt:

1. Tim / Lea

2. Luca / Lena

3. Finn / Julia

P.S.: Meike und ich fahren gleich nach Stralsund zum 62. Deutschen Genealogentag! Wir werden morgen und Sonntag live über unsere Twitter- und Facebookaccounts von der Messe berichten. Außerdem würden wir uns freuen euch dort persönlich kennen zu lernen. 😉

Bild: Flickr

Bemerkungen

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  • Andre F. W. Gabert

    1. Oktober 2010

    Wolf-gang, Hel-mut, Hei-drun sind nicht irgendwelche Namen, nicht zufallig, nicht ohne jegliche Bedeutung, sondern alle damaligen Ruf-, Vor-Namen waren dereinst immer mit Bedacht ausgewählt.

    Im Altgermanischen handelt es einen zusammengesetzten „composed“ Ruf-Namen, wobei stets jede Silbe ihre eigene Bedeutung hatte.

    Wolf + Gang bezeichnet die ausdauernde Gangart des Wolfes und in Hel + mut sind Hell + Mut zu einem altgermanischen Rufnamen zusammengefasst.

    Adalbert war der Vorname Adel + Bert (By noble origin Shiny), was seine adlige Herkunft belegte, Berthild war Die glänzende Kämpferin, Friedbert, der Glänzender Beschützer. Kromminga, war die Krumme (altplatthochdeutsch: alte Schamanin) die den Helfergott Ing (Ingo= männlich, Inga = weiblich) um Heilung, Hilfe und Beistand anrief.

    Einige einstige Ruf-, Vornamen wurden im Laufe der Zeit zu Familiennamen.
    So steckt hinter dem heutigen Familiennamen Gerbert z.B. der germanische Ger (=Speer, Lanze) und in Bert, was übersetzt für das Old High German adjective beraht, berth, perht, bert, pert; beraht, bereht, pereht, beorth, englisch für bright, russisch für berest, steht, stand für „berühmt, brillant“.

    Somit war der einstige junge Ger+bert ein berühmter, glänzender Speer (-Träger), ein Heerführer, ein Herzog, der im wahrsten Sinne des Wortes vor seinen Männern her und sie hinter sich her zog.

    Die von den Römern so bezeichneten Germanen (Ger+Männer) sind die Germanen (Hauptwaffe war der Speer, somit frei übersetzt die Speerkämpfer), welche vor 2.000 Jahren Kriege gegen die Römer und Kelten führten.

    Normanen sind die Nor(d)+Mannen (Skandinavier).

    Die Vikinger lebten in Fischerhäfen, die zugleich auch Handelsplätzen in den Fjorden waren. Vik+ing+er waren die Bewohner dieser Dörfer und Buchten, die sich selbst als Vik (Wik, Vic, Vig, Wig) bezeichneten und denen der nordischen Helfer-Gott Ing heilig war.

    Mit der Endung „-er“ waren die Bewohner des Dorfes, Flecken, Stadt gemeint (z.B. München+er, Berlin+er).