Tagebücher – eine Quelle der Familienforschung

Tagebücher – eine Quelle der Familienforschung

Machen Sie es wie ein Schriftsteller:  Je mehr Sie schreiben, desto leichter wird es. Warum nicht ein Tagebuch?!
Journale und Tagebücher sind ausgezeichnete Ressourcen für die Ahnenforschung.
Wünschen Sie sich nicht, Ihre Vorfahren hätten ihr tägliches Leben und ihre Gedanken aufgezeichnet, als ein wertvolles Andenken durch die Jahrhunderte?

Ich kenne jemanden, dessen Vorfahr hat vor mehreren hundert Jahren ein Journal geschrieben. Der Autor beschreibt den Alltag der Familie in einer neue schwierigen Umgebung, wie sie Urlaub machten, was er sich für seine Nachkommen wünschte und vieles mehr. Es ist, als ob der Autor wusste, wie wichtig es ist Gedanken und Wünsche über Generationen weiter zu geben. Es ist ein unbezahlbares Erbstück.

Versetzen Sie sich in die Lage eines Urenkels, der in Ihrem Tagebuch liest. Was denken Sie wird ihn oder sie interessieren? Was ist in Ihrem Leben geschehen oder geschieht jetzt, dass Sie künftigen Generationen überliefern wollen? Wollen Sie künftigen Generationen Ratschläge für ihr Leben geben?

Ein berühmtes Beispiel für ein Tagebuch ist „Das Tagebuch der Anne Frank“. Anne beschreibt Ihr Leben in der Zeit des Nationalsozialismus und gewährt den Menschen einen Einblick in die Situation von Juden, die sich verstecken mussten, um dem Tod zu entgehen. Für sie war es eine Möglichkeit sich mitzuteilen, wie zu einem Freund.

Ein Tagebuch kann helfen, jemanden seine Gedanken zu erklärem, seine oder ihre Ideen und Leistungen zu notieren und sich auf das zu konzentrieren, was dem Schreiber wichtig ist. Man braucht dafür kein teures Buch. Die Leute nutzen Notizbücher,  Word-Dokumente auf einem Computer oder schreiben in einem privaten (nicht öffentlichen) Blog.

Überlegen Sie sich, ob Sie lieber die alt hergebrachte Methode des Schreibens mit Tinte in ein Buch nutzen wollen oder das Arbeiten mit den neuen Medien, wie PC oder Internet. Beides hat seine Vor- und Nachteile.

Das Führen eines Tagebuches ist zunächst wichtig für den Schreibenden, der das Gefühl hat, seine Gedanken notieren zu müssen, erst in zweiter Linie kann man an die nächsten Generationen denken. Tagebücher sind Schätze ähnlich wie Fotos und Briefe.

„Seien Sie ein Sammler von guten Ideen, aber haben Sie kein Vertrauen in Ihr Gedächtnis. Die besten Sammelpunkte für alle Ideen und Informationen, die auf Ihrem Weg kommt, ist Ihr Tagebuch.“

Nehmen Sie sich Zeit, um ein Tagebuch zu führen. Notieren Sie Ihre Erfahrungen, Träume, Ideen, Wünsche, Gedanken und mehr, zum Nachdenken über das hier und jetzt und in der Zukunft. Erzählen Sie Ihre Geschichte aus Ihrer Sicht. Lernen Sie sich besser verstehen und akzeptieren sich selbst und andere – Ob Sie Ihre Aufzeichnungen später wieder lesen oder nicht, sie aufzuschreiben ist wichtig. Erstellen Sie eine gute persönliche Erinnerung.  Wenn Sie das Tagebuch über einen längeren Zeitraum führen, stellen Sie Veränderungen in Ihrer Persönlichkeit fest und erkennen besser die Zusammenhänge in Ihrem Leben.

Gerade für Menschen, die traumatische Erlebnisse hatten, ist das Schreiben eines Tagebuches ein wichtiger Schritt zur Verarbeitung ihrer Erlebnisse.

Wenn Sie Ihr Tagebuch starten sollten Sie überlegen, was Sie mit dem Tagebuch machen wollen. Möchten Sie die banale, alltägliche Tätigkeiten für die Nachwelt – künftige Generationen aufnehmen? Wollen Sie aktuelle Situationen und Ihre Reaktionen darauf aufzeichnen? Was ist mit der heutigen Kultur, Musik, Filme, Bücher? Was wollen Sie wirklich sagen?

Ich reise nie ohne mein Tagebuch. Man sollte immer etwas Aufregendes in einem Zug zu lesen. – Oscar Wilde

Gehen Sie  jetzt und besorgen Sie sich ein Tagebuch oder ein Notizbuch und beginnen Sie noch heute mit dem Schreiben! Ihre Nachkommen werden es Ihnen danken.

Bemerkungen

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  • Rolf

    27. September 2010

    Das ganze schreiben hilft nichts, wenn die Kinder bzw. Schwiegerkinder die Sachen verbrennen oder in den Altpapier entsorgen.

    So wie es jetzt vor kurzem wieder bei einer Familie geschehen ist. Das Archiv hatte schon angekündigt das es Interesse an den Unterlagen hat. Dennoch haben die Kinder die Unterlagen ins Altpapier entsorgt.

  • Niklas Bochat

    28. September 2010

    Für mich bedeutet ein Tagebuch schreiben nicht nur die Dinge, die man erlebt hat Revue passieren zu lassen, sondern auch den Nachkommen die erlebten Ereignisse und Erlebnisse aus meinem Leben nahezubringen. Ich habe mein geschriebenes Tagebuch speziell anfertigen lassen. Solentro bietet die Möglichkeit, sich online, nur anhand von einem Webbrowser und einer Internetverbindung ein wünderschönes Tagebuch zu erstellen.
    Ich war begeistert vom gelieferten Produkt. Falls auch Sie ihr Tagebuch mit schönem Design und unterschiedlichen Größen gestalten wollen, kann ich Solentro nur empfehlen.

  • Tagebuch

    29. September 2010

    http//tagebuchschreiben.wordpress.com
    Hier gibts mehr zur Thematik

  • Meike Schuler-Haas

    29. September 2010

    Vielen Dank für die Hinweise.

  • Dr Gerhard Rohde

    21. Juni 2011

    Ich habe noch viele handchriftliche Tagebücher, besonders Reisetagebücher. Leider ist alles Ältere in Sütterlin geschrieben, was ich gerade noch in der Volksschule gelernt habe.

    Was kann man tun, damit das alles für die Nachwelt lesbar erhalten bleibt?

  • Meike Schuler-Haas

    22. Juni 2011

    Hallo Herr Rohde, zum einen gibt es die Möglichkeit die Bücher einzuscannen und dann anderen Menschen zur Verfügung zu stellen. Sie können aber auch bei einem städtischen Archiv in Ihrer Nähe anfragen, ob sie die Tagebücher übernehmen möchten, um Sie zu erhalten, falls sich in der Familie niemand findet. Es gibt bei Archiven oft auch die Möglichkeit Kurse im Lesen der Sütterlinschrift zu belegen und Sie könnten dann eine Abschrift erstellen.