Wo liegen die Ursprünge des menschlichen Stammbaumes?

Wo liegen die Ursprünge des menschlichen Stammbaumes?

Fossilfund belegt: Die Vorfahren von Affe und Mensch kamen aus Asien!

Lange hat man angenommen, dass die gemeinsamen Vorfahren der heutigen Affen und des Menschen, die sogenannten Anthropoiden, sich in Afrika entwickelten. Doch Funde in China und Südostasien widersprachen dieser Vermutung: Die dortigen Fossilien sind älter als die früher bekannten afrikanischen Vertreter dieser Primaten. Den aktuellen Ergebnissen zufolge belegen die beiden eng verwandten Primaten aus Myanmar und Libyen nun, dass diese Lücke in der afrikanischen Fossilien-Chronologie der Realität entspricht: „Die anthropoiden Primaten gab es in Afrika vorher einfach nicht„, sagt Jean-Jacques Jaeger.

Die Forscher nannten den neu entdeckten Primaten Afrasia djijidae. Die Untersuchung der vier gefundenen Zähne legt nahe, dass sie Insekten fraßen und nur etwa 100 Gramm schwer wurden. Forscher nutzen oft die Analysen von Zahnstrukturen für die stammesgeschichtliche Einordnung von Fossilien, denn die komplexen Strukturen können darüber Aufschluss geben. Jaeger und seinen Kollegen zufolge sind die Zahnstrukturen von Afrasia djijidae etwas ursprünglicher im Vergleich zu denen seines afrikanischen Verwandten. Demzufolge sei die Heimat des gemeinsamen Vorfahren beider Arten Asien gewesen.

Wie unsere winzigen Vorfahren nach Afrika gelangt sind, bleibt indes unklar. Der Weg war nach derzeitigem Wissenstand eigentlich versperrt: Vor rund 40 Millionen Jahren, waren Afrika und Eurasien noch durch das Tethys-Meer getrennt. Bei der Eroberung Afrikas haben die Primaten dieses Meer aber irgendwie überquert, sagen die Forscher. Auf dem afrikanischen Kontinent entwickelten sie sich dann weiter zu den verschiedenen Affenarten, den Vormenschen und letztlich zu den ersten Vertretern des Homo sapiens. „Wenn es die urzeitliche Einwanderung nicht gegeben hätte, wären wir heute nicht hier„, gibt Coautor Christopher Beard vom Carnegie Museum of Natural History in Pittsburgh zu bedenken.

Quelle: wissenschaft.de und MPFM

Bemerkungen

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  • fps

    7. Juni 2012

    Eine folgenreiche und einigermaßen gewagte Schlussfolgerung!
    Und wenn demnächst in Afrika noch ältere Zähne gefunden werden, dann werfen wir wieder alles um? Ohne dass es weitere Funde in dieser Richtung gibt, handelt es sich wohl eher um eine Hypothese.
    Als einzige verwertbare Schlussfolgerung sehe ich, dass es wieder eine neue Wissenslücke zu füllen gibt. Und von solchen Lücken wird es noch mehr geben – jeder neue Fund wirft auch wieder neue Fragen auf.