Familien: Gemeinsame Mahlzeiten?

Familien: Gemeinsame Mahlzeiten?

Ist es wirklich besser, wenn die Mahlzeiten innerhalb der Familien zusammen eingenommen werden? Wir alle haben irgendwie, irgendwo gelesen: Ja, es ist wichtig, sowohl für die Eltern als auch für die Kinder, wenn sich die Familie zumindest abends beim Abendbrot zusammensetzt und die Möglichkeit hat, über die Geschehnisse des Tages zu sprechen.

Allerdings ist es nicht immer einfach, die Zeit dafür zu finden, wenn unsere Terminkalender immer so voll sind. Wir haben immer weniger Zeit, und die Mahlzeiten werden oft einfach vor dem Fernseher, Computer & Co. eingenommen. Aber glaubt ihr, dass es für die Kinder doch einen Unterschied macht, wenn man zusammen isst?

Wissenschaftler der Universität Boston von dem College of Arts & Science haben herausgefunden, dass die Vorteile doch nicht so groß sind, wie immer wieder behauptet wird. Professor Daniel P. Miller von der Boston University School of Social Work, einer von den Co-Autoren der Studie, erklärt:

„Obwohl der Volksmund und frühere Studien besagen, dass die gemeinsamen Mahlzeiten wichtige Auswirkungen haben, bringt eine gründliche Analyse mit 21.40o Kinder zwischen 5 und 15 Jahre alt neue Erkenntnisse: Bei einer Kontrollanalyse, wobei die Störfaktoren berücksichtigt wurden, haben die Wissenschaftler keinen Zusammenhang zwischen gemeinsamen Mahlzeiten und schulischen Leistung oder besserem sozialen Verhalten gefunden.“

In den Worten von Prof. Miller über die Studie, die in der Zeitschrift Child Development veröffentlicht wurde:

„Wir sehen keinen Zusammenhang zwischen Familienfrühstück oder -abendessen und irgendwelche jugendliche Leistung, wie Lesen, Mathematik oder Wissenschaften, oder auch soziales Verhalten.

Das Ergebnis blieb unverändert, ganz egal, ob wir das Alter des Kindes oder die Anzahl der Mahlzeiten berücksichtigten.“

Wissenschaftler der Columbia University und der New York University waren sehr überrascht, als sie herausfanden, dass die Auswirkungen der Mahlzeiten innerhalb der Familie entweder minimal oder „gleich null“ waren. Prof. Miller sagt allerdings, dass sie nie empfehlen würden, die Mahlzeiten nicht mehr zusammen einzunehmen, da der Esstisch ein wichtiger Treffpunkt der Familie bleibt, der die Interaktion zwischen Eltern und Kindern ermöglicht.

Wie wichtig waren die gemeinsamen Mahlzeiten, als ihr klein wart? Wurden gewisse Regeln während der Mahlzeiten beigebracht? Wenn ihr selber ein Elternteil seid, denkt ihr, dass die gemeinsamen Mahlzeiten wichtig sind? Wie oft sind alle Mitglieder eurer Familie zusammen während der Mahlzeiten?

Wir sind auf eure Kommentare gespannt!

Bemerkungen

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  • Werner Molzahn

    22. Oktober 2012

    Înzwischen weiss man ja, was von Studien zu halten ist. Sie werden doch oft so erstellt, wie es gerade „passt“. Egal ob es Studien der Pharmaindustrie oder sonstige Themen sind, mit denen die Bevölkerung manipuliert werden soll!!

    Die jetzige Großeltern-Generation sollte da doch einmal befragt werden. Die haben doch entsprechende Erfahrungen gemacht …. und vor allem sehen sie ja die Auswirkungen der verschiedenen Arten von Familienleben.

    Meine Erfahrung ist, dass gemeinsame Mahlzeiten sich nicht nur auf die „Eßkultur“ der Kinder auswirken, sondern auch das Sozialverhalten sehr stark beeinflussen.

    Zu diesem Thema könnte ich einige DIN A4 -Seiten schreiben.

    • Karen

      24. Oktober 2012

      Vielen Dank für Ihr Kommentar! Wir würden sehr gerne mehr darüber lesen. Wenn Sie mehr über „Eßkultur“, Sozialverhalten und den Einfluss der Familie schreiben möchten, sagen Sie mir Bescheid: